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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah
Autoren: Kenneth Robeson
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den schmalen Hafenstraßen führten einen hoffnungslosen Kampf gegen die Dunkelheit und die milchigen Schwaden. Hadim atmete tief ein, als wäre der Nebel sein Lebenselement, und ging ohne zu zögern dorthin, wo ein heller Widerschein am Himmel ihn die Stadt vermuten ließ.
    Aber er hielt sich mitten auf der Fahrbahn und wurde prompt fast überfahren. Der Wagen war ein Taxi. Der Fahrer brachte sein Fahrzeug zum Stehen, um sich zu vergewissern, daß er den einsamen Spaziergänger nicht beschäftigt hatte. Hadim musterte den Fahrer kritisch, gelangte zu dem Ergebnis, daß dieser ein einigermaßen ehrliches Gesicht vorweisen konnte und stieg ein.
    Hadim kannte die Adresse Doc Savages nicht, aber der Fahrer wußte Bescheid. Er beförderte Hadim in die Stadt und setzte ihn vor einem schimmernden Hochhaus ab. Hadim trat in die riesige Halle, sprach mit dem Portier, suchte die Lifts, verirrte sich, fand sich schließlich zurecht und fuhr in die sechsundachtzigste Etage.
    In einem Korridor aus Marmor und rotem Plüsch stieg er aus. Er war beeindruckt. Nicht einmal der Palast des Khans war mit diesem Bauwerk zu vergleichen. Er ging den Korridor entlang und blieb abrupt stehen. Plötzlich spürte er einen Luftzug, den es vorher nicht gegeben hatte und dessen Ursprung nicht zu erkennen war. Er drehte sich um und schrie gellend auf.
    Der Luftzug wehte absonderliche, schlangenhafte grünliche Gebilde auf ihn zu. Die Gebilde waren ungefähr armlang und nicht dicker als eine Faust. Sie wirbelten herum und tanzten und wogten wild durcheinander.
    Hadim riß sein Messer aus dem Ärmel und schlug auf die Gebilde ein. Sie ließen sich zerschneiden, als wären sie körperlos, und fügten sich wieder zusammen, andere blieben zertrennt, und die Bruchstücke begannen ein Eigenleben. Hadim schrie noch einmal auf und zog sich zurück. Er erreichte eine Biegung des Korridors, wo sich ein Fenster befand. Irrsinnig vor Angst zertrümmerte Hadim die Scheiben, um hinauszuspringen. Daß er sich in der sechsundachtzigsten Etage befand, hatte er in seiner Aufregung vergessen.
    Das Fenster war mit Eisenstäben vergittert. Hadim wirbelte herum und fuchtelte mit dem Messer. Die grünlichen Schemen waberten vor seinem Gesicht, sie wickelten sich um seine Arme, um seine Brust, sie drangen in seine Nase und legten sich auf seine Augen. Sie übten keinen Druck aus, trotzdem wußte Hadim, daß sie tödlich waren.
    Er kreischte auf. Er brach zusammen und wälzte sich auf dem Boden, er stach mit dem Messer scheinbar sinnlos in die Mauer, er zerkratzte, die Mauer und keuchte, dann erschlaffte er und blieb verkrümmt liegen. Die grünlichen Gebilde schwebten zum Fenster und verschwanden durch die Löcher in den Scheiben.
     
     

2.
     
    Hinter der Biegung des Korridors befand sich eine schwere Metalltür. Auf einem kleinen Schild stand mit bronzefarbenen Buchstaben:
     
    CLARK SAVAGE Jr.
     
    Die Tür wurde auf gerissen, und ein langer, knochiger Mann stürzte heraus. Er war so mager, daß er mehr Ähnlichkeit mit einem Skelett als mit einem lebenden Menschen hatte, und trug eine Gummischürze und Gummihandschuhe. Er war in Hemdsärmeln und ein wenig verschwitzt. In der Hand trug er eine Brille mit einem Fenster- und einem ungewöhnlichen dicken Glas. Das dicke Glas war eine Lupe, die der Bequemlichkeit halber in das Brillenglas eingebaut war. Der Mann war auf einem Auge erblindet, und in seinem Beruf brauchte er häufig eine Lupe.
    Er blickte sich suchend um. Er hatte Schreie gehört – mit einiger Verspätung: er hatte sich in einem rückwärtigen Labor befunden und war in eine Arbeit vertieft gewesen. Er entdeckte Hadim und lief zu ihm hin. Abwesend steckte er die Brille in die Westentasche unter der Schürze und kniete sich auf den Boden.
    Hadim bewegte sich nicht mehr und sein Hals war verdreht, als wäre sein Genick gebrochen, obwohl von einer Gewaltanwendung nichts zu bemerken war. Der knochige Mann richtete sich auf und blickte sich noch einmal um. Am Fenster war eines der grünlichen Gebilde zurückgeblieben, als hätte es den rettenden Ausgang nicht gefunden. Der knochige Mann langte blitzschnell unter die linke Achselhöhle und nach einer Halfter, in der eine unförmige Pistole steckte. Er riß sie heraus und gab instinktiv einen Feuerstoß ab: die Waffe war tatsächlich eine kleine Maschinenpistole. Die Projektile durchschlugen das grünliche Gebilde, ohne sichtbaren Schaden anzurichten. Nur der Rest des Fensters ging in Stücke. Das grüne Gebilde
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