Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet
Autoren: Robert Sheckley
Vom Netzwerk:
Draußen kann es viele seltsame Rassen geben«, sagte Cordovir, »die meisten werden nicht-menschlich sein. In der Unendlichkeit ist …«
    »Trotzdem«, warf Esktel ein, »die Logik unserer Entwicklung …«
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Cordovir fort, »die Wahrscheinlichkeit, daß sie uns ähneln, ist unendlich klein. Allein schon wie ihr Fahrzeug gebaut ist. Wir würden niemals …«
    »Aber bei strikt logischen Überlegungen«, sagte Esktel, »kannst du erkennen, daß …«
    Das war das dritte Mal, daß Cordovir unterbrochen wurde. Mit einer einzigen Bewegung seines Schwanzes schmetterte er Esktel gegen das Metall. Er fiel zu Boden, tot.
    »Ich habe meinen Bruder schon immer für einen Flegel gehalten«, sagte Hum. »Was wolltest du sagen?«
    Aber Cordovir wurde erneut unterbrochen. Auf der großen Metallfläche zeichnete sich eine kleinere Fläche ab. Sie fing an zu quietschen, drehte sich und wurde abgehoben. Eine Kreatur kam heraus.
    Cordovir sah sofort, daß er Recht gehabt hatte. Das Ding, das aus der Öffnung kroch, war zweischwänzig. Es war von oben bis unten teils mit Metall, teils mit Haut bedeckt. Und dann seine Farbe! Cordovir schauderte.
    Das Ding hatte die Farbe nassen, nackten Fleisches.
    Alle Dorfbewohner waren zurückgewichen und warteten, was das Ding tun würde. Zuerst tat es überhaupt nichts. Es stand auf dem Metall und ein rundes Etwas, das oben auf dem Körper saß, bewegte sich hin und her. Aber da waren keine begleitende Körperbewegungen, die der Geste eine Bedeutung gegeben hätten. Schließlich hob das Ding beide Tentakeln und produzierte Geräusche.
    »Glaubst du, es versucht mit uns Verbindung aufzunehmen?« fragte Mishill leise.
    Drei weitere Kreaturen erschienen in der Öffnung. Sie trugen Metallstäbe in ihren Tentakeln. Alle machten Geräusche.
    »Sie sind ganz bestimmt nicht-menschlich«, sagte Cordovir fest. »Die nächste Frage ist, sind es Moralwesen?« Eine der Kreaturen war die Metallwand heruntergekrochen und stand auf dem Boden. Die anderen zeigten mit ihren Metallstäben auf den Boden. Das schien eine Art religiöse Zeremonie zu sein.
    »Kann etwas so Scheußliches Moral besitzen?« fragte Cordovir. Sein Fell zitterte vor Abscheu. Näher betrachtet, waren die Kreaturen schrecklicher, als man es sich vorstellen konnte. Die Kugel auf ihren Körpern konnte ein Kopf sein, entschied Cordovir, obwohl er noch nie einen solchen Kopf gesehen hatte. Aber was war ein der Mitte dieses Kopfes! Anstelle einer glatten, charaktervollen Fläche befand sich dort eine spitze Erhebung. Links und rechts davon befand sich je ein rundes Organ mit einem darüberliegenden Wulst. Und über die untere Hälfte des Kopfes, wenn es ein Kopf war, lief ein blasser, rötlicher Spalt. Cordovir vermutete, daß man diesen mit einiger Vorstellungskraft für einen Mund halten konnte.
    Aber das war noch nicht alles, stellte Cordovir fest. Diese Kreaturen waren so gebaut, daß das Vorhandensein von Knochen zu erkennen war! Ihre Bewegungen waren nicht weich und fließend, wie bei menschlichen Wesen. Wenn sie ihre Gliedmaßen bewegten, wirkte das hart und eckig wie bei einem knarrenden Ast.
    »Allmächtiger!« stöhnte Gilrig, ein Mann mittleren Alters. »Wir sollten sie töten, um sie von ihren Qualen zu erlösen!« Andere Männer schienen das gleiche zu empfinden, und die Dorfbewohner glitten vorwärts.
    »Wartet!« rief einer der Jungen. »Laßt uns mit ihnen Kontakt aufnehmen, wenn das möglich ist. Sie könnten trotz allem moralisch sein. Das Große Draußen ist weit, denkt daran, und alles ist möglich.«
    Cordovir war für die sofortige Ausrottung der Kreaturen, aber die Dorfbewohner blieben stehen und begannen zu diskutieren. Unverschämt, wie immer, glitt Hum auf das Ding am Boden zu.
    »Hallo«, sagte Hum.
    Das Ding sagte etwas.
    »Ich kann es nicht verstehen«, sagte Hum und machte Anstalten zurückzukriechen. Die Kreatur wedelte mit ihren mehrgliedrigen Tentakeln – wenn es Tentakeln waren – und zeigte auf eine der beiden Sonnen. Dabei produzierte sie einen Laut.
    »Ja, es ist warm heute, nicht wahr?« sagte Hum freundlich.
    Die Kreatur deutete auf den Boden und machte einen anderen Laut.
    »Ich fürchte, wir hatten keine besonders gute Ernte dieses Jahr«, meinte Hum gesprächig.
    Die Kreatur zeigte auf sich selbst und produzierte einen Laut.
    »Ich muß dir Recht geben«, sagte Hum. »Du bist ebenso häßlich wie schlecht.«
    Die Dorfbewohner wurden schließlich hungrig und krochen zurück in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher