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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
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täuschen.
    Schließlich
war er gezwungen, zu einem Entschluß zu kommen, und zwar offensichtlich zu dem,
daß es gar keine Flinte gab, worauf er sich mir erneut zuwandte. Aber es war
ein wenig zu spät. Ich war bereits einen Schritt näher
bei ihm, während er sich umwandte, als er gedacht hatte.
    Dem
Pistolenlauf fehlten noch etwa fünf Zentimeter bis zur richtigen Schußlinie , als ihn meine Faust in den Magen traf und er
zusammenklappte, als hätte man ihm in der Mitte ein Scharnier eingebaut. Die Achtunddreißiger fiel auf den Boden, und einen Augenblick
später fiel ich neben sie, und meine Finger griffen nach dem Kolben.
    Dann
war alles vorüber. Ich stand, die Pistole In der Hand, wieder auf, aber ich
brauchte sie nicht. Jerrie Laslo zupfte ihr
blondgefärbtes Haar zurecht und blickte dann auf
Barney Byan hinab, der sich auf dem Boden wand , als ob der letzte lustige Streich zugleich der
komischste gewesen wäre. Auf ihrem Gesicht lag offener Widerwillen.
    »Ich
wußte doch, daß du die Sache irgendwie verpfuschen würdest, Barney«, sagte sie
grimmig. »Du hast einfach nicht die Nerven dazu .«
    Della
spähte vorsichtig um den Türrahmen der offenen Glastür, sah, daß ich die
Pistole hatte, und trat dann vertrauensvoll ins Zimmer.
    »Ich
sehe, wir haben sie zur Strecke gebracht, Rick«, sagte sie stolz.
    »Sie
hatten gar keine Flinte, oder ?« fragte ich.
    »Eine
Flinte?« Sie schauderte. »Eine Flinte würde mich zu Tode erschrecken !«
    »Barneys
Kugeln hätten Sie...« Was hatte es schon für einen Sinn?
    »Nun«,
sagte sie energisch, »ich habe ihn abgelenkt. Nicht wahr?«
    »Das
stimmt«, bestätigte ich. »Sie waren großartig! Nicht nur das, Della, Süße, aber
es bedarf auch einer ganzen Menge Kaltblütigkeit, hierherzukommen und im
Dunkeln draußen zu warten. Ich meine, nachdem Sie doch wußten, daß ich hier auf
den Mörder gewartet habe .«
    Ihre
verschleierten blauen Augen weiteten sich ein wenig. »Das haben Sie
getan ?«
    »Das
wußten Sie nicht ?« sagte ich heiser.
    »Ich
bin zu Ihnen gekommen, um mich vor Ihre Haustür zu setzen .« Sie lächelte strahlend. »Ich habe das alte Drehbuch gefunden und dachte, wir könnten
jetzt die ganze Szene nachspielen !«
     
    Sergeant Lovatt bedeutete auf der Polizeistation eine große
Hilfe, aber es gibt für einen Polizeibeamten Grenzen der Hilfsbereitschaft
gegenüber einem Mann, dessen Geschichte, zumindest anfänglich, völlig unglaubhaft
klang. Es dauerte also erheblich lange, aber schließlich schienen alle
Beteiligten mehr oder weniger zufrieden zu sein, mit der verständlichen
Ausnahme von Barney Ryan und Jerrie Laslo.
    Es
war gegen halb zwei Uhr morgens, als ich den Wagen parkte und ins Haus ging.
Aus irgendeinem Grund ging ich dreimal so schnell als gewöhnlich. Mir war
bewußt, von dem Augenblick an, als Barney mir seine Pistole in den Rücken
gepreßt hatte, vergessen zu haben, daß mein Inneres an einem seidenen Faden
hing.
    Ich
blieb ein paar Sekunden lang regungslos unter dem Vordach der Haustüre stehen,
und alles, was ich spürte, war ein dumpfes Drücken, aber kein eigentlicher
Schmerz.
    Die
Lichter im Wohnzimmer brannten hell, und ich hätte schwören mögen, daß ich sie
beim Weggehen gelöscht hatte. Nachdem ich etwa sechs Schritte ins Zimmer
hineingegangen war, blickte ich plötzlich auf und sah mich den Auswirkungen
irgendeines verzweifelten, während meiner Abwesenheit ausgefochtenen Kampfes
zwischen Gangsterbanden gegenüber.
    Ein
Drittel der Wand bestand aus Glas, und dieses Drittel lag in Scherben über den
Teppich und die Möbel in diesem Zimmer verstreut. Ein riesiger Backstein, der
zwischen den Splittern auf der Seitenlehne eines Sessels balancierte, legte
stummes Zeugnis für die Ursache der Zerstörung ab.
    »Welcher
komplett verrückt gewordene Idiot tut denn so was ?« rief ich verzweifelt.
    »Ich«,
sagte eine zaghafte Stimme hinter mir bedrückt.
    Sie
saß zusammengekauert in einem Sessel, einen alten Trenchcoat um sich gewickelt,
der sie vom Hals bis zu den Füßen umhüllte. Ihre großen leuchtenden Augen sahen
aus, als befände sie sich in den letzten Stadien einer Neurose, während sie
mich beobachtete.
    »Warum,
zum Kuckuck, hast du das gemacht ?« knurrte ich.
    »Ich
habe dir doch in meinem Zettel geschrieben, du solltest den Schlüssel unter der
Fußmatte lassen, wenn du mich zurückhaben willst«, sagte Eugenie leise. »Und
als ich sah, daß er nicht da war, dachte ich, du wolltest nichts mehr von mir
wissen
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