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Bibi Blocksberg - 02 - Der Hexengeburtstag

Bibi Blocksberg - 02 - Der Hexengeburtstag

Titel: Bibi Blocksberg - 02 - Der Hexengeburtstag
Autoren: Theo Schwartz
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    Die Geburtstagseinladung
     
    » Bibi! Es hat geklingelt. Machst du mal bitte – HATSCHIII! – auf? Das wird Papi sein.«
    Die kleine Hexe Bibi Blocksberg klappte seufzend das dicke, alte Hexbuch von Mami zusammen, erhob sich aus ihrem Schmökersessel und stellte das Buch an seinen Stammplatz im Regal zurück.
    » Der kann auch selber aufmachen«, maulte sie. »Papi hat doch seinen Schlüssel dabei.«
    Es klingelte ein zweites Mal, diesmal länger und stürmischer.

    » Nun geh schon, Bibi!«, rief ihre Mutter Barbara. »Und bring mir bitte ein neues Päckchen Papiertaschentücher aus dem – HATSCHIII!– Badezimmer!«
    » Ja, mach’ ich!«, rief Bibi und ging zur Haustür. Sie öffnete. Draußen stand ihr Vater Bernhard und lachte seine Tochter freundlich an. »Guten Tag, Bibi!«
    » Tag, Papi! Sag mal, hast du keinen Hausschlüssel dabei?«
    » Doch!« Herr Blocksberg griff in die Hosentasche und hielt seiner Tochter klingelnd den Schlüsselbund unter die Nase. »Hier! Aber ich dachte mir, wozu habe ich denn meine Familie?«
    » Papi! Du bist ein Chauvi!« Bibis Augen blitzten angriffslustig.
    » Hoho, mein liebes Kind!« Herr Blocksberg lachte, stellte seine Aktentasche ab und hängte seinen Mantel an die Garderobe. »Weißt du überhaupt, was ein Chauvi ist?«
    » Natürlich weiß ich das. Ein Chauvi ist ein Vater, der seinen Haustürschlüssel nicht benützt und…«
    » … und der seine Familie wie Untergebene behandelt!«, ergänzte Frau Blocksberg von der Couch her. Sie lag dort mit einer Wolldecke bis zum Hals zugedeckt und schniefte zum Gotterbarmen.
    » Guten Tag, meine Untergebene!« Herr Blocksberg setze sich zu seiner Frau. »Wie ich höre und sehe, geht es meiner Hexengattin nicht besonders. Da gebe ich dir lieber keinen Begrüßungskuss. Aber dir gebe ich einen, Bibi!«
    Seine Tochter hielt ihm die Wange hin. Herr Blocksberg verharrte kurz in der Bewegung und schnupperte geräuschvoll, bevor er ihr einen Schmatz gab.
    »Hm! Du riechst aber gut!«, meinte er. »Überhaupt nicht nach Schwefel wie sonst. Du hast wohl heute noch gar nicht gehext?«
    Bibi verneinte. Es war ein ungeschriebenes Gesetz im Hause Blocksberg, dass nicht gehext wurde, wenn jemand in der Familie erkältet war. Auch Hexen können einen tüchtigen Schnupfen und Husten bekommen, und sie können ihn leider nicht weghexen. Auch bei ihnen dauert ein Schnupfen sieben Tage oder noch länger.
    »Es ist wirklich jammerschade, dass ich nicht mitfliegen kann«, sagte Frau Blocksberg und starrte mit glasigen Augen ihren Mann an. »Aber wenn ich eine Stunde lang auf meinem Hexenbesen Baldrian durch die Luft sause, dann wird meine Erkältung bloß noch schlimmer. Du wirst mit Bibi allein fliegen müssen.«
    Herr Blocksberg schüttelte verwirrt den Kopf. Wieso fliegen? Wohin konnte seine Frau nicht fliegen und wohin sollte er allein mit seiner Tochter fliegen? Wie wäre es, wenn ihm das bitte jemand erklären würde?
    »Ach, du weißt das ja noch gar nicht, Papi!« Bibi lachte. »Tante Amanda wird fünfzig und macht jetzt am Sonnabend auf dem Blocksberg eine Riesefete. Da kommen alle Hexen aus der Verwandtschaft! Familienmitglieder von Hexen sind auch zugelassen, bloß…«
    » … bloß die Männer haben Sprechverbot! Ich weiß!« Herr Blocksberg fand das gar nicht komisch und lächelte ein wenig verkniffen. »Nee, Kinder, ohne mich! Ich habe keine Lust den ganzen Tag mit einem Pflaster über dem Mund herumzulaufen. Vielleicht darf ich mir ja gerade noch ein kleines Loch für einen Strohhalm lassen, damit ich eine Limonade trinken kann. Nein, danke! Ich denke nicht daran, mir den Mund verbieten zu lassen! Mich kriegen keine zehn Pferde auf diese Geburtstagsparty.«
    » Wenn aber Mami nicht kann und du nicht willst, Papi, was mache ich dann?«, fragte Bibi enttäuscht. Sie wollte doch so gern auf das Geburtstagsfest.
    » Dann bleibst du eben auch zu Hause!«, sagte Herr Blocksberg. »Aus. Basta. Was hat ein dreizehnjähriges Mädchen auch schon zwischen ein paar schweigenden Männern und ein paar kreischenden alten Hexen verloren?«
    » Bernhard! Du bist jetzt aber unfair!« Seine Frau richtete sich auf und schaute verärgert. »Bei Amanda ist immer ein großes Wetthexen angesagt und da will Bibi sicher mitmachen. Und wenn du nicht mitwillst, dann lassen wir sie eben allein fliegen. Sie ist ja schließlich kein Baby mehr.«
    Was blieb Herrn Blocksberg anderes übrig, als sein Okay zu geben. Zwei gegen einen, zwei Hexen gegen einen
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