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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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    »Nun paß mal auf, Kumpel!« sagte der, der durch den Mund atmete. »Besser, du nimmst uns nicht auf den Arm. Wir sind das Gesetz, klar? Wir schützen euch alle beide, klar doch, aber wir können nichts tun, solange wir keine Tatsachen zur Hand haben. Sind Sie sicher, daß man keine Lösegeldforderung geschickt hat?«
    Verzweifelt fuhr sich Harold Shea mit der Hand durchs Haar.
    »Ich versichere Ihnen, nichts ist unmöglicher als eine Lösegeldforderung. Es handelt sich um Paraphysik, und sie befindet sich nicht einmal in dieser Welt.«
    Der Rotgesichtige sagte: »Jetzt kommen wir weiter. Wohin haben Sie sie gebracht?«
    »Ich habe sie nirgendwohin gebracht, ich hatte überhaupt nichts damit zu tun.«
    »Sie behaupten also, sie sei tot, aber Sie wissen nicht, wer es getan hat, richtig?«
    »Nein, ich habe kein Wort davon gesagt, daß sie tot ist. Sie ist wahrscheinlich quicklebendig und amüsiert sich prächtig. Sie befindet sich nur nicht in diesem Raum-Zeit-Kontinuum.«
    »Das ist ja toll«, sagte der Mundatmen »Sie kommen wohl besser mit uns zur Wache. Der Leutnant möchte mit Ihnen reden.«
    »Soll das heißen, ich bin verhaftet?« fragte Shea.
    Der mit dem roten Gesicht blickte zu seinem Partner, welcher nickte. »Nur ein Verhör, das ist alles.«
    »Sie sind etwa so logisch wie die Da Derga! Schließlich ist es meine Frau, die vermißt wird, und mir macht es mehr Sorgen als jedem anderen. Würden Sie, bevor Sie mich mitnehmen, mit einem meiner Kollegen sprechen?«
    Der, der durch den Mund atmete, schaute zu seinem Kollegen zurück. »Ich schätze, das kann nicht verkehrt sein. Vielleicht erfahren wir was.«
    Shea stand auf und wurde sofort mit einer fließenden Bewegung von Brust bis Hüfte abgeklopft. »Nichts«, sagte der Rotgesichtige enttäuscht. »Wer ist dieser Kollege, und wo finden wir ihn?«
    »Ich hole ihn«, sagte Shea.
    »Aufs Maul gibt's was! Du bleibst ganz ruhig sitzen, und Pete holt ihn.« Der mit dem roten Gesicht dirigierte Shea zum Sessel zurück und setzte sich selbst, nachdem er eine unfreundlich aussehende automatische Pistole von der Hüfte gelöst hatte.
    »Na gut. Fragen Sie im nächsten Büro nach Dr. Walter Bayard.«
    »Los, Pete!« sagte der Rotgesichtige.
    Die Tür schloß sich. Shea musterte seinen Besucher mit vorsichtigem Widerwillen. Leicht schizoid, mit ausgeprägtem Hang zu Argwohn; eine Analyse könnte interessante Aspekte zutage fördern. Im Moment hatte Shea jedoch zu viele eigene Sorgen, um sich dafür zu interessieren, die unterdrückten Sehnsüchte eines Polizisten nach einer Karriere als Ballettänzer aufzudecken. Der Polizist starrte Shea eine Weile dumpf an und sagte dann in die Stille: »Hübsche Trophäen haben Sie da.« Mit einer Kopfbewegung wies er auf ein paar von Belphebes Pfeilen, die an der Wand hingen. »Wo haben Sie die her?«
    »Sie gehören meiner Frau. Sie hat sie aus Faerie mitgebracht. Wahrscheinlich befindet sie sich jetzt dort.«
    »Okay, lassen wir's«, meinte der Polizist achselzuckend. »Ich glaube, Ihr Gehirnexperte sollte erst mal bei euch selbst anfangen .. .« Die merkwürdige Abneigung seines Gefangenen, die Dinge auf rationaler Basis zu diskutieren, entlockte ihm ein verächtliches Lächeln.
    Im Flur waren Schritte zu hören. Die Tür öffnete sich und ließ den, der durch den Mund atmete, ein, gefolgt von dem hochgewachsenen, blonden, bedächtigen Walter Bayard und dem rangniedrigsten Psychologen des Garaden-Instituts, Vaclav Polacek, auch bekannt als >Votsy< oder >der Gummi-Tscheche<  und er war der letzte Mensch, den Shea jetzt sehen wollte.
    »Walter!« rief Shea. »Würdest du um Gottes willen ..'.«
    »Mund halten, Shea!« sagte der Rotgesichtige. »Wir stellen die Fragen.« Schwerfällig drehte er sich zu Bayard herum. »Kennen Sie die Frau dieses Mannes?«
    »Belphebe von Faerie? Natürlich!«
    »Wissen Sie, wo sie ist?«
    Bayard dachte gründlich nach. »Aus eigener Kenntnis nicht. Aber ich versichere Ihnen . . .«
    Votsys Augen leuchteten auf. Er packte den, der durch den Mund atmete, beim Arm. »Hee! Ich weiß, wer Ihnen das sagen könnte: Doc Chalmers!«
    Die beiden Polizisten tauschten wieder Blicke aus. »Wer ist das?«
    Bayard warf einen gequälten Blick auf Polacek. »Dr. Chalmers ist vorgestern zu einem verlängerten Wochenende aufgebrochen. Ich fürchte, er kann Ihnen nicht viel helfen. Darf ich fragen, welcher Art die Probleme sind?«
    Der Rotgesichtige, ein schneller Denker, sagte: »Vorgestern, hee? Das sind
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