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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
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ab und rieb sich mit den Fingern über die Stirn. „Ich habe deine Frage immer noch nicht beantwortet, nicht wahr?“
    Sie hatte bereits vergessen, was sie ihn gefragt hatte. Irgendwie machte seine plötzliche Anspannung auch sie nervös.
    Aber er schien sich entschieden zu haben, um was immer es ihm ging. Er schaute sie geradewegs an, und seine Stimme war fest. „Ich habe eine Weile mit mir gerungen, um zu begreifen, was genau ich für dich empfinde, was so viel mächtiger ist als alles, was ich an Liebe bislang erlebt habe.“
    Sie hatte die Hand nach einem Keks ausgestreckt, verharrte aber mitten in der Bewegung. Sie musste ihre Finger dazu zwingen, sich um den Keks zu schließen. In
    ihren Gesprächen war bislang das Wort Liebe noch nicht gefallen - wenigstens nicht in Bezug auf sie beide.
    „Bei Lady Tremaine war ich stets der demütige Verehrer. Jedes Mal, wenn ich in ihren Empfangssalon trat, fühlte ich mich wie ein junger Tempeldiener, der sich dem Altar einer Göttin nähert. Es war atemberaubend und beunruhigend zugleich. Aber dein Salon ist mehr wie ein ausgelagerter Teil meines eigenen Zuhauses. Und ich wusste nicht, wie ich das deuten sollte.“
    Ihre Blicke trafen sich. Sie hatte keine Ahnung, so erkannte sie, nicht die geringste, was er als Nächstes sagen würde. Sie rang darum, ihre Befürchtungen im Zaum zu halten - und ihre auf keimende Vorfreude.
    „Und dann dieses Warten auf deine Rückkehr. Während ich draußen auf der Straße auf und ab lief, begriff ich mit einem Mal, dass ich nie in dieser Weise zu Lady Tremaine gegangen bin, außer ich hatte das Gefühl, ihr etwas bieten zu können. Wenn ich sie besuchte, einfach weil ich sie sehen wollte, fürchtete ich stets, ihre Zeit zu verschwenden.
    Aber dich, dich will ich in jeder meiner Stimmungen und Launen sehen. Wenn mich etwas besonders erfreut hat oder wenn auch gar nicht viel passiert ist, wenn ich restlos überwältigt bin, wie es gestern und heute der Fall war. Und es ehrt mich, dass ich, wenn ich nur mich selbst bringe, das Gefühl habe, ich hätte dir genug gebracht“.
    Ihr Griff um den Keks lockerte sich, den sie in ihrer Hand in mehrere Stücke zerbrochen hatte. Sie ließ die Stückchen auf die Tischdecke fallen und atmete wieder.
    „Indem er gehandelt hat, wie er es getan hat, nahm Penny mich für selbstverständlich. Aber darin war er nicht allein: Auch ich habe ihn für selbstverständlich genommen, damals vor seinem ,Unfall“.“ Er lächelte leicht, und seine Augen ruhten tiefgründig und warm auf ihr. „Wie Penny bist du ebenfalls stets eine Säule meines Lebens gewesen, das ohne dich wesentlich unbedeutender
    gewesen wäre. Und doch habe ich dich auch als selbstverständlich genommen.“
    Er stand von seinem Platz auf, es war nur natürlich, dass sie ebenfalls aufstand. Seine Hände umschlossen ihre.
    „Ich möchte dich nie wieder als selbstverständlich ansehen, Angelica. Willst du mich heiraten?“
    Sie schlug sich eine Hand vor den Mund. „Du bist voller Überraschungen, Freddie.“
    „Und du bist die beste Überraschung meines Lebens.“ Eine Welle reinen Glücks brachte sie beinahe aus dem Gleichgewicht. Und natürlich meinte er jedes Wort - er hatte nie etwas gesagt, wovon er nicht aus vollem Herzen überzeugt war.
    „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als mit dir an meiner Seite durchs Leben zu gehen“, fuhr er fort.
    „Dass ich dich ständig daran erinnern kann, mich nicht als selbstverständlich zu betrachten?“, scherzte sie - sonst würde sie am Ende anfangen, Unsinn zu reden.
    Er lachte leise. „Nun, vielleicht nicht unbedingt ständig. Aber jedes Vierteljahr wäre nicht verkehrt.“ Er legte seine Hände auf ihre Arme und blickte ihr tief in die Augen. „Heißt das, dass du Ja sagst?“
    „Ja“, erwiderte sie schlicht.
    Er küsste sie, dann hielt er sie eine Weile einfach nur in seinen Armen. „Ich liebe dich.“
    Die Worte klangen süßer, als sie es für möglich gehalten hätte - und ihre Erwartungen waren hoch gewesen, nachdem sie schon so viele Jahre hoffte, dass er ihr diese Worte sagte.
    „Ich liebe dich auch“, erwiderte sie. Sie lehnte sich ein Stück zurück und zwinkerte ihm zu. „Und wie wäre es jetzt mit einem zweiten Aktbild, um unsere Verlobung zu feiern?“
    Er lachte und drückte sie an sich, um sie noch einmal zu küssen.
    Ilfracombe entpuppte sich als herbe Enttäuschung. Nebel, so dick und undurchdringlich wie Haferschleim, war aufgezogen, um die Küste mit seiner
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