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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Drachenfluch – Drachenring – Drachenthron: Die DrachenErde-Saga von Alfred Bekker
    © 2012 der Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress
    Ein CassiopeiaPress E-Book
    www.AlfredBekker.de
     
     
     
    Alle Titel der Serie in 6 E-Books:
     
    Rajin (Drachenfluch, Erstes Buch)
    Katagi (Drachenfluch, Zweites Buch)
    Prinz Rajin, der Verdammte (Drachenring, Erstes Buch)
    Yuum und die Macht des dritten Drachenrings (Drachenring, Zweites Buch)
    Schatten der Vergangenheit (Drachenthron, Erstes Buch)
    Schatten des Schicksals (Drachenthron, Zweites Buch)
     
    ***
     
     
     
     
    Alfred Bekker
    DRACHENFLUCH
    Zweites Buch
     
    Katagi
     
     
     
     
     
    Und als die Kriegsdrachen über Winterborg kamen, wurde der Ort zu einer Totenstätte, und die Eismöwen dort hielten ihr letztes, grausiges Festmahl, während ihr Gekreische in der Bucht widerhallte.
    Da aber stieg Ogjyr vom Augenmond herab. Der Schlafbringer wandelte über das Leichenfeld und suchte nach einer Seele, mit der er handeln konnte. Eine Seele, die bereit war, sich ihm zu überantworten. Eine Seele, deren Hass groß genug war, um einem zweiten, untoten Leben Kraft zu geben.
    Und siehe da: Er fand sie.
    So sprach der Gott Ogjyr: „Sammle die Asche deines kurzen Lebens, Wulfgarskint Wulfgarssohn. Hassbringer sollst du von nun an heißen, und als Geschöpf der Finsternis wirst du alle verfolgen, die dir Unrecht taten. Danach aber gehört deine Seele mir allein!“
     
    Das Buch des Usurpators
     
     
    Lange diente ich den Kaisern von Drakor als Berater und Zauberer. Das Blut von Magiern und Dracheniern fließt in meinen Adern, und als ich das Licht der Welt erblickte, war die Balance zwischen den Fünf Reichen im Gleichgewicht, und Drachenia wurde von gerechten Kaisern regiert.
    Der unstillbare Durst nach Wissen erfüllte mich, aber nie die Gier nach Macht, auch wenn die Gnade des Unsichtbaren Gottes mir letztere obendrein gab – und wieder nahm, als ich sie am dringendsten gebraucht hätte.
    Am Hof des Kaisers erwarb ich mir den Beinamen Weiser, da ich dem Herrscher in vielen Angelegenheiten zu helfen vermochte. Mein eigentlicher Name – Liisho – bedeutet im Dialekt des Ostmeerlandes »Die Augen, die sehen«, und er sollte für mein künftiges Schicksal bestimmend werden.
    So vieles haben meine Augen gesehen. Die Geburt und den Tod so vieler Kaiser. Ihre Namen haben sich in mein Gedächtnis eingeschrieben. Ich wurde alt, und die Spanne eines gewöhnlichen Lebens hatte ich lange überschritten. Die Kraft so mancher Zaubertränke hatte es wohl verlängert und mir die nötige Kraft gegeben, um den süßen Verlockungen des Todes zu widerstehen. Zu vieles gab es noch zu tun, zu vieles noch zu erfahren und zu sehen.
    Doch in jener Nacht, von der ich berichten will, neigte sich mein Leben scheinbar unwiderruflich dem Ende entgegen. Ich schlief ein, nachdem eine ungewöhnlich bleierne Müdigkeit über mich gekommen war und ich bereits ahnte, dass ich vielleicht nicht mehr erwachen würde. Die Augen, die sehen, schlossen sich, und im Traum erschien mir eine Gestalt in dunkler Kutte. Das Gesicht, das unter der Kapuze hervorleuchtete, glich dem Augenmond. Es war ein sandfarben leuchtendes Oval mit zwei unterschiedlich großen, schwarzen Augen darin.
    „Wer bist du?“, fragte ich im Traum.
    Die Gestalt deutete mit dürren Fingern auf die zweischneidige Axt, auf deren Stil sie sich stützte, und fragte: „Erkennst du mich denn nicht, Liisho, da man dich doch den Weisen nennt?“ Ein schauderhaftes Gelächter folgte. „Ah, ich habe so viele Namen, dass ich nicht weiß, welchen davon ich dir empfehlen soll. Der Herr des Augenmondes werde ich genannt, Ogjyr heißt man mich im Seereich, und unter dem Namen Axtmann erschreckt man mit Geschichten über mich die Kinder der Tajimäer und der Feuerheimer. Aber ich heiße auch Traumhenker, Schlafbringer und Todverkünder - und seit man in Drachenia den Glauben an den Unsichtbareren Gott zur Staatsreligion gemacht hat, bin ich dort der Namenlose geworden. Der, den angeblich der neue Gott vernichtete und dessen Existenz doch niemand leugnen kann, der Augen hat, die zum Himmel sehen können. - Suche dir einen Namen aus, Liisho!“
    „So nenne ich dich Traumhenker, weil du mich im Traum überfällst. Warum bist du gekommen?“
    „Ahnst du es nicht?“
    „Um meine Seele zu holen, auf dass du deinen Schabernack mit ihr treiben kannst?“
    „Ich bekomme die Seelen nicht. Ich trenne sie nur. Niemand will bei mir bleiben. Die Seelen
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