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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
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Theaterschminke abgewischt hatte und dann fast schon eingeschlafen war - und den man aber plötzlich wieder auf die Bühne rief, um seinen Auftritt zu wiederholen.
    Er musste mehrmals tief Luft holen und sich vorstellen, eine Maske aufzusetzen. „Frauenwahlrecht? Aber wofür brauchen sie es denn? Jede Frau wird ohnehin so wählen, wie ihr Mann es ihr sagt, und wir haben wieder genau die gleichen Dummköpfe im Parlament sitzen! Nun, wenn Hunde wählen könnten, das würde einen echten Unterschied machen. Sie sind intelligent, sie sind der Krone treu ergeben, und sie verdienen sicherlich mehr Mitspracherecht in der Regierung dieses Landes.“
    Freddie klappte der Mund auf. Er wurde rot vor Verlegenheit. Und dann - vor Veres Augen - verdunkelte sich seine Miene; allmählich wurde er zornig. „Also, all diese Jahre, diese langen Jahre, hast du uns allen nur etwas vorgespielt?“
    Vere schluckte. „Ich fürchte, ja.“
    Freddie starrte ihn eine weitere Minute stumm an. Dann holte er aus und schlug zu. Seine Faust landete mit einem dumpfen Aufprall in Veres Zwerchfell. Vere stolperte einen Schritt rückwärts. Ehe er sich erholen konnte, traf ihn abermals ein Fausthieb. Und dann noch einer. Und noch einer, gefolgt von einem weiteren. Bis er schließlich mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
    Er hatte keine Ahnung gehabt, dass Freddie zu solcher Gewalttätigkeit imstande war.
    „Du Bastard! “ Die Worte waren ein wütendes Brüllen. „Du Schwein, du elender Mistkerl!“
    Er hatte auch keine Ahnung gehabt, dass Freddie imstande war zu fluchen.
    Freddie brach ab, und sein Atem ging hart und schwer. „Es tut mir unendlich leid, Freddie.“ Vere konnte ihm nicht in die Augen sehen. Er starrte auf den Schreibtisch in Freddies Rücken. „Es tut mir wirklich leid.“
    „Dir tut es leid? Ich habe jedes Mal wie ein verfluchter Brunnen geschluchzt, wenn ich an dich dachte. Hast du je einen Gedanken daran verschwendet? Hast du je einen Gedanken an die verschwendet, denen etwas an dir lag, die dich liebten?“
    Seine Worte waren wie scharfkantige Glasscherben in Veres Herz. Er hatte versucht, in den Monaten nach seinem Unfall so wenig Zeit wie möglich in Freddies Nähe zu verbringen, aber Freddies Verzweiflung war nicht zu übersehen gewesen, die zaghafte Hoffnung zu Beginn eines jeden Treffens, die kurz darauf verschwand und durch Trostlosigkeit ersetzt wurde.
    Und jetzt war der Moment der Abrechnung gekommen. Jetzt sah Freddie ihn als den Mann, der er in Wahrheit war.
    „Und ich habe nie geduldet, dass dich irgendjemand als Idiot bezeichnet“, fuhr Freddie ihn an. „Ich hätte mich beinahe deswegen mit Wessex geprügelt. Aber mein Gott,
    du bist einer. Du bist so ein Scheißidiot.“
    Das war er, bei Gott, das war er. Ein Scheißidiot und ein selbstsüchtiger Bastard.
    „Es war fast so, als seist du gestorben. Der Mensch, der du warst, war fort. Und ich hatte all diese Trauer in mir, die ich noch nicht einmal aussprechen konnte, außer vielleicht Lady Jane gegenüber und Angelica. Denn alle anderen haben mir gesagt, ich solle froh sein, dass du noch am Leben wärst. Und das war ich ja, aber dann sah ich wieder den Fremden, der dein Gesicht hatte und deine Stimme, und du hast mir so verzweifelt gefehlt.“
    Neue Tränen liefen Vere übers Gesicht.
    „Es tut mir leid. Ich war so auf den Mord an Mutter und Vaters Schuld fixiert, und so wütend, dass du mir nichts verraten hattest... “
    Freddie umklammerte Veres Arm. „Woher wusstest du davon?“
    „Ich habe Vater auf seinem Sterbebett gehört, wie er den Pfarrer erpresst hat, ihn von der Schuld an dem Mord freizusprechen. “
    Freddies Miene änderte sich. Er entfernte sich, goss sich ein Glas Cognac ein und leerte die Hälfte mit einem Zug. „Einen Moment lang dachte ich, Lady Jane oder Angelica hätten es dir verraten. “
    „Angelica weiß es auch?“
    „Ich hätte es am liebsten nur Angelica erzählt. Aber sie war in dem Sommer mit ihrer Familie fort, und ich brauchte jemanden, mit dem ich öfter darüber reden konnte. “ Freddie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Aber ich verstehe das alles nicht. Was hat dein Wissen über das, was mit Mutter geschehen ist, mit deiner Verstellung zu tun?“
    „Ich bin Geheimermittler für die Krone, so wie es Lady Jane zu ihrer Zeit war. Ich dachte, so könnte ich wenigstens ein bisschen inneren Frieden finden. Und der Idiot war gespielt, damit niemand mich für voll nahm.“
    Freddie wirbelte herum. „Himmel! Als du
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