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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul
Autoren: Jason Dark
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Der Parkplatz lag im Wald. Einsam, versteckt, erreichbar über einen schmalen Weg, den der Reporter Bill Conolly gefahren war. Er hatte auf seinen privaten Porsche verzichtet und sich einen Leihwagen, einen Opel Corsa, besorgt, um nicht aufzufallen. Bill fuhr eine letzte Runde und parkte den Corsa mit der Schnauze zum Weg hin.
    Die bleichen Glotzaugen der Scheinwerfer erloschen. Als einzige Lichtquelle blieb ein blasser Mond. Sein Schein legte sich gespenstisch auf die Lichtung. Nicht weit entfernt sah Bill die Umrisse eine Grillhütte.
    Um diese winterliche Zeit kümmerte sich kein Mensch darum. Die Grillzeit würde erst im späten Frühjahr anfangen.
    Bill war allein gefahren. Er hatte auf diese Bedingung seines Informanten eingehen müssen. Zudem war dem Reporter auch nicht viel erzählt worden, aber der Begriff Grabkriecher hatte ihn hellhörig werden lassen, und er fragte sich natürlich, was dahinter steckte.
    Allein der Begriff Grabkriecher war dazu angetan, um eine Gänsehaut zu erzeugen. Bill hatte auch überlegt, ob er seinen Freund John Sinclair nicht einweihen sollte. Er war davon abgekommen, denn er wußte nicht, was an der Sache dran war. Und blamieren wollte er sich auf keinen Fall.
    Deshalb hatte er davon Abstand genommen und nur seine Frau Sheila mit wenigen Worten informiert.
    Sie war natürlich gegen diesen Einsatz gewesen, hatte allerdings auch einsehen müssen, daß ein freier Journalist seine Recherchen durchführen mußte, um an Geschichten heranzukommen, die sich auch verkaufen ließen.
    Und Bill war nun mal ein gefragter Mann, der für mehrere internationale Magazine arbeitete. Er hatte sich, ähnlich wie sein Freund, der Geisterjäger John Sinclair, auf die geheimnisumwitterten Geschichten spezialisiert, denn die kamen immer an. Der Leser wollte oft den berühmten Schauer spüren.
    Bill wußte nicht, ob er dem Informanten trauen konnte. Er kannte ihn nur flüchtig. Der Kerl, Goldman mit Namen, hatte die Finger in vielen Geschäften, über die Bill nicht näher nachdenken wollte. Unter anderem bezog er sein Honorar auch von Zeitungen.
    Bill schaute auf die Uhr. Es waren noch gut zehn Minuten Zeit bis zur vereinbarten Uhrzeit. Er hoffte daß der Kerl pünktlich war und ihm auch keine Falle stellte.
    Der Reporter kurbelte die Seitenscheibe nach unten.
    Die kühlfeuchte Luft wehte in sein Gesicht.
    Es regnete Die Temperaturen lagen über dem Gefrierpunkt.
    Die Stille kam dem wartenden Mann bedrückend vor Hin und wieder nur hörte er ein Rascheln oder Knacken, wenn Tiere durch den Wald huschten.
    Er zündete sich eine Zigarette an. Der Rauch fand seinen Weg durch das Fenster und zerflatterte. Bill saß so, daß er auch in den Innenspiegel schauen konnte, doch es war nicht viel zu sehen, die Schatten der Nacht umlagen die Lichtung wie dicke Wolken.
    Es war nicht unbedingt damit rechnen, daß Goldman in einem Fahrzeug ankam. Er war einer, der sich an allem vorbeimogelte, um nicht erwischt zu werden. Es war auch möglich, daß er Bill längst beobachtete, um abzuwarten, ob er auch tatsächlich allein gekommen war.
    Das Spiel der Wolken über ihm glich einem mächtigen Puzzle, das über den Himmel getrieben wurde, ohne jedoch zusammengesetzt zu werden.
    Hin und wieder fuhr der Wind gegen die kahlen Äste der Bäume und ließ sie zittern Bill hatte soeben die Zigarette ausgedrückt, als er den Pfiff hörte. Von einem Vogel stammte der sicherlich nicht. Das mußte ein Mensch gewesen sein.
    Unbeweglich blieb Bill sitzen. Er schielte in die Richtung, aus der er den Pfiff zu hören geglaubt hatte. An der linken Seite spürte er plötzlich den Druck der Waffe und dachte daran, daß er sich schon würde zu wehren wissen, wenn es Ärger gab.
    Goldman erschien. Seine Gestalt bewegte sich vom Waldrand her quer über die Lichtung. Er gab sich gelassen, sogar die Hände hatte er in den Taschen seiner Hose vergraben.
    Und er pfiff weiter, so gelassen und locker gab er sich. Sein Weg führte ihn zwar zum Corsa hin, aber nicht zur Fahrerseite, er wollte auf der anderen Seite einsteigen.
    Bill zog den kleinen Drücker in die Höhe und machte die Bahn frei. Leise lachend stieg Goldman ein. Nachdem er sich gesetzt hatte, nickte er.
    »Da bin ich.«
    »Sehr pünktlich.«
    »Bin ich doch immer.«
    Bill schaute ihn an. Goldman trug einen Jogginganzug. Auf seinen Kopf hatte er eine Strickmütze gesetzt, die das Haar fast vollständig verdeckte. Nur an der Rückseite schauten ein paar Strähnen hervor. Nur das Gesicht war
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