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Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur

Titel: Jerry Cotton - 2912 - Blutschwur
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Das FBI ermittelte seit Monaten gegen die kriminellen Machenschaften der Big Apple Bandits . Diese ursprünglich in Brooklyn beheimatete Rockerbande hatte damit begonnen, sich wie ein Krebsgeschwür an der ganzen Ostküste auszubreiten. Die Biker waren ursprünglich ein harmloser Club von Motorradfahrern gewesen.
    Doch seit Clark Dobson vor fünf Jahren der neue Bandits -Präsident geworden war, hatten sich die Zeiten geändert. Die ehrlichen und gesetzestreuen Clubmitglieder hatten ihre Jacken mit dem Bandits -Emblem ausgezogen und machten nicht mehr mit. Stattdessen rekrutierte Dobson einen Haufen Halsabschneider, die unter dem Deckmantel der Motorrad-Begeisterung Schutzgelderpressung und Zuhälterei betrieben.
    Leider war Dobson ein ziemlich gerissener Bursche. Wenn es uns gelegentlich gelang, einen seiner Schergen zu verhaften, dann hüllte sich dieser Verdächtige stets in eisernes Schweigen. Es war uns bisher nie möglich gewesen, eine Verbindung zwischen dem Rockerboss und dem jeweiligen Verbrechen herzustellen.
    Doch dann kam plötzlich der Durchbruch.
    Clark Dobson hatte den Ladenbesitzer Paco Hernandez erschossen, weil dieser kein Schutzgeld zahlen wollte. Und es gab eine Augenzeugin, die vor Gericht unter Eid beschwören wollte, dass Dobson geschossen hatte.
    Diese Frau hieß Julie Lonnegan, und sie war ausgerechnet Dobsons Freundin. Sie hatte draußen beim Motorrad gewartet und die feige Tat durch die Fensterscheibe des beleuchteten Ladens genau beobachtet.
    Uns war natürlich klar, dass Dobson auch vom Gefängnis aus versuchen würde, Julie Lonnegan zum Schweigen zu bringen. Aber für solche Fälle gibt es ein Zeugenschutzprogramm.
    Phil und ich saßen in unserem Büro im 23. Stockwerk des Federal Building, als mein Telefon klingelte.
    »Agent Cotton hier.«
    »Jerry, hier spricht Bill Douglas. Diese Zeugin Julie Lonnegan – sie ist gekidnappt worden!«
    Ich erkannte die Stimme des Anrufers sofort. Phil und ich hatten schon oft mit Bill Douglas und seinem Partner Dick Middleton zusammengearbeitet. Sie sind nämlich Deputy Marshals, und für den Schutz von Zeugen ist der US Marshal Service zuständig.
    »Wo seid ihr, Bill?«
    »Im Apartment der Zeugin. Ich habe schon die Scientific Research Division angerufen. Und natürlich eine Ambulanz – es hat nämlich einen von uns erwischt!«
    Da der Telefonlautsprecher eingeschaltet war, hatte Phil das Gespräch mitgehört. Wir brachen sofort auf und eilten in die Tiefgarage, wo ich meinen Jaguar abgestellt hatte.
    ***
    Julie Lonnegan bewohnte ein Apartment im Bezirk Brooklyn, genauer gesagt in der Grand Street von Williamsburg. Offenbar hatten die Kollegen vom Marshal Service auch die Cops verständigt, um den ganzen Wohnblock abzusperren. Jedenfalls sahen wir die geparkten Patrolcars und das gelbe Absperrband schon von weitem.
    Ich parkte hinter dem Van der SRD. Phil und ich hatten bereits unsere FBI-Marken an unseren Revers befestigt. Ein junger afroamerikanischer Cop nickte uns zu und hob für uns das Trassierband. Ansonsten hatten er und seine Kollegen alle Hände voll zu tun, um die Pressemeute zurückzuhalten. Natürlich war die Entführung der einzigen Belastungszeugin ein gefundenes Fressen für die New Yorker Medien. TV und Zeitungen warfen dem FBI schon länger Untätigkeit vor, wenn es um die Bekämpfung gewalttätiger Rockerbanden ging.
    Einige Feuergefechte zwischen rivalisierenden Gangs hatten die Bürger nervös gemacht. Das war verständlich. Uns waren diese kriminellen Aktivitäten auch ein Dorn im Auge. Doch solange es keine verwertbaren Indizien und keine glaubwürdigen Zeugenaussagen gab, mussten die Täter keine Verurteilung fürchten.
    Phil und ich betraten das Gebäude, ein unauffälliges, ungefähr hundert Jahre altes Brownstone-Haus. Wir kannten beide die Zeugin nicht persönlich, hatten nur Fotos von ihr gesehen. Julie Lonnegan wirkte nicht wie eine typische Rockerbraut, und doch war sie die Freundin des Bandits -Anführers gewesen.
    Auf der Treppe kamen uns zwei Sanitäter mit einer Trage entgegen. Ich kannte den totenbleichen Verletzten nicht, der gerade abtransportiert wurde. Aber unter der Decke lugte eine Einsatzjacke des Marshal Service hervor. Mir blieb momentan nichts anderes übrig, als dem Verwundeten im Stillen gute Besserung zu wünschen. Immerhin hatte er die Attacke überlebt, denn sein rasselnder Atem war deutlich zu hören.
    Ich warf einem der Sanitäter einen fragenden Blick zu.
    »Ein Schlag auf den Hinterkopf, mehr
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