Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
Köpfe hinweg und prallte mit einem entsetzlichen dumpfen Schlag gegen die Wand.
    »Scheiße«, murmelte Caine und zog Kassandra so weit von dem Gemetzel weg, wie es in dem beengten Raum überhaupt möglich war.
    Kassie griff nach oben, nach seinem Gesicht. Sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass sie das Schicksal der Welt in ihren Händen hielt.
    »Halte sie mir so lange vom Leib, bis ich den Versuch unternommen habe, ihn zu erreichen.«
    »Levet erreichen?«, fragte Caine. Er war offenbar noch immer verblüfft über ihre beharrliche Behauptung, dass sie den winzigen Dämon brauchten.
    »Es ist zwingend erforderlich, Caine.«
    »Na schön.« Er warf einen Blick auf das blutige Gewühl und wandte sich ihr dann mit hilfloser Miene wieder zu. »Und wie? Bei all dieser entfesselten Macht funktioniert mit Sicherheit kein Handy.«
    Das hatte sie sich schon gedacht. Es bedeutete, dass sie nur eine Möglichkeit hatte.
    »Eine Verzweiflungstat«, gab sie trocken zu.
    Er forschte eine ganze Weile in ihrem Gesicht. Dann beugte er sich vor, um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu geben. Damit bewies er sein absolutes Vertrauen in sie, was ihr Herz jedes Mal dahinschmelzen ließ.
    »Das ist für mich in Ordnung.«
    Liebe durchströmte Kassie, während sie sich fragte, welches wundervolle Schicksal diesen Werwolf in ihr Leben hatte treten lassen.
    »Sei vorsichtig«, kommandierte sie, die Stimme rau vor Besorgnis.
    »Das bin ich immer.«
    Er raubte ihr noch einen Kuss. Dann trat er einen Schritt zurück und verwandelte sich.
    Kassandra schloss die Augen, als er sich auf einen Dämon stürzte, der sich ihm näherte, und seine Zähne in die Kehle der Kreatur bohrte. Das Wissen darum, dass Caine sich in Gefahr befand, war bereits Ablenkung genug, ohne dass sie das auch noch mit eigenen Augen beobachtete.
    Stattdessen ließ sie Levets Bild vor ihrem inneren Auge entstehen und sandte stumm die Bitte an ihn, dass er sich zu dem Riss begeben möge.
    Sie hatte keine Ahnung, ob ihre Nachricht den Gargylen tatsächlich erreichte. Oder auch, ob er überhaupt genügend Zeit hatte, um rechtzeitig hier anzukommen.
    Aber da sie wusste, dass sie in der Schlacht nahezu wertlos war, fuhr sie fort, das Einzige zu tun, was möglicherweise helfen konnte. Eine dünne Schweißschicht bedeckte ihre Haut, als sie sich auf ihr geistiges Bild konzentrierte. Die Hitze und das Chaos im Raum hämmerten auf ihre Sinne ein.
    Angesichts dieses Durcheinanders war es nichts Geringeres als ein Wunder, dass sie neben sich einen Luftzug spüren konnte. Und selbst in diesem Moment war sie sich nicht sicher, was sie erwarten sollte, als sie die Augen öffnete.
    Panik. Chaos. Nachtmahre aus den Abgründen der Hölle.
    Tod und Zerstörung.
    All dies waren sehr reale Möglichkeiten.
    Was sie stattdessen vorfand, war ein winziger Gargyle, der plötzlich aus dem Nichts auftauchte. Sein Schwanz stand stocksteif ab, und seine Flügel bebten.
    »Levet«, keuchte Kassie schockiert und stand auf.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie eher darüber überrascht sein sollte, dass es ihr tatsächlich gelungen war, ihn zu erreichen, oder darüber, dass er es geschafft hatte, so schnell hier zu erscheinen.
    Der Gargyle jedoch schien sich ihrer Anwesenheit nicht bewusst zu sein, ganz zu schweigen von der Schlacht, die nur wenige Meter entfernt tobte, als er die winzige Dämonin anfunkelte, die direkt hinter ihm auftauchte.
    »Du … ich …« Mit irrem Blick zeigte Levet mit einer Klaue auf die kleine Frau, die eine lange weiße Robe trug. » Mon Dieu. Tu das nie wieder!«
    Die Frau zeigte sich unbeeindruckt. In ihren mandelförmigen schwarzen Augen war eine ungeheure Macht zu erkennen. »Du sagtest, es sei ein Notfall.«
    Levet zitterte noch immer von seiner übereilten Reise. »Oui.«
    »Du bist doch bereits durch Portale gereist, oder nicht?«, fragte die Dämonin. In ihrer neugierigen Frage schwang mehr als nur ein Anflug von Amüsement mit.
    Kassandra schüttelte den Kopf und fragte sich, ob das streitende Duo die Schlacht überhaupt nicht bemerkte, die um es herum tobte.
    Das war schwer zu glauben.
    Aber bevor sie den Mund öffnen konnte, um auf die Gefahr hinzuweisen, setzte Levet seine Tirade fort.
    »Ein Portal ist nicht dasselbe wie …« Er fuchtelte mit den Händen, als ihm die Worte fehlten.
    »Wie was?«
    »Wie wenn man sich in Luft auflöst.«
    »Hmmm.« Die Frau tippte sich mit einem Finger gegen das schmale Kinn. Ihre Ruhe bildete den glatten Gegensatz zu Levets
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher