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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
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Kredite aufgenommen. Es war daher gut möglich, dass er nichts als einen riesigen Schuldenberg hinterlassen hatte. Den Anwälten der Kirche stand mit diesem besonderen geschenkten Gaul eine anstrengende Zeit bevor.
    Die Nachricht vom nächsten Tag klang wieder deutlich freudiger: Vere hatte den Schmuck ausfindig gemacht, den Charlotte Edgerton Mrs Douglas hinterlassen hatte. Douglas aber hatte ihn sogleich beschlagnahmt, Schmuck im Wert von tausend Pfund.
    Elissande las das Telegramm mehrere Male. Eintausend Pfund.
    Am Morgen nach Exeter waren, als sie aufwachte, sowohl Douglas’ Tagebuch als auch die Kiste aus ihrem Zimmer verschwunden. Wo Letztere gestanden hatte, befand sich eine elegante Ebenholzschachtel, in die die Erinnerungsstücke an Andrew und Charlotte Edgerton liebevoll verstaut worden waren. In ihrem Morgenrock hatte Elissande vor der Schachtel gestanden und war mit den Fingerspitzen den Rand nachgefahren, hatte gehofft, dass dieses Geschenk bedeutete, was sie sich wünschte. Aber ihr Ehemann war kurz darauf aufgebrochen, nachdem er ihr nur mit ernster Miene geraten hatte, auf sich zu achten.
    In den zwei Tagen seit seiner Abreise hatte sie nicht viel tun können. Sie hatte versucht, sich mit dem Umstand abzufinden, dass er seine Meinung nicht geändert hatte. Das letzte Mal war sie wütend gewesen, dieses Mal trauerte sie nur. Sie wollte den Mann nicht verlieren, der ihre Hand gehalten hatte, als sie ihn am dringendsten brauchte.
    Es gab Wege, wie sie es vor sich rechtfertigen konnte, länger in Pierce House zu bleiben. Sie selbst musste sich erst wieder vollkommen erholt haben; dann musste sie die Neuigkeit ihrer Mutter behutsam beibringen; danach mussten sie es sich in Ruhe überlegen, wohin sie sich als Nächstes wenden wollten.
    Aber sie hatte bereits begonnen, sich von diesem Zuhause abzukehren. Wenn sie denn gehen musste - und das musste sie -, dann war jetzt ein so guter Zeitpunkt wie jeder andere. Noch klang ihr sein „Du bist von größter Reinheit, ein wirklicher Diamant“ in den Ohren, noch hatte sie seine Geduld nicht überstrapaziert.
    Jetzt, da sie tausend Pfund zur Verfügung hatte, konnten sie über die verschiedensten Ziele nachdenken - sie konnten in einem Gasthof wohnen, in einem gemieteten Haus oder gar im Savoy-Hotel, wenn sie es wollten. Und es gab keine Möglichkeit, es ihrer Mutter behutsam beizubringen, nicht wahr? Egal, wie lange sie um den heißen Brei herumredete, die Wahrheit würde Mrs Douglas deswegen nicht weniger beunruhigen.
    Sie wies die Hausmädchen an, ihre Habseligkeiten zu packen - es war weniger schmerzhaft, wenn sie die Arbeit anderen übertrug, während sie versuchte, sich irgendwie aufzuheitern. Ein neuer Wohnort, neue Nachbarn, neue Menschen und überhaupt ein neues Leben - das alles hätte sie während der Tage ihrer Gefangenschaft auf Highgate Court mit großer Vorfreude erfüllt. Aber ein Blick aus dem Fenster in den verblühenden, aber immer noch wunderschönen Garten ließ ihr Herz schmerzhaft zusammenzucken, so sehr liebte sie dieses Haus, dieses Leben und diesen Mann, der mit ihrer Mutter ins Savoy-Theater gegangen war, damit sie Die königliche Leibgarde sehen konnte.
    Ohne nachzudenken verließ sie das Haus und ging zu der Stelle oberhalb des Flusses Dart, wo sie neulich ihren Ehemann zufällig auf einem seiner ausgedehnten Spaziergänge getroffen hatte. Sie vermutete, wenn sie längst fortgegangen waren, würde er immer noch diese Landschaft durchstreifen, immer noch gelegentlich stehen bleiben und auf den Fluss schauen, seinen Hut an seiner Seite, Lederflicken an den Ellbogen seines Tweedjacketts.
    Und es tat weh, wenn sie an seine meilenweite Einsamkeit dachte.
    Als sie zum Haus zurückkam, begab sie sich ins Arbeitszimmer ihres Mannes.
    Kurz nach ihrer Ankunft in Devon hatte sie zufällig ein Buch hier gesehen, das den vielversprechenden Titel Wie Frauen sich ihren Lebensunterhalt verdienen können trug. Damals war es ihr bizarr vorgekommen, es in der Bibliothek eines Menschen vorzufinden, der sich nie seinen Lebensunterhalt verdienen musste. Jetzt aber begann sie sich daran zu gewöhnen, welch breit gefächertes und tiefes, vielschichtiges Wissen er sich angeeignet hatte.
    Während sie in den Regalen nach dem Buch suchte, blieb ihr Blick an der Ecke einer Postkarte hängen, die zwischen zwei Bänden steckte. Sie zog sie heraus und schnappte nach Luft. Das sepiagetönte Bild zeigte ein tosendes Meer und hohe Klippen. Capri, entschied ihr
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