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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah
Autoren: Kenneth Robeson
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können. Das Wesen hat den Korridor durch das Fenster verlassen.«
    »Ein Wesen ...«, nörgelte Monk. »Kann man das nicht konkreter beschreiben?«
    »Kann man nicht«, teilte Johnny kühl mit. »Genau genommen umschreibt das Wort Wesen dieses Gebilde schon viel zu konkret.«
    »Da«, sagte Ham und zeigte auf die Mauer. »Was sind das für Kratzer?«
    »Eine Inschrift«, erläuterte Johnny schlicht. »Der Mann hat sein Messer und offenbar den Rest seiner Energie dazu benutzt, uns eine Nachricht zu hinterlassen.«
    Monk studierte ebenfalls die Zeichen an der Wand.
    »Das ist keine Nachricht«, behauptete er. »Das sind nur Kratzer und Löcher.«
    »Die Kratzer sind Schriftzeichen«, entschied Johnny. »Sie geben keine Buchstaben, sondern Begriffe wieder. Die Sprache ist übrigens Tananesisch, das tibetanischen Ursprungs ist, aber auch chinesische und indische Einflüsse aufgenommen hat.«
    »Allerhand!« Monk staunte. »Und was verraten die Zeichen?«
    Johnny, der mehr Sprachen und Dialekte verstand als die meisten Experten, nahm Papier und Bleistift zur Hand und kopierte die Zeichen. Er schrieb die Übersetzung darunter und reichte den Zettel Monk und Ham. Mühsam entzifferten sie den Text. Johnny hatte eine Handschrift wie ein Apotheker.
     
    VIELE LEBEN KÖNNEN GERETTET WERDEN WENN ER AUS DEN BERGEN DER SCHLIMME GEISTER VERTREIBT ZU DEM FISCH GEHT DER AUF DEM WASSER RAUCHT UND WO DER KHAN SHAR UND JOAN ...
     
    »Ich staune«, bekannte Monk. »So wenige Kratzer und so ein langer Text!«
    »Aber er ist nicht komplett«, sagte Ham, »und ergibt keinen Sinn.«
    »Der Schreiber ist in der Tat nicht fertig geworden.« Johnny nickte., »Vermutlich wurde er gestört – und zwar durch den Tod. Den Namen Joan habe ich erraten müssen, natürlich gibt es dafür kein asiatisches Schriftzeichen, aber so ähnlich muß die Dame heißen.«
    »Natürlich«, folgerte Monk. »Sie kann gar nicht anders heißen! Die Frauensperson, von der wir vor ein paar Tagen ein Telegramm erhielten, hieß Joan Lyndell.«
    »Richtig«, sagte Johnny. »Und damit ergibt sich auch der Sinn. Ich habe das Telegramm in der Tasche.«
    Er zog es heraus und las es noch einmal. Monk und Ham spähten ihm über die Schultern, obwohl sie es ebenfalls kannten.
     
    DOC SAVAGE, NEW YORK
    IHRE HILFE DRINGEND ERFORDERLICH UM TAUSENDE MENSCHEN UND MÖGLICHERWEISE DIE WESTLICHE ZIVILISATION ZU RETTEN STOP RÜCKDRAHTET ZEIT UND ORT FÜR ZUSAMMENTREFFEN STOP ANKUNFT MIT SCHIFF IN DREI TAGEN
    JOAN LYNDELL
    AN BORD SS ATLANTIC QUEEN
     
    Darunter war mit Bleistift der Entwurf für die Antwort gekritzelt, die Johnny der Dame übermittelt hatte:
     
    Joan Lyndell, Atlantic Queen.
    Doc Savage leider nicht anwesend und nicht erreichbar stop Zeitpunkt Rückkehr ungewiß.
    William Harper Littlejohn.
     
    »Vielleicht ergibt sich der Sinn«, sagte Ham. »Trotzdem wäre ich dir verbunden, wenn du uns ein wenig helfen würdest. Du weißt wir sind ungebildet und begriffsstutzig.«
    Monk lachte fröhlich. Johnny räusperte sich und dozierte, als hätte er seine Studenten vor sich:
    »Der Mann konnte Doc Savages Namen nicht schreiben, deswegen hat er die Formulierung ›er aus den Bergen‹ gewählt. In Tanan werden die Leute, die aus den Bergen kommen, als Wilde bezeichnet, und Savage heißt bekanntlich wild. Und ein Arzt ist dort ein Mensch, der schlimme Geister vertreibt.«
    »Ich hab’ dir immer unrecht getan«, bekannte Monk kleinlaut. »Du hast dir nicht nur den Kopf mit unnützem Zeug vollgestopft, du kannst sogar logisch denken! Und was für ein Fisch ist das, der auf dem Wasser raucht?«
    »Ein Wal«, erläuterte Johnny, als gäbe es an dieser Interpretation nicht den geringsten Zweifel. »Ein Wal spautet bekanntlich, das heißt, er spuckt Wasser hoch in die Luft, es ist aber auch noch eine zweite Erklärung möglich. Der Rauch kann sich auf einen Dampfer beziehen.«
    »Richtig.« Ham nickte. »Ich werde mich sofort darum kümmern.«
    Er ging zu der Tür mit dem Namensschild CLARK SAVAGE Jr. und trat in das Empfangszimmer, das mit einem großen kostbaren Teppich, einigen Ledersesseln um einen runden Tisch, einem Safe und einem zweiten, eingelegten Tisch eingerichtet war. Auf diesem Tisch stand das Telefon.
    Ham nahm den Hörer ab und ließ sich mit der
Atlantic Queen
verbinden, was umständlich und nur über Funk möglich war. Er plauderte einige Minuten, legte auf und wählte eine zweite Nummer. Schließlich legte er abermals auf und kehrte zu Monk und Johnny
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