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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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Gangster war und eine Gang kommandierte, zu der möglicherweise sein Begleiter mit den schwarzen Handschuhen gehörte. Auch der Landstreicher im Park, Seedy Smith, hatte dazu gehört, bis Weatherbee ihm versprochen hatte, ihn zu erdrosseln. Skookum und der Polizist Stevens hatten Weatherbee gekannt und wiederzuerkennen geglaubt, deswegen hatte Skookum sich gefürchtet, und der Polizist hatte ihn festnehmen wollen. Soweit war alles klar, wenngleich so unglaublich, daß Idle fürchtete, darüber den Verstand einzubüßen. Er beugte sich nach vorn und preßte beide Hände gegen die Schläfen.
    Er wurde aufmerksam, als der Mann mit den Handschuhen lauthals fluchte. Idle blickte auf und stellte fest, daß der Wagen langsamer fuhr. Er steckte mitten in einer neuen Kurvenserie, die noch tückischer war als die erste.
    Der Mann mit den Handschuhen wischte sich mit dem Jackenärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Das war knapp«, sagte er.
    »Was war knapp?« fragte Idle verständnislos.
    »Bullen!«
    »Wo?!«
    »Sie verfolgen uns. Was meinen Sie wohl, warum ich so gerast bin? Sie haben Gewehre und schießen auf uns!«
    »Die Polizei schießt auf uns?!«
    »Drehen Sie sich um und überzeugen Sie sich!«
    Idle wandte sich um. Im selben Augenblick schien sein Schädel zu explodieren; ihm wurde schwarz vor Augen. Die Schwärze hüllte ihn ganz ein. Sie überschwemmte ihn und drang in seine Poren, bis sein Bewußtsein ausgelöscht war und es auf dieser Welt nichts mehr für ihn gab als überwältigende Dunkelheit.
     
     

3.
     
    Das Gefängnis hatte hohe, graue Mauern. Die Sommersonne und der heiße Steppenwind heizten es wie einen Backofen, während es im Winter eine bedenkliche Ähnlichkeit mit einem Kühlschrank hatte. Landauf, landab hatte die Anstalt einen schlechten Ruf, und wer es bewerkstelligen konnte, ging ihr aus dem Weg, obwohl sie verhältnismäßig modern eingerichtet war und geführt wurde.
    In einem separaten Block waren Kriminelle untergebracht, die als besonders gefährlich galten. Hier waren die Zellen noch kahler als in den übrigen Gebäuden, Vergünstigungen waren strikt untersagt. Fenster gab es nicht, Licht drang durch die Eisenstäbe der Türen in die Zellen. An den Türen führte ein langer Gang vorbei, dessen gegenüberliegende Seite hauptsächlich aus Milchglasscheiben bestand. An hellen Tagen zeichneten die Gitter quadratische Muster auf den Boden.
    Dieses Muster sah Tom Idle zuerst, als er wieder zu Bewußtsein kam. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, nicht nur der gespenstischen Schatten wegen. In Missouri war er einmal von einem Baum gefallen, als er von oben versuchte, mit einem langen Stock ein Opossum aus seinem Bau zu stochern, und er wußte noch, wie er damals zu sich gekommen war. Diesmal war es anders. Er hatte den Eindruck, als wäre er ziemlich lange sehr krank gewesen. Er starrte auf die Schatten, bis seine Augen tränten.
    »He!« sagte eine Stimme. »Wach auf!«
    Idle hielt Ausschau nach dem Besitzer der Stimme. Der Mann war riesig und hatte ein bestürzend boshaftes Gesicht. In der Folge sollte Idle die betrübliche Erfahrung machen, daß dieser Mensch scheinbar von Tag zu Tag riesiger und boshafter wurde, was aber natürlich nur damit zusammenhing, daß seine Bosheit gewissermaßen grenzenlos war und er dadurch immer erdrückender auf seiner Umwelt lastete.
    »Ja«, sagte Idle schwach. »Wer ... wer ...?«
    »Wer ich bin?« Der Mann lachte dröhnend. »Das solltest du aber wissen, Hondo! Oder hat dir jemand auf den Kopf geschlagen? Ich bin Big Eva!«
    Idle besah sich Big Eva genauer. Der Riese war weder dick noch unförmig, er hatte auch keinen Stiernacken. Er war mehr oder weniger normal gebaut, aber mindestens sechseinhalb Fuß groß.
    »Wo bin ich?« erkundigte er sich schüchtern.
    Big Eva freute sich über soviel Einfalt.
    »Vermutlich im Staatsgefängnis von Utah«, erklärte er. »Andernfalls hätte ich drei Jahre im verkehrten Haus verbracht.«
    »Wie lange bin ich schon hier?«
    »Elf Jahre und drei Tage.« Big Eva grinste und zeigte seine gelben Pferdezähne. »Du willst mir doch hoffentlich nicht einreden, daß du dich an nichts erinnerst?«
    Idle war zumute, als hätte ihm wirklich jemand auf den Kopf geschlagen.
    »Ich bin seit elf Jahren hier drin?« fragte er.
    Big Eva deutete auf die Mauer neben Idles Pritsche. An der Mauer waren Bleistiftstriche in Kolonnen zu je sieben geordnet, offenbar stellten sie Tage und Wochen dar.
    »Du kannst ja nachzählen«, sagte er. »Das
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