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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene
Autoren: Carter Brown
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    Meine dienstfreien Tage am
Strand zu verbringen, war bei mir inzwischen zu einer Art Hitze-Tick geworden.
Dieser heutige Tag unterschied sich in nichts von den anderen; ich schmorte
gemächlich in der Nachmittagssonne und unternahm gelegentlich einen kurzen
Schwimmabstecher in den Pazifischen Ozean. Gegen acht Uhr abends war der Strand
so gut wie leer, und so griff ich nach meinem Handtuch und traf Anstalten, zum
Wagen zurückzukehren. Da hörte ich hinter einer der Sanddünen ein Mädchen
schreien. Nicht gerade laut, aber ausgesprochen entsetzt. Ich war der Ansicht,
daß selbst ein dienstfreier Bulle trotzdem ein Bulle blieb. Das war mein erster
Fehler.
    Sie war blond, schätzungsweise neunzehn,
und gut ausgestattet. Splitterfasernackt lag sie rücklings ausgestreckt auf dem
Sand und wehrte sich verzweifelt gegen den Kerl, der auf ihr lag. Er trug ein
Trikothemd, die Jeans waren bis zu den Knieen hinuntergeschoben, und vor seinem Gesicht hatte er eine ganz reizende
Gorillamaske. Seine Absichten waren ins Auge fallend offensichtlich. Das
Mädchen öffnete den Mund, um erneut zu schreien, aber er preßte ihr die eine
Hand bösartig auf den Mund und stieß dann sein Knie zwischen ihre Beine hinauf.
»Stopp!« brüllte ich. »Ich bin Polizeibeamter!«
    Ich ließ mein Handtuch fallen
und blieb in der ehrfurchtgebietenden Haltung eines Gesetzeshüters stehen,
dessen äußere Aufmachung im Augenblick allerdings nur aus einer Badehose
bestand. Der Kerl rollte von dem Mädchen herunter und sprang schleunigst auf
die Füße. Dann riß er sich die Gorillamaske ab und warf sie weg, wobei er das
gutgeschnittene Gesicht eines Burschen um die Zwanzig herum mit ordentlichem,
kurz geschnittenem blonden Haar enthüllte. Eigentlich nicht unbedingt der
übliche Typ eines Sexualverbrechers, fand ich.
    »Was sind Sie?« fragte er
höflich.
    »Polizeibeamter«, wiederholte
ich. »Lieutenant Wheeler vom Büro des Sheriffs.«
    »Für einen Bullen sind Sie aber
merkwürdig angezogen«, sagte er und lachte spöttisch.
    Das Mädchen stand auf, drehte
mir den Rücken zu und wischte sich den Sand von dem bezaubernd geformten
Hinterteil, bevor sie sich wieder umwandte. Die Konfrontation mit ihrer nackten
Vorderseite ließ Elemente der Ablenkung sichtbar werden. Sie hatte volle Brüste
mit großen, blaßrosa Warzen, einen zart und weiblich
gerundeten Bauch und ein Büschel honigfarbenen Haars oben zwischen den langen
schlanken Beinen. Mein zweiter Fehler war, daß ich mich ablenken ließ.
    »Ein Bulle?« Der Bursche lachte
erneut, dann trat er mich brutal zwischen die Beine.
    Der Schmerz explodierte
förmlich in meinem Unterbauch, gefolgt von einer aufwallenden Übelkeit, die
mich in die Knie sinken ließ.
    »Ein stinkiger, lüsterner
Drecksbulle!«
    Er packte mich an den Ohren und
verdrehte sie kräftig, dann stieß er mir zur Abwechslung einen Daumen ins
rechte Auge.
    Irgendwie gelang es mir,
taumelnd hochzukommen. Der Brechreiz zog mir noch immer die Eingeweide
zusammen, meine Ohren schmerzten höllisch, und mein rechtes Auge tränte derartig,
daß ich mit ihm nichts sehen konnte. Aber dazu reichte auch das linke Auge aus;
der Kerl stand mit weit gespreizten Beinen da, die Hände auf die Hüften
gestützt, und lachte mich aus.
    Ich trat ihn genau auf die
gleiche Stelle, an der sein Fuß mich getroffen hatte. Vor meinem gesunden Auge
zuckte ein Blitz auf, der es halb blendete, aber das war mir im Moment egal.
Das Mädchen begann aus Leibeskräften zu kreischen, aber auch das störte mich
nicht. Als der Kerl mit dem Oberkörper vornüberkippte, verpaßte ich ihm einen langen Haken, der ihm, wie ich aufrichtig hoffte, das Nasenbein
brechen würde. Die Blitze vor meinem Auge zuckten immer wieder auf, aber ich
war zu beschäftigt, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich schlug ihm die linke
Faust ins Auge und knallte ihm dann eine Rechte auf die Kinnspitze. Nachdem er
auf den Rücken gefallen war, trat ich ihm ein paarmal in die Rippen, aber da er
nicht mehr reagierte, kam ich widerwillig zu dem Schluß, daß er jedes Interesse
verloren hatte. Ich hob mein Handtuch auf, wischte mir damit vorsichtig das
rechte Auge und stellte anschließend fest, daß wir Gesellschaft bekommen
hatten:
    Ein Kerl mit Kamera samt
Blitzlichtausrüstung. Ein Paar mittleren Alters, noch immer einen Ausdruck des
Entsetzens festgefroren auf den Gesichtern, und zwei junge Männer, die
aussahen, als seien sie im Moment mehr am Anblick der nackten Blonden als
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