Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Prahm war so träge, daß seine Distanz zur Mad Mesa nicht mehr als eine Dreiviertelmeile betrug, als Doc, Renny und Monk ablegten. Renny und Monk paddelten, Doc kauerte im Bug.
    Wieder schoß er Sperrfeuer; die Sprengpatronen prallten zwischen dem Prahm und dem Ufer auf’s Wasser. Die Männer auf dem Prahm reagierten wunschgemäß. Der Prahm änderte den Kurs. Gleichzeitig schossen die Gangster zurück. Aber das Faltboot war zu klein, die Entfernung zu groß, keiner der Schüsse traf.
    Plötzlich, beinahe von einem Augenblick zum anderen, löste der Nebel sich auf. Doc spähte zu der Mesa und sah, wie Ham, Long Tom, Johnny und Idle im Ruderboot zu dem Canyon mit dem Flugzeug fuhren. Die Eisenbahner, den Taxifahrer und das Mädchen hatten sie offenbar auf der Mesa gelassen. Sie benötigten fast zwei Stunden, um das Flugzeug zu erreichen, weil das Boot so schwerfällig war, und als die Maschine schließlich am Himmel auftauchte, war der Damm bereits in Sicht. Doc tröstete sich mit dem Gedanken, daß die Polizei mittlerweile gewiß informiert war.
    Renny legte das Paddel aus der Hand, kniff die Augen zusammen, weil die Sonne ihn blendete, und betrachtete den Damm.
    »Was für eine Pleite!« stöhnte er. »Weit und breit kein einziger Polizist !«
    »Dann werden wir den Prahm eben doch noch versenken«, meinte Monk. »Die Kerle haben es nur unserer Gemütlichkeit zu verdanken, daß sie noch nicht schwimmen müssen!«
    »Wartet«, sagte Doc. »Wir wollen nicht voreilig sein. Außerdem haben die Gangster nicht viel gewonnen, wenn sie wirklich bis zum Bootssteg kommen. Soviel wir wissen, haben sie keine Fahrzeuge. Womit sollten sie fliehen?«
    Jan Hile schien solche Überlegungen nicht anzustellen, denn der Prahm rammte mit voller Wucht den Steg. Männer wimmelten über das Deck und strömten zum Land. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet.
    Jetzt endlich rückten die Polizisten ins Blickfeld. Sie kamen hinter der Bahnstation und hinter dem Kraftwerk hervor und gaben Warnschüsse ab. Wieder schrie Hile Kommandos, seine Stimme schallte bis zu den drei Männern im Boot. Die Gangster machten kehrt und hasteten wieder auf den Prahm, und die Polizisten schossen nun nicht mehr nur zur Warnung. Drei der Gangster gingen zu Boden, ihre Kumpane schleiften sie mit.
    »Wir haben keine Chance!« brüllte Hile. »Wir müssen kapitulieren!«
    Die Gangster beachteten ihn nicht mehr. Der Prahm stieß von dem halb zertrümmerten Steg ab und tuckerte zur Mitte des Sees. Aber er kam nicht weit. Er hatte knapp zweihundert Fuß zurückgelegt, als Monk lauthals fluchte und seine Maschinenpistole hochriß. Doc wurde erst aufmerksam, als ein Feuerstoß an seinem Kopf vorbeijaulte. Betroffen drehte er sich um.
    »Tut mir leid«, sagte Monk heftig. »Wenn die Kerle sich auf der Mad Mesa verschanzen, kann das Getümmel noch tagelang dauern, außerdem finden sie auf der Mesa Geiseln.«
    Doc sah ein, daß Monk recht hatte. Wieder spähte er zu dem Prahm. Monk hatte einige Lecks in den Rumpf des Prahms geschossen und offenbar die Schraube beschädigt. Der Prahm driftete kraftlos auf die Überlaufrinne zu. Er drehte sich viermal um sich selbst und wurde allmählich schneller. Die Strömung war stärker als sie schien. Hinter der Überlaufrinne stürzte das Wasser steil in die Tiefe und verursachte ein Getöse wie der Niagarafall. Am Damm waren vier stählerne Tore, die gesenkt werden konnten, um den Abfluß zu regulieren, und wenn sie gehalten hätten, wäre den Männern auf dem Prahm nichts geschehen.
    Aber der Prahm war viele hundert Tonnen schwer, und als er das Wehr erreichte, betrug seine Geschwindigkeit annähernd siebzig Meilen in der Stunde. Das Wehr brach; sekundenlang schwebte der Prahm wie ein Boot auf einem Riff. Einige Männer, die vorher abgesprungen waren, wurden mitgeschwemmt, während der Prahm noch über dem Wehr balancierte, dann krachte das Boot in die Tiefe. Es wurde zerschmettert. Keiner der Männer an Bord überlebte.
    »Verdammt«, murmelte Monk zerknirscht. »Soweit hatte ich nicht gedacht.«
     
    Drei Wochen dauerte es, den Stausee trockenzulegen, und zwei weitere Wochen vergingen, bis die Güterwaggons und die Lok geborgen waren. Das Gift hatte sich noch nicht aufgelöst – in dieser Beziehung hatte Hile sich verrechnet. Im übrigen schien er sich gut ausgekannt zu haben. Er hatte die Wagen in dem ursprünglichen Flußbett versenkt, so daß sie auch dann nicht gefunden worden wären, wenn sein Plan geklappt hätte und der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher