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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
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— und da habe ich eine Wut auf dich gekriegt !«
    »Und
hast einfach den Backstein in mein Fenster geworfen ?«
    »Ich
hoffte, du würdest drinnen sein«, erklärte sie. »Ich wußte nicht, daß du weg
warst, um Mörder und solches Zeug zu fangen. Ich werde das Fenster bezahlen —
oder Daddy wird es jedenfalls tun .«
    »Na
schön, in Ordnung«, brummte ich.
    Ihre
Augen erhellten sich. »Dann darf ich also dableiben ?«
    »Vermutlich.«
    »Oh!«
Sie sprang mit einem wahren Panthersatz vom Sessel auf. »Dann laß uns mal die
intimeren Winkel des Hauses aufsuchen !«
    »Später«,
sagte ich beiläufig. »Ich habe erst noch einiges zu erledigen .«
    »Ja?«
Sie nickte bedächtig. »Dann bis später, Rick.«
    Es
war eine Frage des Prinzips, überlegte ich. Laß ein Frauenzimmer bei dem
Glauben, sie brauche nur den kleinen Finger krumm zu machen und du kommst
angerannt, so wirst du, ehe du dich’s versiehst, in
ihrer Wohnung den Abwasch besorgen, während in der Stadt es ihr dein bester
Freund besorgt.
    »Rick?«
    Ihre
Stimme klang heiser und genau in der richtigen Tonlage einer Sinnlichkeit, die
mir als Reaktion einer Schauer über den Rücken jagte.
    »Ja ?« rief ich.
    »Ich
dachte, wenn du auf Schlafzimmerszenen à la französischem Lustspiel bestehst,
können wir die Sache auch ebensogut richtig machen«,
sagte sie. »Was hältst du davon ?«
    Ich
hob langsam den Kopf und blickte dann in Richtung ihrer Stimme. Eugenie stand
auf der obersten der fünf Stufen, die zum Schlafzimmer führten, mit einem
Ausdruck von Geduld im Gesicht. Als sie sicher war, endlich doch meine
Aufmerksamkeit auf sich gelenkt zu haben, knöpfte sie den Trenchcoat auf und
ließ ihn über ihre Schultern hinab auf den Boden fallen.
    Als Verwandlungszene war es einmalig.
    Sie
wandte leicht den Kopf und lächelte mir halb zu: »Was hältst du davon ?«
    Ich
wollte etwas sagen, beging dann den taktischen Fehler, sie erneut anzusehen und
die Worte erstickten mir in der Kehle. Aber mir wurde klar, auf welche Weise
das endgültige Resultat erreicht wurde: Man nehme ein großes, schönes
dunkelhaariges Mädchen — Eugenie —, hülle sie in einen Streifen schwarzer
Spitze, den man lächerlicherweise als Büstenhalter bezeichnet, sowie in ein
schwarzes Spitzenhöschen, das sie ihrer etwas klein geratenen fünfjährigen
Schwester gestohlen hat und in schwarze Netzstrümpfe, die an den runden Oberschenkeln
mit silbernen Strumpfhaltern befestigt sind, die in sittenloser Herausforderung
glitzern und funkeln, sobald ihre Besitzerin auch nur einen Schritt macht.
    Eugenie
lächelte erneut flüchtig. »Gute Nacht, Rick.«
    Die
silbernen Strumpfhalter blinzelten mir zu, als sie die Stufen hinabstieg, und
ich grinste vor
mich hin. Wenn sie sich einbildete,
diese aufreizende Ausrüstung könnte mich im geringsten beeindrucken, mußte sie sich etwas Besseres einfallen lassen. Daß ich sie auf
der vierten Stufe einholte, war wirklich reiner Zufall.
     
    ENDE
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