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DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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nicht!«
    »Sie waren betrunken und haben auf einer Bank im Park von Salt Lake City geschlafen. Wenn Sie nicht betrunken gewesen wären, hätten Sie es bestimmt noch bis zu einem Hotel geschafft, denn sie hatten die Taschen voller Geld. Ein Polizist und der Besitzer eines Restaurants haben Sie gejagt, und Sie sind zu einem Komplizen in den Wagen gestiegen. Der Komplize ist mit Ihnen ins Gebirge gefahren, die Polizei hat Sie verfolgt, eingeholt und überwältigt.«
    »Aber ...« stotterte Idle, »ich ... ich habe ...«
    »Sie haben mir mehr oder weniger die Geschichte erzählt, die vor elf Jahren geschehen ist«, sagte der Direktor. »Sie haben sie nur oberflächlich retuschiert.« Idle war wie betäubt.
    »Welches Datum haben wir?« fragte er schließlich. »Welches Jahr?«
    Der Direktor informierte ihn. Mechanisch wiederholte Idle das Datum. In seinem Leben fehlten fünf Tage, so lange hatte anscheinend seine Ohnmacht gedauert. Vor fünf Tagen war er im Park von Salt Lake City gewesen, danach hatte sich alles so abgespielt wie angeblich elf Jahre zuvor bei der Verhaftung Hondo Weatherbees, und nichts davon war einigermaßen vernünftig zu erklären.
    »Aber ich bin wirklich Tom Idle!« sagte er.
    Der Direktor seufzte.
    »Ich bin ein geduldiger Mensch, Hondo«, behauptete er, »ich versuche auch, gerecht zu sein. Niemand kann mir das Gegenteil nachsagen, ohne sich weit von der Wahrheit zu entfernen. Was verlangen Sie von mir? Wie kann ich Sie zufriedenstellen?«
    »Sie haben doch bestimmt Weatherbees Fingerabdrücke«, sagte Idle.
    »Ja.«
    »Können Sie nicht seine Fingerabdrücke mit meinen vergleichen?«
    Der Direktor setzte sich und telefonierte. Einer der Wärter brachte ihm die Karte mit Weatherbees Fingerabdrücken, er nahm Idles Fingerabdrücke ab, und der Direktor legte die beiden Karten nebeneinander. Idle stellte fest, daß seine Fingerabdrücke und die Hondo Weatherbees identisch waren.
    Wie in Trance tappte er aus dem Büro, und der Wärter führte ihn wieder in die Dunkelzelle.
     
    In den nächsten Tagen fand Tom Idle sich damit ab, daß er keine andere Wahl hatte, als sich allmählich an seine Lage und an seine Umgebung zu gewöhnen. Er hatte nichts davon, wenn er überall herumlief und verkündete, Tom Idle, Landarbeiter aus Missouri, zu sein. Er durfte sich nicht noch mehr aufregen, sonst verlor er wirklich den Verstand.
    Er paßte sich scheinbar an, hielt die Augen offen und versuchte eine Möglichkeit zu finden, seine Situation zu verbessern. Er kam dahinter, daß Big Eva anscheinend Angst vor ihm hatte. Auch die meisten übrigen Häftlinge schienen Angst zu haben – nicht vor ihm, aber vor dem Mann, den sie für Hondo Weatherbee hielten. Allmählich bekam er eine Vorstellung davon, von welchem Kaliber Weatherbee war. Die Männer im Gefängnis waren weder besonders furchtsam noch notorisch zimperlich. Wenn Weatherbee sie eingeschüchtert hatte, so verriet dies einiges über die Qualitäten dieses Mannes.
    Vorsichtig holte er Informationen ein. Sie waren weder vollständig noch logisch, aber mehr bekam er nicht heraus: Nachdem Weatherbee seine Gang aufgelöst hatte, war er angeblich Goldgräber geworden und hatte seinen Partner umgelegt. Ein Gericht hatte ihn zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt.
    Trotz dieser niederschmetternden Erkenntnis – lebenslänglich! – brach Idle nicht zusammen. Er war nun erst recht entschlossen, sich nicht geschlagen zu geben und Weatherbees Strafe abzusitzen. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens war nach dieser Frist – elf Jahre! – nicht mehr möglich, und Idle hätte auch nicht gewußt, wie er das Gericht davon hätte überzeugen sollen, nicht Weatherbee zu sein, nachdem es ihm mit dem Gefängnisdirektor nicht gelungen war. Aber auf alle Fälle verbrachte er seine freie Zeit nun in der Bibliothek über juristischen Büchern und Zeitschriften, und in einer dieser Zeitschriften fand er den Namen Doc Savage.
    Mit beträchtlichem Interesse studierte Idle den Artikel über den Bronzemann, und als er ihn zur Hälfte durch hatte, marschierte er aufgeregt hin und her und dachte nach. Er hatte den Eindruck, daß aus diesem Aufsatz ihm der erste Hoffnungsstrahl seit jenem Morgen im Park entgegenleuchtete. Als er sich beruhigt hatte, las er weiter.
    In dem Artikel wurde mitgeteilt, daß Doc Savage nach Ansicht der Experten über eines der brillantesten Gehirne der Epoche verfügte und eine Vorliebe dafür hatte, komplizierte Geheimnisse aufzuklären, sofern dies
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