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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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ahnen, wie lange Stevens bewußtlos bleiben würde und wann Skookum mit seiner Flinte wieder ins Blickfeld rückte, und auf keinen Fall hatte er die Absicht, so lange zu warten, bis eine der beiden Möglichkeiten oder etwa beide Wirklichkeit wurden. Er entschied sich, die Stadt unverzüglich zu räumen.
    Vage erinnerte er sich an einen Satz, den er mal irgendwo gelesen hatte und in dem sinngemäß behauptet wurde, alles übertrieben Unglaubliche werde als Scherz empfunden. Idle zweifelte daran, daß dieser Satz auch nur ein Körnchen Wahrheit enthielt. Idle war verwirrt, entsetzt, verängstigt, aber eines war er mit Sicherheit nicht, darauf hätte er einen Eid ablegen können: Er war nicht belustigt. Sämtliche Leute, mit denen er an diesem Morgen zusammengetroffen war, hatten es so bitter ernst gemeint, daß er darüber nicht hätte lachen können, auch wenn er gewollt hätte. Tatsächlich war er so verbiestert, daß nicht einmal der Mann mit den schwarzen Handschuhen ihn aufheitern konnte, obwohl er sich redlich bemühte.
     
     

2.
     
    Der Mann mit den schwarzen Handschuhen befand sich in einem Auto und war offensichtlich damit beschäftigt, langsam und systematisch um den Park herumzufahren und Ausschau nach Tom Idle zu halten. Das Auto war ein schwerer Reisewagen, ein Kabriolett, und das Verdeck war heruntergeklappt. Der Mann mit den schwarzen Handschuhen saß am Lenkrad und reckte den Hals wie ein Kranich. Als er Idle entdeckte, trat er auf’s Gas und jagte auf ihn zu, um hart neben ihm zu bremsen.
    »Hondo!« schrie er. »Steigen Sie ein!«
    Idle hatte sich schon so sehr an den Namen Hondo gewöhnt, daß er sich angesprochen fühlte. Der Mann mit den Handschuhen gefiel ihm nicht, und vielleicht hätte er auf diese Fahrgelegenheit verzichtet, wäre nicht im selben Augenblick Skookum mit seiner Flinte wieder aufgetaucht. Skookum schoß, einige Schrotkugeln bohrten sich in Idles Haut, und Idle fand sich damit ab, daß er keine andere Wahl hatte, als diesen Wagen zu benutzen. Der Mann mit den Handschuhen machte wenigstens ein freundliches Gesicht, und das war erheblich mehr, als sich von den übrigen Menschen behaupten ließ, die Idle seit seinem Erwachen über den Weg gelaufen waren.
    Er stieg hastig ein, und das Vehikel schnellte vorwärts. Nach zwei Minuten hatte es die genehmigte Höchstgeschwindigkeit überschritten, und nach fünf Minuten bewegte es sich schneller als jedes andere Auto, mit dem Idle je gefahren war.
    »Was ist passiert?« fragte der Mann mit den Handschuhen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Idle wahrheitsgemäß.
    »Sie sind mit einer Flasche von dem Zeug in den Park gegangen«, sagte der Mann mit den Handschuhen, »das ist inzwischen zwei Stunden her, und ich hab’ mir schon Sorgen gemacht. Immerhin hatten Sie mir aufgetragen, den Park zu umrunden und mich bereitzuhalten, um Sie mitzunehmen. Als ich Seedy Smith gesehen hab’, wie er aus dem Park gerannt ist, als wäre ein Tiger hinter ihm her, bin ich allmählich nervös geworden.«
    Idle starrte geradeaus und schluckte. Er fragte sich, was geschehen würde, wenn der Mann mit den Handschuhen merkte, daß er ebenfalls einer Verwechslung auf gesessen war und den verkehrten Menschen eingeladen hatte.
    »Seedy Smith ...« wiederholte er unsicher. »Wer ist Seedy Smith?«
    »Sie müssen sich doch noch an ihn erinnern!« Der Mann mit den Handschuhen sah ihn kritisch von der Seite an. »Schließlich hat er lange zu Ihrer Gang gehört! Er hat versucht, Sie reinzulegen, und Sie haben versprochen, ihm den Schlund zusammenzudrücken, wenn er Ihnen noch mal begegnet.«
    Idle schluckte wieder.
    »Den Schlund ...« murmelte er. »Heißt das, ich ... ich wollte ihn hinmachen?«
    »Natürlich«, sagte der Mann mit den Handschuhen.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Idle überlegte. »Ich bin doch kein Mensch, der einen Seedy Smith einfach umlegt, auch wenn er mich begaunert hat.«
    Der Mann mit den Handschuhen lachte fröhlich.
    »Das soll wohl ein Scherz sein ...?« fragte er rhetorisch. »Hondo Weatherbee hat immerhin einen Ruf zu verlieren!«
    Tom Idle schielte auf den Tachometer und erschrak so heftig, daß er beschloß, so etwas nie wieder zu tun. Die Nadel tanzte bei hundert Meilen in der Stunde, und der Wagen benahm sich wie eine Rakete. Nur von Zeit zu Zeit berührte er den Boden, wodurch sich jedesmal das Tempo erheblich steigerte.
    Idle und der Mann mit den Handschuhen hatten die Stadt längst hinter sich gelassen. Der Wagen befand
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