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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ...
Autoren: Sabrina Jeffries
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Rennen gefallen, Devonmont?«, fragte Jarret, als sie auf das massive Eichentor von Halstead Hall zuschritten.
    Pierce zuckte die Schultern. »Für mich ist ein Pferderennen wie das andere.« Mit einem durchtriebenen Blick zu Gabriel legte er Celias Hand in seine Armbeuge. »Gott sei Dank war Lady Celia dabei, um mir die Zeit zu versüßen.«
    Als Gabriel die Augenbrauen zusammenzog, flüsterte Virginia: »Er versucht nur, dich zu provozieren. Da er dich nun nicht mehr mit mir eifersüchtig machen kann, versucht er es mit deiner Schwester. Das ist seine Art, sich zu amüsieren. Aber Lady Celia ist viel zu klug, um Pierce auf den Leim zu gehen. So gut solltest du sie kennen.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, brummte Gabriel.
    Sie überquerten den Innenhof, als sie den Hufschlag eines weiteren Pferdes näher kommen hörten. Wenig später betrat Mr Pinter den Hof.
    Beim Anblick der versammelten Familie stutzte er. »Komme ich ungelegen?« Als er Pierce und Lady Celia bemerkte, verfinsterte sich sein Blick.
    Oliver ging ihm entgegen. »Keineswegs. Die Enthusiasten des Pferdesports sind nach Hause zurückgekehrt, und wir wollten gerade hineingehen, um ihren Sieg zu feiern. Sie sind herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen.«
    »Vielen Dank, aber ich sollte Ihnen wohl zuerst berichten, was ich herausgefunden habe.«
    Virginia spürte die Anspannung, die ihren Ehemann bei diesen Worten ergriff. Er hatte ihr von den Nachforschungen über den Tod seiner Eltern erzählt, aber in den letzten Monaten hatte es wenig neue Entwicklungen gegeben. Mr Pinter war damit beschäftigt gewesen, verschiedene ehemalige Bedienstete der Familie aufzusuchen und mehr über Benny Mays Aufenthalt in Manchester herauszufinden.
    »Geht es um Bennys Tod?«, fragte Gabriel.
    »Nein, daran arbeite ich noch«, antwortete Mr Pinter. »Ich bin gerade wieder auf dem Weg nach Manchester.«
    »Was haben Sie dann herausgefunden?«, fragte Jarret.
    »Als wir unsere Nachforschungen begonnen haben, bat ich den Constable, das Gewehr untersuchen zu dürfen, mit dem Ihre Eltern erschossen wurden. Er sagte mir, es sei in ein Lager irgendwo in der Stadt gebracht worden, und es würde einige Zeit dauern, es wiederzufinden. Er hat es gestern gefunden, und ich konnte es mir ansehen.« Mr Pinter machte eine Pause, als wollte er sichergehen, dass er ihre volle Aufmerksamkeit besaß. »Ich kann mit Sicherheit sagen, dass Ihre Mutter Ihren Vater nicht erschossen hat.«
    »Wie das?«, fragte Gabriel ungeduldig.
    »Sie wurden nicht mit diesem Gewehr erschossen. Mit dieser Waffe ist noch nie ein Schuss abgefeuert worden. Jemand hat es zwar von seinem Platz an der Wand genommen und neben die Leichen gelegt, damit es so aussah, als wäre es die Tatwaffe, aber der Mörder hat nicht bemerkt, dass es nur eine Zierwaffe war.«
    Endlich hatten die Sharpes Gewissheit, dass ihre Eltern ermordet worden waren. All diese Jahre hatten sie im Schatten eines Ereignisses gelebt, das sie für eine Familientragödie gehalten hatten. Sie hatten die Schande ertragen, ihre Leben um diesen Vorfall herum eingerichtet und täglich mit dem qualvollen Bewusstsein gelebt, dass ihre Mutter ihren Vater erschossen hatte. Zu erfahren, dass es anders gewesen war, erschütterte sie alle zutiefst.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Oliver mit einem Zittern in der Stimme.
    »Ja.«
    »Aber warum hat der Constable damals nicht bemerkt, dass das Gewehr nicht abgefeuert wurde?«, fragte Gabriel.
    Pinter sah ihn mit zur Seite geneigtem Kopf an. »Constables sind für solche Dinge nicht ausgebildet. Es sind einfache Bürger, die ein Jahr lang als Ordnungshüter amtieren. Der Constable, der in jenem Jahr das Amt bekleidete, kannte sich offensichtlich mit Waffen nicht aus. Oder vielleicht hat er sich die Waffe auch nicht genau angesehen. Ihre Großmutter hatte ihn schließlich dafür bezahlt, dass er über die Ereignisse jener Nacht Stillschweigen bewahrt. Er hat vielleicht einfach auf ihr Wort vertraut, als sie ihm sagte, was geschehen war.«
    Mrs Plumtree errötete. »Ich hätte mich nicht einmischen dürfen. Aber damals schien es so offensichtlich zu sein, was passiert war, und ich wollte nur meine Familie schützen.«
    »Mir schien es auch offensichtlich«, sagte Oliver. »Dies ist der erste konkrete Anhaltspunkt, dass es nicht Mutter war, die Vater erschossen hat!«
    Sie begannen alle, durcheinanderzureden, Pinter Fragen zu stellen, ihre alten Theorien im Licht der neuen Tatsachen zu diskutieren und sich gegenseitig
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