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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah
Autoren: Kenneth Robeson
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liegt.«
    »Wieso wir?« entgegnete Ham hochmütig. »Ich habe beim Geographieunterricht in der Schule weder gefehlt noch geschlafen.«
    »Du weißt also, wo Tanan liegt?«
    »Natürlich weiß ich, wo Tanan liegt!«
    »Und wo?«
    »In Asien.«
    »Das hätte ich dir auch noch sagen können. Weißt du es nicht ein bißchen genauer?«
    »Ich weiß darüber nicht weniger als du«, sagte Ham pikiert.
    »Eben«, meinte Monk, »aber auch nicht mehr, das ist ja der Jammer.«
    Ham schwieg. Er achtete auf die Namen und Nummern der Straßen, durch die sie fuhren. Monk überlegte.
    »Ich möchte wissen, warum dieser Khan nach Amerika gekommen ist«, sagte er nach einer Weile. »Was will er von Doc?«
    »Wer behauptet, daß er etwas von ihm will?« fragte Ham spitz. »Das Telegramm war von einer Joan Lyndell, und daß sie mit dem Khan auf denselben Schlepper gestiegen ist, beweist überhaupt nichts.«
    »Meinetwegen«, sagte Monk mißgelaunt. »Was will sie also von Doc?«
    »Du darfst nicht ungeduldig sein«, sagte Ham gemessen. »In wenigen Minuten kannst du sie fragen.«
    Monk brachte den Wagen zum Stehen und kramte im Handschuhfach nach einer Taschenlampe. Dort war keine, auch Ham hatte keine Lampe dabei. Sie stiegen aus und wanderten die Straße entlang.
    »Da fällt mir der Mann im Korridor ein«, sagte Monk halblaut. »Wer ihm wohl das Genick gebrochen hat?«
    »Du bist ganz entschieden von Sinnen«, erklärte Ham. »Unentwegt stellst du Fragen, die kein Mensch beantworten kann!«
    Sie gingen an der kahlen Backsteinmauer eines Lagerhauses entlang. Plötzlich blieb Monk stehen. Die Augen quollen ihm beinahe aus den Höhlen, und er atmete hörbar ein. Ham war ebenfalls wie erstarrt. In der Straße war es so finster, daß Ham und Monk einander nicht sehen konnten, trotzdem erkannten sie wenige Meter vor sich ein grünes Gesicht.
    Das Gesicht war anscheinend körperlos, es schwebte in der Dunkelheit und wirkte beinahe transparent. Ein phosphoreszierendes Licht ging von ihm aus, das nicht ausreichte, die nächste Umgebung zu erhellen, doch durchdrang es scheinbar mühelos die Nebelschwaden.
    Das Gesicht hatte schmale orientalische Augen, einen Mongolenbart und lange unregelmäßige Zähne.
    »Was ...«, stotterte Monk heiser, »wer ... ist das?«
     
     

3.
     
    In der Nähe des Lagerhauses war es totenstill. Monk und Ham hörten, wie die Wellen des Hudson an’s Ufer schlugen, weiter draußen auf dem Fluß zischte Dampf, und ab und zu meldete sich ein Nebelhorn.
    »Ihr seid überrascht«, sagte das grüne Gesicht. »Die Menschen im Westen können sich nicht beherrschen. Sie müssen noch viel lernen!«
    »Unsinn!« schimpfte Monk. »Was soll dieser Hokuspokus?«
    »Hüten Sie sich vor voreiligen Schlüssen, meine Freunde«, sagte das Gesicht milde. »Die Menschen im Westen halten sich für intelligent, wenn sie für alles eine natürliche Erklärung erwarten, aber zwischen Himmel und Erde gibt es mehr Dinge, als Ihre Schulweisheit sich träumen läßt, das hat schon einer Ihrer größten Dichter geahnt. Wir Asiaten wissen mehr als die klügsten Wissenschaftler im Westen. Unsere Kultur ist älter.«
    »Monk«, flüsterte Ham, »ich begreife nichts ...«
    »Ich auch nicht«, sagte Monk. Und zu dem Gesicht: »Warum kriegen wir diesen Vortrag zu hören?«
    Das Gesicht stimmte ein hohles Gelächter an.
    »Sie sehen jetzt etwas, von dem Sie überzeugt sind, es nicht sehen zu können«, sagte das Gesicht. »Vielleicht glauben Sie einen Trick zu erleben oder einer Suggestion zu unterliegen. Sie sehen mein Gesicht, jedenfalls haben Sie diesen Eindruck. Vielleicht bilden Sie sich sogar ein, vage meinen Körper zu erkennen. Sie irren sich. Sie sehen weder ein Gesicht noch einen Körper.«
    Monk zog verstohlen seine Maschinenpistole aus der Schulterhalfter. Doc Savage hatte diese Waffen konstruiert und seine Helfer damit ausgerüstet.
    »Tatsächlich sehen Sie ein Nichts«, erläuterte das grüne Gesicht. »Was Sie zu sehen wähnen, ist nicht vorhanden.«
    »Na schön, Mr. Nichts«, sagte Monk forsch, »ich lasse es auf einen Versuch ankommen. Ein halbes Pfund Blei wird Ihnen unter diesen Umständen nicht schaden ...«
    »Hören Sie mir zu«, sagte das Gesicht sanft. »Ich bin die grüne Seele des Mullah. Ich bin der Herrscher über alle Seelen, die unüberwindliche und ewige Macht. Ich muß einen Menschen nur berühren, und er stirbt, und seine Seele ist mein Eigentum.«
    Ham hantierte an dem Spazierstock herum: der in Wirklichkeit ein
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