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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
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nicht einfach.«
    Kassandra begriff, was er meinte.
    Zumindest in etwa.
    Gab es da nicht eine Theorie über Schwarze Löcher und das Dilemma hinsichtlich der Tatsache, was mit der Energie geschah, die hineingesogen wurde? Wenn das Universum sich weigerte, Energien oder Informationen verloren gehen zu lassen, was passierte dann mit der Macht einer Gottheit?
    Aber im Augenblick war das alles zu unergründlich, als dass man es geistig hätte verarbeiten können.
    Glücklicherweise empfand Caine das ebenso. Mit einer einzigen fließenden Bewegung hob er Kassie hoch und drückte sie an seinen Brustkorb.
    »Das scheint mir etwas zu sein, worum sich Könige Sorgen machen müssen, nicht wir Bauern«, versicherte Caine ihnen. Er lächelte zu Kassie herunter, ein verführerisches Versprechen in den blauen Augen. »Und ich bekomme meine längst überfälligen Flitterwochen.«
    »Gebt gut auf sie Acht«, meinte Salvatore warnend, wobei seine Stimme rau klang.
    »Ich weiß, ich weiß«, erwiderte Caine. »Sie ist die Prophetin …«
    »Nein«, unterbrach ihn der König der Werwölfe. »Sie gehört zu unserer Familie.«
    »Familie«, murmelte Kassandra, und ein Gefühl der Wärme erfüllte ihr Herz.
    Sie war so lange allein gewesen.
    Jetzt hatte sie … alles.
    Alles, was sich eine Frau nur wünschen konnte.
    »Ob es Euch gefällt oder nicht«, meinte Salvatore mahnend.
    »Es gefällt uns sehr gut«, antwortete Kassie und zwickte ihren Gefährten warnend.
    »Na schön.« Caine warf seinem König einen warnenden Blick zu. »Aber wir sollten die nächsten ein oder zwei Jahrhunderte keine Familientreffen planen.«
    Da für ihn das Gespräch damit eindeutig beendet war, drehte sich Caine um, um das blutdurchtränkte Kellergeschoss zu verlassen, wobei er Kassandra wie einen kostbaren Schatz in den Armen hielt.
    »Einen Moment«, bat sie unvermittelt, ohne den resignierten Seufzer ihres Gefährten zu beachten.
    »Was ist denn jetzt noch?«
    Sie hob den Kopf, um über seine Schulter zu spähen, und blickte Styx in das neugierige Gesicht.
    »Vor Jahren hatte ich eine Vision, die ich beinahe vergessen hatte.«
    Der Anasso war augenblicklich auf der Hut. »Worum ging es dabei?«
    »Um den Vampir, der die Prophezeitungen enträtseln kann.«
    »Roke?«
    »Ja, er ist von großer Bedeutung für die Zukunft der Vampire. Achtet darauf, dass er in Sicherheit ist.«
    Styx’ große Gestalt erstarrte sofort vor Beunruhigung. »Er ist in Gefahr?«
    Kassandra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Einen Augenblick …« Der Vampir kam auf die beiden zu, als Caine seinen Weg zur Tür fortsetzte. »Ich habe noch einige Fragen.«
    »Sie hat offiziell dienstfrei«, knurrte Caine und ignorierte das Chaos, das hinter ihnen lag.
    Kassandra lächelte. Seine gnadenlose Weigerung stehen zu bleiben, störte sie überhaupt nicht. Sie war mehr als bereit, einfach irgendeine Frau zu sein, die Zeit allein mit ihrem Gefährten verbrachte.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie schließlich, als sie das Lagerhaus verließen und in die Nacht hinaustraten, die in Mondlicht getaucht war.
    »Vegas, Baby.« Sein Lächeln ließ ein Versprechen erkennen, das ihr Herz heftig pochen ließ. »Vegas.«

EPILOG
    E s dämmerte beinahe schon, als die letzten Vampire das Schlachtfeld verließen und den Schutz ihrer Verstecke aufsuchten.
    Vorsichtig kroch Gaius unter der Steinmauer hervor, die über ihm zusammengebrochen war, nachdem er dagegengeschleudert worden war. Das war ein recht erstaunlicher Glücksfall, wenn man bedachte, dass er dadurch vor dem nicht enden wollenden Kampf geschützt worden war.
    Noch wichtiger war jedoch, dass ihm die zerstörte Mauer Schutz vor Styx und seinem Schlägertrupp geboten hatte, welche ihn zweifelsohne beim ersten Anblick sofort getötet hätten.
    Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob er glücklich sein sollte, überlebt zu haben.
    Sein Leben als Sklave des Fürsten der Finsternis mochte beendet sein, doch er hatte die Vampire verraten. Nun würde er den Rest der Ewigkeit mit dem Versuch verbringen müssen, sich vor ihnen verborgen zu halten, um ihrem Zorn zu entgehen.
    Er war ein Ausgestoßener ohne einen Ort, zu dem er gehen konnte, und ohne eine Person, an die er sich wenden konnte, damit sie ihm half.
    Vertieft in seinen Anfall von Selbstmitleid, erhob sich Gaius und warf einen Blick auf seinen verletzten und blutüberströmten Körper. Er würde sich einen Unterschlupf suchen müssen, doch
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