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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig
Autoren: Bettina Stackelberg
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Vorwort
    Warum, zum Teufel, tun wir uns das eigentlich immer wieder an!?
    Das frage ich Sie, liebe Leser … und das frage ich mich selbst. „Eigentlich“ wissen wir es ja besser. Eigentlich wissen wir, dass die Topmodels auf dem Cover durch den Photoshop gelaufen und geglättet sind. Eigentlich ist uns klar, dass wir gut erzogene, wache und kluge Kinder haben. Eigentlich finden wir es ja sehr in Ordnung, dass wir unseren 20-Stunden-Job neben der Familie gut meistern. Eigentlich kennen wir ja unseren Chef und wissen, dass er wieder einmal schlicht Unmögliches verlangt.
    Und was tun wir stattdessen?
    Wir mäkeln ständig an unserem Spiegelbild herum und vergleichen uns doch immer wieder mit Heidi Klum. Wir lassen uns doch immer wieder auf den dämlichen Wettbewerb zwischen Eltern ein – „Mein Kind kann schon laufen/sprechen/Chinesisch/Spitzentanz … und deines?“.
    Wir vergleichen unsere Arbeitsleistung doch wieder mit der Kollegin, die Vollzeit arbeitet, und verlangen von uns selbst, dass wir doch bitte auch noch Akten mit nach Hause nehmen sollten. Und wir setzen uns doch wieder zur x-ten Nachtschicht hin, um die Präsentation fürs Meeting Chef-wunschgemäß fertigzustellen.
    Es gibt innere Sätze, die da zum Beispiel lauten:
Ich muss immer alles richtig machen. Sonst bin ich ein Versager!
Durchschnitt ist für mich ein Schimpfwort.
Wenn ich nicht perfekt bin, lehnen mich die anderen ab.
Es ist unverzeihlich, wenn mir etwas misslingt.
Anerkennung (und Liebe) muss ich mir erst einmal verdienen.
    Na!? Ertappt? Kommt Ihnen das bekannt vor? Mir schon. Denn auch ich bin nicht so perfekt, dass mir Perfektionismus nie passieren könnte. Nein, auch ich tappe immer mal wieder in die Falle hinein – aber inzwischen nur noch sehr selten. Weil ich mir viele Gedanken dazu gemacht und mich beobachtet und etliches geändert habe, weil ich sehr viele Coachingklienten mit diesem Thema hatte und habe – und deshalb jetzt ein bisschen schlauer bin. Und darum geht es in diesem Buch:
Kommen Sie sich und Ihrem Perfektionismus auf die Spur!
Verstehen Sie, was dahintersteckt und warum Perfektionismus eigentlich immer ziemlich dämlich ist.
Finden Sie das richtige Maß zwischen hohem Anspruch und Perfektionismus!
Lernen Sie, andere Perfektionisten besser zu verstehen.
Üben Sie mit vielen praktischen Tipps.
Finden Sie gute Alternativen.
    Ein bunter, großer Blumenstrauß – finden Sie Ihre Lieblingsblumen und picken sie sich heraus. Machen Sie kleine Schritte und haben Sie jetzt bloß nicht den Ehrgeiz, ganz hundertprozentig perfekt gegen Ihren Perfektionismus anzugehen. Lieber kleine Schritte, hin und wieder einen Erfolg und der dann nachhaltig als Schnellschüsse und danach wieder Frust. Der Weg raus aus der Perfektionsfalle ist ein Prozess, eine Mischung aus hinsehen, analysieren, kapieren, anders denken, weniger Denken, sich anders verhalten, überprüfen, nachjustieren und so weiter.
    Haben Sie also bitte Geduld mit sich, freuen Sie sich über kleine Erfolge. Ein Erfolg ist es schon, wenn Sie die eine oder andere Situation ruhigen Blutes nicht mehr ganz so oberperfekt gemeistert haben und mit sich trotzdem zufrieden und im Reinen sind. Ein großer Erfolg ist jedes „Nein!“, das Sie lernen, um sich abzugrenzen und zu schützen. Oder wenn Sie endlich mal in den Spiegel gucken, lächeln und sagen: „Passt schon! Gefällt mir.“
    Viel Freude am erfolgreichen Aus-der-Perfektionsfalle- Hüpfen!
    P. S.: Und übrigens: Da mir die Optik des Schriftbildes auch wichtig ist, verwende ich in diesem Buch lediglich die männliche Form, die Frauen sind immer natürlich genauso angesprochen. Oder mögen Sie noch dieses unsägliche große I mitten im Wort, liebe Leserinnen!?

Perfektionismus und Selbstbewusstsein – wie passt das zusammen?
    Was ist für Sie Selbstbewusstsein? Die meisten verstehen unter einem großen Selbstbewusstsein in der Tat etwas, das an Perfektionismus nah heranreicht. Der Selbstbewusste ist der sehr Erfolgreiche, Souveräne, die Selbstbewusste ist die Schönste und Beliebteste. Noch selbstbewusster, noch erfolgreicher, noch beliebter. Diese Sichtweise von Selbstbewusstsein geht Hand in Hand mit Perfektionismus, sie bedingen sich quasi gegenseitig.
    Wenn Sie sich jedoch das Wort einmal im eigentlichen Wortsinn ansehen, bedeutet Selbstbewusstsein etwas ziemlich anderes: Sich seiner selbst bewusst sein. Wenn ich mir meiner selbst bewusst bin, dann kenne ich mich aus mit mir: Ich kenne meine Stärken und ich kenne
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