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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
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während sie mit einer Hand den Hut festhielt, ihre andere schob sie in seine; ihr Griff war warm und leicht.
    Sein Herz machte einen Satz: Sie war es. Es war stets nur sie gewesen, die Frau, auf die er all die Jahre gewartet hatte.
    „Ich habe mir immer eine perfekte Gefährtin vorgestellt“, sagte er.
    Sie sah ihn mit einem übermütigen Funkeln in den Augen an. „Ich könnte wetten, sie ist das genaue Gegenteil von mir.“
    „Bei richtiger Betrachtung war sie das genaue Gegenteil von mir. Ich habe sie mir in jeder Beziehung ganz anders vorgestellt, als ich es bin. Sie war einfach, zufrieden und offen, ohne Lug und Trug - es gab keinen dunklen Fleck in ihrem Leben, keine alte Geschichte, die sie mit sich herumtrug.“
    Sie drehte sich zu ihm um, und ihre Miene verriet Ernst und Neugier. „War sie dein Capri?“
    Sie verstand das, und sein Herz ging vor Dankbarkeit auf. „Ja, sie war mein Capri. Aber während dein Capri ein Ziel war, das dich antrieb, war meines zu einer Krücke geworden. Selbst nachdem ich mich in dich verliebt hatte, versuchte ich an ihr festzuhalten. Ja, ich habe mich sogar lieber dafür entschieden, dich zu vertreiben und jede Chance auf eine Zukunft mit dir zu verlieren, statt mir einzugestehen, dass mein Capri vielleicht doch nur eine begrenzte Lebensdauer hatte und das Ende seiner Zeit gekommen war.“
    Sie drückte seine Hand. „Bist du sicher, dass du bereit bist, es loszulassen?“
    „Ja.“ Endlich. „Und ich werde sogar mehr als das tun. Ich denke, es wird Zeit, dass ich noch einen Unfall erleide. “
    Ihr blieb der Mund offen stehen. „Du kündigst deinen Dienst als Agent der Krone?“
    „Ich wollte schon immer einen Sitz im Unterhaus haben, wenigstens bis zu dem Tag, an dem ich den Sitz meines Vaters im Oberhaus einnehmen würde. Dann habe ich die Wahrheit über den Tod meiner Mutter erfahren. Meine eigenen Pläne wurden unwichtig. Stattdessen habe ich mein Leben einer Rache gewidmet, die keinen Sinn machte. Aber mit einem weiteren Unfall könnte ich behaupten, ich hätte mich erholt und könnte mein altes Vorhaben wieder aufgreifen. “
    Sie schaute ihn mit großen Augen an.
    Plötzlich kamen ihm Zweifel. „Hältst du es für eine schlechte Idee, wenn ich meinen Sitz im Oberhaus einnehme?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich bin nur verwundert über all die Veränderungen, die bereits in deinem Leben stattgefunden haben und die noch folgen werden.“ Sie berührte mit den Fingerspitzen seine Stirn. „Wird dich die Arbeit im Oberhaus glücklich machen?“
    „Nein. Dort gibt es jede Menge wichtigtuerischer Reaktionäre; ich war so erbost, als sie dreiundneunzig Veto gegen das Autonomiegesetz zwischen Irland und England eingelegt haben.“ Er lächelte sie an. „Aber jemand sollte dort sein und ihnen sagen, dass sie nichts als eine bunt zusammengewürfelte Gruppe wichtigtuerischer Reaktionäre sind.“
    „In dem Fall werde ich anfangs angemessen ratlos reagieren, wenn mein Ehemann sich plötzlich von dem Idioten, den ich sehr geschätzt habe, in einen Mann verwandelt, dessen Klugheit und Bildung meine Vorstellung übersteigt. Und dann, unter seiner geduldigen Anleitung, werde ich meine eigenen geistigen Fähigkeiten entdecken.“ Sie nickte. „Ja, ich denke, das wäre machbar. Wann soll dieser neue ,Unfall“ geschehen?“
    Er war zwischen Belustigung und Bewunderung für sie hin- und hergerissen, über die Art und Weise, wie sie plante, den Anforderungen dieser letzten großen Rolle gerecht zu werden.
    „Den Zeitpunkt und die genauen Umstände können wir auch noch später entscheiden. Jetzt jedoch gibt es etwas wesentlich Wichtigeres, um das ich mich zuerst kümmern muss. Und zwar genau in diesem Moment.“ Sie wandte ihm ihr Gesicht zu. „Was ist es?“
    Die blauen Flecken waren noch schwach zu erkennen, aber sie lenkten nicht von ihrer Schönheit ab: Er liebte sie nur umso mehr für ihre innere Stärke, ihre Tapferkeit.
    „So sehr ich es vorher zu leugnen versuchte, ich habe dich von dem Augenblick an geliebt, in dem ich dich das erste Mal gesehen habe. Lady Vere, würdest du mir die große Ehre erweisen, mit mir verheiratet zu bleiben?“ Sie keuchte leise, dann kicherte sie. „Ist das ein Heiratsantrag, Lord Vere?“
    „Allerdings. “ Er hatte nicht damit gerechnet, aber sein Herz schlug schneller. „Sag bitte Ja.“
    „Ja“, sagte sie. „Ja. Nichts würde mich glücklicher machen.“
    Er nahm erst ihr den Hut ab, dann seinen eigenen -und küsste sie,
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