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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
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Nachtmahre, die durch das Kellergeschoss krochen, sondern weil sie jetzt akzeptieren musste, dass die blutige Schlacht unvermeidlich war.
    Sie hatten auf diesen Moment zugesteuert seit … Kassie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Schon seit der Zeit vor ihrer Geburt.
    Jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, das hässliche Schicksal noch abzuwenden.
    Als sei er in der Lage, ihre Gedanken zu lesen, hielt Styx sein riesiges Schwert in die Höhe, und seine Stimme durchdrang den Raum und erfüllte ihn mit einem eisigen Luftstoß. »Jetzt!«
    Mit einer Mischung aus Schreien und Knurren griffen die Vampire und Werwölfe die sich nähernden Dämonen an, indem sie Klauen und Fangzähne einsetzten, um die Horde auseinanderzureißen.
    Caine gab Kassie durch einen warnenden Blick zu verstehen, dass sie sich nicht vom Fleck rühren sollte, und stürzte sich mit seinem riesigen Körper auf den nächstbesten Feind. Sein Knurren jagte Kassandra einen Schauder über den Rücken. Da sie nicht imstande war, sich das Gemetzel anzusehen, richtete sie ihren Blick auf den Fürsten der Finsternis, dem Abby direkt gegenüberstand.
    Der Kampf der beiden Frauen war weniger blutig, aber nicht weniger brutal, als ihre Kräfte mit schockierender Wucht aufeinandertrafen.
    Kassie wich unbewusst zurück, bis sie gegen die zerfallende Mauer stieß, die hinter ihr stand. Durch den Staub und den Rauch hindurch sah sie zu, wie der tobende Kampf vonstattenging, während sich ihr Magen vor Entsetzen zusammenzog.
    Der widerliche Geruch des Todes war beinahe überwältigend, doch trotz all des Tötens auf beiden Seiten schien keine Seite den Krieg zu gewinnen.
    Sie waren einander zu ebenbürtig.
    Es könnte ein langes, blutiges Patt werden, welches das Ende von allem bedeuten würde.
    Vergessenheit.
    Die Posaune des Jüngsten Gerichts erklang in Kassandras Kopf, genau in dem Augenblick, als die Welt um sie herum weiß wurde. Sie keuchte auf, fiel auf die Knie und presste ihre Hände auf die Stirn.
    Das Chaos um sie herum verblasste und wich einem klaren Bild, das sich in ihr Gehirn einbrannte.
    Eine Waage.
    Die goldene Waage der Justitia.
    Und auf einer der flachen Waagschalen befand sich ein kleiner Stein.
    Eine ganze Weile wusste Kassandra nicht weiter, außerstande, diese Vision zu enträtseln. Verdammt, sie hatte sich so verzweifelt danach gesehnt, einen Blick in die Zukunft werfen zu können.
    Das Schicksal konnte doch nicht so grausam sein, ihr diesen Einblick zu gewähren, ohne ihr die nötigen Mittel zu liefern, um ihn zu verstehen.
    Oder doch?
    Die Vision blieb unverändert bestehen und brannte sich in ihre Synapsen ein. Aber als sie gerade vor Frustration aufschreien wollte, neigte sich die Waagschale, und zwar weniger als einen Millimeter. Die Schale mit dem Stein senkte sich nur einen winzigen Hauch. Urplötzlich jedoch sah Kassandra alles so klar, als stünde es in fetten Buchstaben auf der Mauer geschrieben.
    Was sie brauchten, war etwas, das den Ausschlag gab.
    Nein, nicht etwas .
    Sondern jemanden .
    Schließlich durchdrang Caines warmer Moschusduft den weißen Nebel, der ihren Verstand trübte, und seine Lippen streiften ihr Ohr, als er versuchte, sie zurückzuholen.
    »Kassie!« Seine Finger glitten durch ihr Haar, und seine Stimme klang heiser vor Sorge. »Kassie, kannst du mich hören?«
    Sie lehnte sich an seine Brust und konnte seinen Wolfsanteil riechen, der seiner nackten Haut noch immer anhaftete. Er hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen, aber seine innere Bestie war dennoch präsent, halb wahnsinnig von der Unfähigkeit, zu Kassandra durchzudringen.
    Mit einiger Mühe gelang es ihr, die Augen aufzuschlagen. Sie erblickte Caine, der neben ihr kniete, die Miene angespannt vor Besorgnis.
    »Levet«, brachte sie krächzend hervor.
    Er sah sie stirnrunzelnd an. »Wie bitte?«
    Sie erschauerte, als die Klänge und Gerüche des tobenden Kampfes mit aller Macht zurückkehrten. Er war nahe. So nahe, dass Kassie deutlich den in der Luft liegenden Blutgeruch wahrnehmen konnte.
    Sie klammerte sich an Caine und unterdrückte die Panik, die sie zu überwältigen drohte.
    »Wir brauchen Levet.«
    Caine schüttelte verwirrt den Kopf. »Den Gargylen?«
    »Ja.«
    »Hast du dir den Kopf angeschlagen, als du hingefallen bist?«
    Sie stieß einen ungeduldigen Laut aus, der zwischen all den Schreien unterging. »Ich hatte eine Vision.«
    Caine öffnete den Mund, aber bevor er etwas sagen konnte, flog der Körper einer Wolfstöle über ihre
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