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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet
Autoren: Robert Sheckley
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erkennen, daß diese Kreaturen ihre Weibchen nicht töteten. Ohne jeden Zweifel erlaubten sie ihnen, sich ungehindert zu vermehren. Allein der Gedanke daran konnte den stärksten Mann um den Verstand bringen.
    Die überzähligen Weibchen stürzten aus ihrem Stock und gemeinsam mit den Frauen verlangten sie zu erfahren, was geschehen war. Wie es sich für Weibchen gehört, waren sie, als man es ihnen erzählt hatte, doppelt so schockiert wie die Männer.
    »Tötet sie!« brüllten die überzähligen Weibchen. »Laßt nicht zu, daß sie unser Leben ändern! Laßt nicht zu, daß sich die Unmoral durch sie bei uns ausbreitet!«
    »Das ist wahr«, sagte Hum traurig. »Ich hätte es vorhersehen müssen.«
    »Sie müssen auf der Stelle getötet werden!« schrie ein Weibchen. Als Überzählige hatte sie im Augenblick noch keinen Namen, aber das machte sie wett durch eine flammende Persönlichkeit.
    »Wir Frauen haben nur den einen Wunsch: moralisch und anständig zu leben, und die Eier im Stock zu hüten bis die Zeit der Hochzeit kommt. Und dann fünfundzwanzig ekstatische Tage! Was könnten wir mehr verlangen? Diese Monster wollen unsere Art zu leben zerstören. Sie wollen, daß wir so entsetzlich werden wie sie!«
    »Versteht ihr jetzt endlich?« schrie Cordovir die Männer an. »Ich habe euch gewarnt, ich habe es vorhergesagt und ihr wolltet mich nicht verstehen! Die Jungen müssen auf die Alten hören in Krisenzeiten!« In seinem Zorn tötete er zwei junge Männer mit einem Schlag seines Schwanzes. Die Dorfbewohner applaudierten.
    »Verjagt sie«, rief Cordovir. »Bevor sie uns verderben.«
    Alle Weibchen stürmten los, um die Monster zu töten.
    »Sie haben Todesstäbe«, gab Hum zu bedenken. »Wissen die Weibchen das?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Cordovir. Er war jetzt ganz ruhig. »Du solltest besser gehen und es ihnen sagen.«
    »Ich bin müde«, sagte Hum mürrisch. »Ich habe übersetzt. Warum gehst du nicht?«
    »Ach, komm, wir gehen beide«, sagte Cordovir, den die Laune des Jüngeren ärgerte. Gefolgt von der Hälfte der Dorfbewohner eilten sie hinter den Weibchen her. Sie holten sie am Rand des Felsens ein, der das Schiff überragte. Hum erläuterte die Todesstäbe, während Cordovir die Lage sondierte.
    »Rollt Steine auf sie«, sagte er den Weibchen. »Vielleicht könnt ihr das Metall zerstören.«
    Die Weibchen begannen sofort mit großer Energie Steine von den Felsen herabzurollen. Einige krachten auf die Metallflächen des Dings. Sofort kamen Linien aus rotem Feuer von dem Ding und Weibchen wurden getötet. Die Erde bebte.
    »Komm, wir ziehen uns zurück«, sagte Cordovir. »Die Weibchen haben alles unter Kontrolle, und dieser bebende Boden macht mich schwindelig.«
    Zusammen mit den anderen Männern begaben sie sich in sichere Entfernung und beobachteten das Geschehen.
    Überall starben Frauen, doch sie wurden ersetzt durch die Frauen anderer Dörfer, die von der Bedrohung gehört hatten. Sie kämpften jetzt für ihre Heimat, für ihre Rechte und sie waren fürchterlicher, als ein Mann jemals sein konnte. Das Ding schleuderte jetzt Feuer über den ganzen Felsen. Doch das Feuer bewirkte, daß sich noch mehr Steine lösten und auf es herabregneten. Dann zuletzt kam ein großer Feuerstrahl aus einem Ende des Dings.
    Es rutschte über den Boden und hob gerade noch rechtzeitig ab, wobei es einen Berg knapp verfehlte. Dann stieg es höher und höher, bis es nur noch ein kleiner schwarzer Punkt im Licht der größeren Sonne war. Und dann war es verschwunden.
    Am Abend stellt man fest, daß dreiundfünfzig Weibchen getötet worden waren. Das war günstig, denn es half die Population der überzähligen Weibchen niedrig zu halten. Das Problem würde jetzt noch größer werden, denn siebzehn Männer waren ja auf einen Schlag umgekommen.
    Cordovir war sehr stolz auf sich. Seine Frau war ehrenvoll im Kampf gefallen, doch er nahm sofort eine andere.
    »Wir sollten unsere Frauen früher als am fünfundzwanzigsten Tag töten«, sagte Cordovir auf der abendlichen Versammlung. »Nur für eine Weile, bis sich die Dinge wieder normalisiert haben.«
    Die überlebenden Weibchen, wieder in ihren Stock zurückgekehrt, hörten ihn und klatschten wild Beifall.
    »Ich frage mich, wohin diese Kreaturen verschwunden sind«, sagte Hum und richtete die Frage an die Versammlung.
    »Wahrscheinlich wollen sie irgendeine wehrlose Rasse versklaven«, sagte Cordovir.
    »Nicht unbedingt«, wandte Mishill ein, und die Diskussion dieses
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