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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
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Verstand sofort, ehe sie die Worte bemerkte, die an den unteren linken Bildrand der Karte gedruckt waren: Küste von Exmoor.
    Sie rief Mrs Dilwyn, um ihr dabei zu helfen, Exmoor auf der detailgenauen Karte von Großbritannien zu finden, die an der Wand des Zimmers hing. Es war nicht so weit, etwas mehr als fünfzig Meilen von hier, im nördlichen Küstenabschnitt von Devon. Sie zeigte Mrs Dilwyn die Postkarte. „Denken Sie, ich werde in der Lage sein, diesen besonderen Küstenabschnitt zu finden, wenn ich an der Küste von Exmoor bin?“
    „Oh ja, sicher, Madam“, antwortete Mrs Dilwyn nach einem Blick auf die Karte. „Ich bin selbst schon dort gewesen. Es ist Hangman Cliffs. Ein ganz malerischer Platz, wirklich.“
    „Wissen Sie auch, wie man dorthin gelangt?“
    „Gewiss, Madam. Man nimmt den Zug von Paignton nach Bamstaple, und über die Nebenstrecke gelangt man nach Ilfracombe. Die Klippen liegen nur ein paar Meilen östlich von dort.“
    Sie bedankte sich bei Mrs Dilwyn und stand noch eine Weile vor dem Regal, betrachtete sehnsuchtsvoll die Postkarte. Eine Stelle wie Hangman Cliffs war schwer zugänglich. Der Weg zur Spitze würde steil und beschwerlich sein, sodass ihre Mutter nicht in der Lage wäre, es bis nach oben zu schaffen.
    Die Idee kam ihr ganz plötzlich: Sie konnte doch allein hinfahren. Ihre Mutter wurde nicht vor übermorgen zurückerwartet. Wenn sie den Zug gleich morgen früh nahm, würde sie am Abend schon wieder zurück sein können, mehr als rechtzeitig, um am folgenden Tag ihre Mutter zu begrüßen, nachdem sie einmal in Wirklichkeit erlebt hatte, wovon sie so viele Jahre lang nur geträumt hatte: Über der tosenden See hoch oben auf einem Felsvorsprung zu stehen.
    Wenn sie schon eine neue Ära in ihrem Leben beginnen musste, für die sie nicht wirklich Begeisterung aufbringen konnte, dann würde sie diese hier wenigstens mit einem echten Höhepunkt abschließen.
    „Denkst du immer noch an Penny?“, fragte Angelica.
    „Ja und nein“, antwortete Freddie.
    Als sie aus Derbyshire heimgekehrt war, hatte Freddie vor ihrer Haustür gestanden und auf sie gewartet. Die letzten anderthalb Stunden hatten sie über nichts anderes gesprochen als über Pennys Enthüllungen, sich verschiedene Gelegenheiten ins Gedächtnis gerufen, bei denen ein Wort oder eine Tat von Penny im Licht seiner Arbeit für die Krone neu interpretiert werden konnten.
    Zuerst war sie wütend und empört gewesen. Sie und Freddie hatten sich näher gestanden, aber Penny war für sie immer der gottähnliche große Bruder ihrer Kindheit gewesen. Es hatte Zeiten gegeben, als sie und Freddie zusammen geweint und getrauert hatten um den jungen Mann, den sie beide liebten. Der war zwar nicht gestorben, dennoch hatten sie ihn verloren.
    Aber weil Freddie ihm schon verziehen hatte, war sie nach einer Weile bereit, ihm ebenfalls zu vergeben.
    Sie läutete nach einer frischen Kanne Tee. Das ganze Reden hatte sie durstig gemacht. „Wie soll das gehen, an ihn denken und gleichzeitig nicht an ihn denken?“
    Freddie schaute sie einen langen Augenblick an. „Es freut mich, dass Penny reinen Tisch gemacht hat. Und wir haben lange miteinander gesprochen, bis er ging, um Mrs Douglas zu den Anwälten ihres Gatten zu begleiten. Aber ich war immer noch ziemlich durcheinander, nachdem er fort war, und ich wollte mit dir reden“ - er unterbrach sich eine Sekunde lang - „und mit niemand anderem als
    dir. Das waren bestimmt die längsten vierundzwanzig Stunden meines Lebens, die ich bis zu deiner Rückkehr gewartet habe.“
    Es war überaus befriedigend, das zu hören. Nach all der Zeit und den Mühen, die es sie gekostet hatte, bis sie nicht mehr Freunde, sondern ein Liebespaar wurden, machte sie sich manchmal Sorgen, dass das Liebesspiel, so köstlich es auch war, alles andere überlagerte. Das war natürlich dumm von ihr - selbstverständlich waren sie immer noch beste Freunde.
    Sie lächelte ihn an. „Ich wäre eher nach Hause gekommen, wenn ich es gewusst hätte.“
    Er erwiderte ihr Lächeln nicht, sondern griff stattdessen nach der Teekanne.
    „Es ist kein Tee mehr darin“, erinnerte sie ihn.
    Er wurde leicht rot. „Wirklich? Du hast eben nach einer Kanne mit frischem Tee geläutet, nicht wahr?“
    In diesem Moment wurde der Tee gebracht. Angelica schenkte ihnen beiden ein. Er hob seine Tasse.
    „Möchtest du keine Milch und keinen Zucker?“ Er trank seinen Tee sonst nie einfach schwarz.
    Er wurde noch röter, stellte die Tasse
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