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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
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plötzlich niederträchtig, und ich
erinnerte mich, daß er es war, der die Pistole in der Hand hielt.
    »Okay.«
Ich zuckte die Schultern. »Ich dachte, der Mörder könne es sich nicht leisten,
herumzusitzen und zu warten, bis jemand ihm mitteilte, was geschehen war. Er
mußte selber herausfinden was los war, und das bedeutete, daß er zu mir kommen
mußte. Und das tat er auch .«
    »Sehr
klug!« Barney strahlte das Mädchen an. »Aber danach, Rick, sagten Sie, Sie
hätten den Polypen nichts weiter erzählt?«
    »Es
hätte einen schrecklich albernen Eindruck gemacht, wenn ich erzählt hätte, ich
ginge jetzt nach Hause, um darauf zu warten, daß mich der Mörder besuchen käme
— und wenn er dann womöglich gar nicht gekommen wäre !«
    In
seinen lehmfarbenen Augen funkelte es plötzlich. »Hast du das gehört, Jerrie , Baby ?« Er begann haltslos zu kichern. »Was habe ich gesagt, Baby? Habe ich
nicht hundertprozentig recht gehabt ?« »
    »Na
klar«, sagte sie kalt.
    »Dann
erzähl mal Rick, was ich gesagt habe !«
    Seine
Stimme wurde schärfer. »Er hat sehr viel Sinn für Humor .«
    »Na
schön, du Genie !« sagte sie schroff. »Du sagtest:
>Wenn es sich um eine Falle handelt, dann ist es Holmans Falle, und in zehn Kilometer Umgebung wird kein Polyp anzutreffen sein. Dieser
Mistkerl hat ein viel zu gewaltiges Ego, um die Polypen ranzulassen, bevor
alles vorüber ist! Er ist so dumm, ich gehe jede Wette ein, daß wir ihn mit der
alten Kindergartenmethode drankriegen können Du klingelst an der vorderen
Haustür und lenkst ihn ab, während ich durch die Hintertür hineinkomme .< « Jerrie rümpfte die Nase.
»Und ich war drauf und dran, die Wette anzunehmen .«
    »Hm«,
sagte Barney zerstreut. »Dann habe ich noch was gesagt, Rick, über das Sie sich
zu Tode lachen werden, deshalb erzähle ich es Ihnen selber .« Er begann wieder zu lachen und mußte sich heftig zusammennehmen, bevor er
weiterreden konnte. »Ich sagte zu Jerrie : >Warum
fahren wir eigentlich nicht zu Holman und bringen Holman um, solange wir Gelegenheit dazu haben ?< «
    »Eine
sehr komische Geschichte, Barney«, sagte ich mit einer Stimme, die selbst in
meinen Ohren düster klang.
    »Ihre
Pointe bedeutet Ihren Tod«, sagte er milde.
    Der
Pistolenlauf hob sich um ein paar Zentimeter, bis er direkt auf meine Brust
wies. Eine Achtunddreißiger bei zwei Meter Abstand?
Selbst wenn er gewollt hätte, wäre es vermutlich unmöglich gewesen,
danebenzutreffen.
    »Kracht
das sehr laut ?« fragte Jerrie Laslo nervös,
    »Du wirst’s überleben, Kleine«, sagte er.
    »Warum
schaffst du ihn nicht vorher ins Badezimmer ?« beharrte Jerrie .
    »Warum
lassen Sie nicht die Pistole fallen, Barney ?« fragte
eine Stimme von irgendwoher hinter der Glastür. »Fallen lassen! Oder Sie
kriegen die Ladung aus beiden Läufen dieser Flinte hier !«
    Mit
plötzlichem Schreck erkannte ich Della Augusts Stimme. Della mit einer doppelläufigen
Flinte? Oder, noch schlimmer — mein Inneres bebte bei diesem Gedanken — , Della gänzlich ohne Flinte und nur gewaltig bluffend?
    »Das
ist Della, nicht wahr ?« sagte Barney höflich. »Warum
kommen Sie nicht herein, Schätzchen, damit wir uns über diesen Fall unterhalten
können ?«
    Seine
Augen hatten einen seltsam leeren Ausdruck, als ob sich über seinen Pupillen
plötzlich zwei undurchsichtige Hüllen befänden. Seit Della ihn angerufen hatte,
hatte er nicht einmal zur Glastür hinübergeblickt.
    »Ich
zähle jetzt auf drei, Barney«, sagte Della in warnendem Ton. »Wenn Sie dann
noch immer diese Pistole in der Hand haben, werde ich schießen !«
    »Immer
sachte!« Er grinste vage. »Hören Sie, ich' weiß, Sie haben diese Flinte und...«
    Noch
immer zungenfertig redend, drehte er sich plötzlich zur Glastür um und gab
schnell hintereinander zwei Schüsse ab. Diese Della! dachte ich wütend, während
ich mich auf ihn warf. Ich wette, daß sie nicht einmal weiß, welches Ende bei
einem Gewehr nach vorne zeigen muß!
    Barney
mußte mich aus dem Augenwinkel heraus kommen gesehen haben, aber er war mit
seinen eigenen Problemen beschäftigt. Er hatte zwei Schüsse auf Della
abgegeben, und sie hatte nicht zurückgeschossen. Die logische Schlußfolgerung
war, daß sie überhaupt keine Flinte bei sich hatte. Oder brauchte sie nur noch
ein wenig Zeit, um den langen Lauf durch die geöffnete Glastür zu schieben? Ich
konnte es ihm nachfühlen: Was eine Flinte anbetrifft, so kann man sich bei ihr
nur einmal
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