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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah
Autoren: Kenneth Robeson
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Nebel steckt, und einen Passagier abholen«, maulte der Kapitän, »und wenn man hinkommt, merkt man, daß es tatsächlich drei Passagiere sind, und zwei davon sind komischer als die Polizei erlaubt, wenn es die Polizei nicht längst aufgegeben hätte, sich um solche Leute zu kümmern. Zum Beispiel der Kerl, der eben bei mir war ...«
    »Naja«, meinte einer der Matrosen, »aber er ist mir immer noch lieber als der andere.«
    Der Skipper runzelte die Stirn.
    »Warum?« wollte er wissen.
    »Der zweite Kerl hat ein Messer im Ärmel, so lang wie mein Unterarm«, erläuterte der Matrose. »Ich hab’s vorhin gesehen. Er steht jetzt vor der Tür zu Ihrer Kajüte. Anscheinend paßt er auf das Mädchen auf.«
    »Das Mädchen!« Der Skipper seufzte andächtig und verdrehte die Augen. »Ist das nicht eine feine Puppe? Sie ist sogar weiß. Ich möchte wissen, was sie mit den beiden Kerlen zu schaffen hat ...«
    Der Kapitän hatte nicht übertrieben. Das Mädchen war tatsächlich sehr hübsch und ihr Profil hätte sogar einen Filmproduzenten soweit verwirren können, daß er spontan zum Scheckbuch und zu einem Vertragsformular gegriffen hätte. Sie war für eine Frau ungewöhnlich groß, hatte ein blasses Gesicht, dunkle Augen und lange schwarze Haare. Ihre Wimpern waren so dicht, als wären sie angeklebt, aber sie waren von Natur aus so. Sie strahlte Selbstsicherheit und Entschlossenheit aus. Sie war modern angezogen, und modern war auch die Pistole, die sie in der Hand hielt, als die Tür zur Kajüte aufgestoßen wurde.
    Der Khan starrte auf die Pistole, dann lächelte er liebenswürdig, als hätte die junge Frau ihm einen Cocktail serviert.
    »Ich glaube nicht, daß wir in Gefahr sind«, sagte er. »Wir haben von dem Mullah nichts mehr gehört, seit wir mit unserer Karawane die Gobi durchzogen haben.«
    Das Mädchen ließ die Pistole sinken, legte sie aber nicht aus der Hand.
    »Von uns hängen tausend Menschenleben ab«, sagte sie ruhig. »Wenn wir die Dinge dramatisieren wollen, können wir auch eine höhere Zahl einsetzen.«
    Das Gesicht des Khans wurde ein wenig fahl.
    »Wir können eine höhere Zahl ansetzen«, sagte er. »Damit würden wir noch lange nicht dramatisieren.«
    Er machte die Tür hinter sich zu und sank in einen Sessel. Das Mädchen blieb stehen. Sie lauschte nach draußen. Das Dröhnen der Maschine war leiser geworden, dann schwoll es wieder an, auf Deck wurde durcheinandergeschrien. Ein Ruck ging durch das Schiff, als wäre es mit der Kaimauer kollidiert, der Khan hielt sich an der Sessellehne fest. Geistesabwesend starrte das Mädchen auf die rechte Hand des Mannes. Er trug an jedem Finger einen Ring mit einem großen Stein.
    »Offenbar hat der Schlepper angelegt«, meinte der Khan.
    »Hadim!« rief das Mädchen.
    Die Tür wurde geöffnet, ein magerer Mann mit einem langen braunen Gesicht kam herein. Er hatte eine flatternde
jubbah
und enge
shirwals
an und hielt den linken Arm steif, wie um sich an dem langen Messer nicht zu schneiden, das der Matrose in seinem Ärmel bemerkt hatte. Hadim war kein erfreulicher Anblick. Vor einigen Jahren war er von einem Säbelhieb verunstaltet worden. Eine tiefe Narbe reichte von seiner Stirn bis zum Kinn.
    Er verbeugte sich vor dem Mädchen.
    »Ja, Miß Joan?« sagte er.
    »Gehen Sie sofort an Land, Hadim«, sagte das Mädchen. »Sie wissen, was Sie zu tun haben. Überbringen Sie die Nachricht. Sie müssen den Mann unbedingt finden!«
    »Ja, Miß Joan«, sagte Hadim. »Meine vier Brüder, mein Vater, meine Mutter und meine Schwestern sind durch die grünen Seelen des Mullah gestorben, Sie brauchen mich an die Bedeutung des Auftrags nicht zu erinnern.«
    »Wenn Sie einen Fehler machen, haben Sie keine Überlebenschance«, sagte das Mädchen. »Wenn Sie den Mann nicht finden, wegen dem wir nach New York gekommen sind, werden noch mehr Menschen sterben – niemand weiß, wie viele ...«
    Sie reichte ihm die Pistole. Hadim schüttelte den Kopf und klopfte auf seinen linken Ärmel.
    »Keine Pistole«, sagte er. »Mit dem Messer bin ich geschickter.«
    »Wie Sie wollen ...« Joan zuckte mit den Schultern. »Der Mann soll sofort Verbindung mit uns aufnehmen.«
    »Und sein Name ist Doc Savage«, sagte Hadim nachdenklich. »Aber vielleicht ist er nicht zu Hause ...«
    »Das ist möglich.« Joan überlegte. »Dann müssen wir feststellen, wo er ist.«
     
    An Land war es kälter als auf dem Wasser. Der Nebel hatte den Mond und die Sterne ausgelöscht, und die wenigen Lampen in
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