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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet
Autoren: Robert Sheckley
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Regale zurückgestellt.
    Hör auf, dich verrückt zu machen, du Hypochonder, rief er sich selbst ärgerlich zur Ordnung.
    Die Türe verkündete: »Mr. Pathis von der Avignon-Kreditbank ist hier.«
    Carrin wollte der Tür gerade sagen, sie solle sich öffnen, als sein Blick auf den Auto-Barkeeper fiel.
    Großer Gott, warum hatte er nicht früher daran gedacht!
    Der Auto-Barkeeper stammte von Castile Motors. Sie hatten ihn in einer schwachen Stunde gekauft. Avignon würde so etwas natürlich nicht sehr gerne sehen, schließlich gab es auch ein entsprechendes Modell aus dem Hause Avignon.
     
    *
     
    Er rollte den Barkeeper schnell in die Küche und erklärte der Türe danach, sie solle aufmachen.
    »Ich wünsche Ihnen einen besonders schönen Tag, Sir«, sagte Mr. Pathis.
    Pathis war ein hochgewachsener, imposanter Mann, in einen konservativen Tweedanzug gekleidet. Um die Augen hatte er die vertrauenerweckenden Fältchen eines Mannes, der viel lachte.
    Er strahlte über das ganze Gesicht und schüttelte Carrin die Hand, während er einen schnellen Blick durch das vollgestellte Wohnzimmer wandern ließ.
    »Eine wunderschöne Wohnung haben Sie, Sir. Wunderschön! Ich glaube, ich darf Ihnen, ohne meine Bestimmungen zu verletzen, anvertrauen, daß Sie tatsächlich die schönste Einrichtung in diesem ganzen Viertel hier haben, Sir.«
    Carrin fühlte plötzlichen Stolz in sich aufsteigen, als er an die Häuser in diesem Block dachte, die alle einander glichen wie ein Ei dem anderen, Häuserreihen, die sich im nächsten Block genauso fortsetzten, und im übernächsten.
    »Also dann, funktioniert alles einwandfrei, Sir?« fragte Mr. Pathis und stellte seinen Aktenkoffer auf einem Stuhl ab. »Alles in Ordnung?«
    »Oh, ja«, erwiderte Carrin enthusiastisch. »Avignon Electric kennt keine Panne.«
    »Phono-Set okay? Wechselt die Platten über die vollen programmierbaren siebzehn Stunden?«
    »Das tut er sicher«, antwortete Carrin. Er hatte bisher noch nie Zeit gehabt, es auszuprobieren, aber das Phono-Set war ein wunderbares Wohnzimmermöbel.
    »Der Solido-Video in Ordnung? Gefällt Ihnen das Programm?«
    »Absolut perfekter Empfang.« Er hatte erst letzten Monat ein Programm gesehen, den ganzen Abend über, und es war faszinierend lebensecht und dreidimensional gewesen.
    »Wie sieht es mit der Küche aus? Auto-Herdarbeit okay? Der Meister-Rezeptor liefert noch immer das tägliche Überraschungsmenü? Alles so, wie es die Familie glücklich macht?«
    »Wunderbares Zeug! Alles einfach toll.«
    Mr. Pathis setzte die Befragung mit dem Kühlschrank fort, dem Vacuum-Cleaner, dem Wagen, dem Helikopter, dem transportablen Swimmingpool und Hunderten von anderen Erzeugnissen der Avignon-Electric, die Carrin über die Jahre erworben hatte.
    »Alles arbeitet fabelhaft«, bestätigte Carrin mit einer gewissen Unsicherheit in der Stimme, denn er hatte einige der Sachen noch gar nicht ausgepackt. »Wundervolle Sachen sind das alles.«
    »Ich bin sehr froh, das zu hören«, versicherte Mr. Pathis und lehnte sich mit einem Seufzer der Erleichterung zurück. »Sie haben keine Vorstellung davon, wie hart in all unseren Abteilungen dafür gearbeitet wird, den Kunden zufriedenzustellen. Wenn ein Produkt nicht in Ordnung sein sollte, Umtausch sofort, keine langen Fragen. Wir haben nur ein Ziel: den zufriedenen Käufer.«
    »Ich weiß das sehr wohl zu schätzen, Mr. Pathis.«
    Carrin hoffte, der Avignon-Mann würde nicht auf den Gedanken kommen, sich auch noch die Küche anzusehen. Vor seinem inneren Auge stand überdeutlich der Castile Motors-Barkeeper – wie eine räudige Promenadenmischung auf einer Hundeausstellung hockte das Gerät in der Küche.
    »Ich bin stolz, sagen zu dürfen, daß die meisten Leute in dieser Gegend nur bei uns kaufen«, erklärte Mr. Pathis. »Wir sind ein solides, verläßliches Unternehmen.«
    »Gehörte auch ein Mr. Miller zu Ihren Kunden?« fragte Carrin schnell.
    »Der Bursche, der kürzlich Selbstmord begangen hat?« Pathis runzelte die Stirn. »Ja, ergehörte tatsächlich zu meinem Bezirk. Die Sache überraschte mich, Sir, ganz außerordentlich überraschend kam das. Und es wundert mich noch immer. Wissen Sie, erst letzten Monat hat der Bursche von mir einen neuen Sport-Jetter gekauft, der auf gerader Strecke glatte dreihundertundfünfzig Meilen bringt. Wie ein Kind hat er sich darüber gefreut, und dann geht er her und macht sowas! Natürlich hat der Sport-Jetter ihm die Schulden ein wenig nach oben
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