Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
?« knurrte ich. »Zu beschäftigt, um einmal in
sechs Monaten zu ihr zu gehen, sie anzurufen? Für einen Burschen, der
wahrscheinlich zehn Prozent ihres Einkommens erhält, benehmen Sie sich, als ob
Geld Ihnen überhaupt nichts bedeutete, Barney, und das ist völlig untypisch für
Sie .«
    »Ich war beschäftigt«, sagte er
laut.
    »Sie sind ein lausiger Lügner«,
sagte ich. »Von dem Tag an, als Rod Blane starb, hat
Della August keine Rolle mehr bekommen. Wollen Sie das als Zufall bezeichnen ?«
    »Was sonst?«
    »Barney!« Ich ließ ihm ein
tiefgefrorenes Lächeln zukommen. »Ich habe keine besondere Lust, massiv zu
werden, aber wenn es nötig werden sollte, mache ich mir nichts daraus. Ich weiß zuviel über einige Ihrer früheren Geschäfte — bevor
Sie drei Teilhaber und eine Empfangsdame hatten —, und wenn ich in ein paar
Büros in der Stadt einiges darüber verlauten lassen würde, bekäme Ihnen das
ziemlich schlecht .«
    Das Grinsen verschwand aus
seinem Gesicht, und ich hörte beinahe sein innerliches erleichtertes Grunzen,
daß er sich nicht mehr länger anzustrengen brauchte.
    »Jetzt will ich Ihnen mal was
sagen — Sie Großmaul«, erwiderte er mit schroffer, verächtlicher Stimme. »Sie
haben keine Ahnung, was Sie sich da auf den Hals laden. Und ich werde Ihnen
gratis einen guten Rat erteilen, Baby. Lassen Sie die Finger von der Sache,
wenn Sie hier in der Stadt weiterarbeiten wollen. Ein windiger Schnüffler wie
Sie ist all dem nicht gewachsen, Holman . Die Leute,
die dahinterstehen, würden Sie mit einem Haps verschlucken und noch nicht einmal rülpsen !«
    »Beweisen Sie mir das erst
einmal«, sagte ich.
    »Das brauche ich nicht zu tun .« Er lachte leise. »Sie können mir nichts anhaben, Holman ! Vielleicht hat es einmal eine Zeit gegeben, in der
es möglich gewesen wäre, aber nun nicht mehr. Ich habe ohnehin schon zuviel Zeit an Sie verschwendet, also verduften Sie jetzt.
Ja?«
    »Vielleicht werde ich Ihren
drei Teilhabern einen Besuch abstatten und ihnen von dieser großen
Postwurfsendung erzählen, mit der Sie Ihre Agentenkarriere begannen«, sagte ich
nachdenklich. »Wie lautete der Text noch? Unabhängiger Hollywood-Produzent sucht
junges Talent zur Übernahme mehrerer Rollen in bedeutender Filmproduktion.
Attraktive, begabte Mädchen im Alter zwischen achtzehn und fünfundzwanzig mögen
sich melden. Zuschriften mit Bild unter Schließfach soundsoviel .
In Frage kommenden Mädchen werden Reise nach Hollywood und zudem ein mindestens
sechswöchiger Aufenthalt zum Zweck von Probeaufnahmen bezahlt .« So ungefähr hieß es doch, Barney, nicht wahr ?«
    Zornige Röte verfärbte seine
schwammigen Backen, während er mich giftig anstarrte. »Eines Tages bin ich an
der Reihe, Holman «, sagte er schwerfällig, »und dann
werden Sie erfahren, was...«
    »Sie hatten recht, ich bin
schon viel zu lange hier«, unterbrach ich ihn. »Heraus mit der Sprache, und
zwar restlos, Herzchen, denn ich werde nicht zum zweitenmal darum bitten .«
    »Ich habe davon gehört«,
brummte er, »drei oder vier Tage nach Rod Blanes Begräbnis. Della August war aus und fertig, ad acta gelegt, was das
Filmgeschäft anbelangt. So einfach ist die Sache .«
    »Von wem haben Sie das zu hören
gekriegt, Barney ?«
    »Von wem nicht?« Er lachte
kurz. »Ich habe es überall gehört — von allen, mit denen ich redete—. Ich bekam
sogar ein paar anonyme Anrufe, vermutlich weil ich ihr Agent bin. Jeder hat es
gesagt, Freundchen !«
    »Sie werden mir doch nicht
einreden wollen, es habe sich um eine spontane Reaktion innerhalb der gesamten
Filmindustrie gehandelt, Barney ?« fragte ich milde
ungläubig. »Das kaufe ich Ihnen nicht ab .«
    »Irgendwo muß es angefangen
haben«, sagte er und nickte mürrisch. »Aber wo es auch angefangen haben mag —
seien Sie sicher, daß der Anstoß von irgendwoher an der Spitze der Pyramide
gekommen ist! Andernfalls könnte sich das Ganze nicht so schnell ausgewirkt
haben .«
    »Wen kennen Sie an der
>Spitze der Pyramide<, der Della August so sehr haßt ?« fragte ich.
    »Niemanden«, sagte er kurz.
    »Sie verschweigen mir doch
nicht etwas ?«
    »Rick, Baby!« In seinen Augen
lag ein eifriger Ausdruck, während er sich über den Schreibtisch zu mir
vorbeugte. »Ich möchte ja, daß Sie herausfinden, wer diese Parole ausgegeben
hat. Und wie ich das möchte! Wissen Sie warum? Weil Sie in diesem Fall in
kleine Stücke zerrissen und aus dem Fenster im zehnten Stock geworfen werden !«
    »Ich weiß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher