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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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einer abgesägten Schrotflinte langte und auf ihn ballerte.
    Der Attacke ging ein kurzes Vorspiel voraus.
    Skookum saß hinter der Theke und frühstückte. Als er Tom Idle entdeckte, sprang er vom Schemel und ließ seine Tasse fallen.
    »Hondo Weatherbee!« rief er.
    Tom Idle schüttelte den Kopf. Inzwischen hatte er sich zu der Erkenntnis durchgerungen, daß er die Welt nicht mehr verstand, nun hatte er den Eindruck, daß auch andere sie nicht verstanden, zum Beispiel Skookum und der Tramp im Park.
    »Hören Sie auf«, sagte er verdrossen. »Sie sollten mir verraten, wer oder was Weatherbee ist, und Ihre Lautstärke ein bißchen mäßigen.«
    Skookum stand nur starr da, sein Gesicht war angstverzerrt, und Idle begriff, daß Skookum außerstande war, irgend etwas zu erklären. Skookum sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen, und er hielt sich nur noch mühsam auf den Beinen.
    »Was, zum Teufel, ist mit Ihnen los?« fragte Idle mißgelaunt. »Vor mir müssen Sie sich nicht fürchten, schließlich wissen Sie doch, wer ich bin, nämlich der Mann, den Sie gestern auf Kredit mit Schinken und Eiern gefüttert haben. Ich heiße nach wie vor Tom Idle, auch wenn ein Narr seinen Anzug mit meinem vertauscht hat, während ich geschlafen habe. Außerdem hat er mir seinen Ring gegeben. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, aber früher oder später werde ich dahinterkommen.«
    Skookum leckte sich die Lippen. Er war so fahl wie Idles Hände, die Idle mittlerweile aus seinem Bewußtsein verdrängt hatte, um nicht ganz und gar den Überblick über die Geschehnisse zu verlieren. Für den vertauschten Anzug und den Ring konnte es eine logische Erklärung geben, und daran klammerte sich Idle. Die vertauschten Hände waren durch nahezu nichts zu erklären, deswegen sträubte sich Idles Verstand dagegen, sie als Tatsache zu akzeptieren.
    »Hondo«, knurrte Skookum heiser, »verschone mich mit deinen Witzen! Ich kenne dich, und ich kenne Tom Idle.«
    Idle schüttelte mürrisch den Kopf und steckte mechanisch die Hände in die Jackentaschen, wie er es immer tat, wenn er ratlos oder verlegen war. Er dachte sich nichts dabei. Später verstand er, daß Skookum vermutet haben mußte, er, Idle, hätte die Absicht, nach der Kanone zu langen, die er, Idle, nicht besaß, sonst hätte er sie längst versilbert und sich für das Geld etwas zu essen gekauft.
    Skookum machte einen mächtigen Satz, duckte sich hinter den Tresen und kam mit seiner abgesägten Schrotflinte wieder hoch. Die Ladung blies dicht neben Idles Kopf ein Loch in die Mauer, daß Idle einen Arm hätte hindurchstecken können. Er fand die Situation nicht besonders spaßig. Die Flinte war bestürzend echt, und Skookum hatte sich offenbar entschlossen, ihn, Idle, zu ermorden.
    Tom Idle machte ebenfalls einen mächtigen Satz, wirbelte herum und rannte aus dem Restaurant. Er eilte zum Park, der nicht weit entfernt war, und hörte, wie hinter ihm noch einmal die Flinte losballerte. Die Schrotkugeln fegten ein paar Blätter von einem Baum, und die Vögel, die auf dem Baum gezwitschert hatten, flüchteten hastig.
    Sam Stevens hörte die Schüsse und trabte heran. Idle prallte beinahe mit Stevens zusammen, als dieser um ein dichtes Gebüsch bog. Die Begleitumstände waren so befremdlich, daß Idle diese Begegnung nie wieder vergaß.
    »Helfen Sie mir!« rief er atemlos. »Skookum ist verrückt geworden, er will mich umbringen!«
    Sam Stevens musterte Tom Idle.
    »Verdammt!« brüllte er. »Hondo Weatherbee!«
    Er hob seinen Schlagstock und zielte auf Idles Kopf. Idle reagierte instinktiv. Er wich zur Seite aus, so daß der Hieb ihn nur streifte, und faßte mit beiden Händen zu. Stevens wollte seinen Stock behalten, und ein Getümmel entstand. Idle blieb Sieger. Stevens fand sich mit der Niederlage und mit dem Verlust des Knüppels nicht ab, sondern griff nach seinem Revolver. Idle klopfte Stevens mit dessen Schlagstock auf den Schädel, er hatte keine andere Wahl, wenn er nicht niedergeschlagen oder erschossen werden wollte. Im Augenblick war er offenbar nicht der arbeitslose Farmhelfer, der sich nach einem Job in Salt Lake City gesehnt hatte, sondern ein armer Hund in einem Anzug, der ihm nicht gehörte, und die Leute, die ihn sahen, hatten entweder Angst vor ihm oder bekämpften ihn. Nach wie vor begriff er die Gründe nicht, doch war ihm klar, daß er sich wehren mußte.
    Sam Stevens kippte ohnmächtig um. Idle warf den Knüppel weg und rannte weiter. Er konnte nicht
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