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Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Zurueck auf der Jacht des Millionaers

Titel: Zurueck auf der Jacht des Millionaers
Autoren: Anna Depalo
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1. KAPITEL
    Nachdem Megan Simmons vor vier Jahren aus Miami fortgegangen war, hatte sie jeden Tag darum gekämpft, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Heute machte Megan sich nichts vor: Es hatte nichts genützt; die Vergangenheit verfolgte sie auf Schritt und Tritt.
    Plötzlich klopfte jemand an die Tür ihres Büros.
    Megan sah von ihren Unterlagen auf – und blickte direkt in die Augen des Mannes, den sie geglaubt hatte, nie wiederzusehen.
    Ihr stockte der Atem. Ohne dass es ihr bewusst wurde, ließ sie die Hand sinken und legte die Papiere auf den Schreibtisch.
    „Deine neue Partnerin ist schon fleißig bei der Arbeit, Conrad.“
    Beim Klang seiner Stimme ging eine Wärme durch ihren Körper, als hätte sie an einem seltenen Cognac genippt.
    Er hatte schon immer diese betörende Wirkung auf sie gehabt – besonders im Bett. Doch dieses Mal spürte Megan, dass eine Gefahr von ihm ausging. Stephen klang zwar amüsiert, aber auch spöttisch.
    Sie richtete den Blick auf den Mann, der neben ihm stand. Früher hatte sie für Conrad Elkind gearbeitet. Weil er ihr angeboten hatte, in seiner Innendekorationsfirma Partnerin zu werden, lebte Megan jetzt wieder in Miami.
    „Ich habe gute Neuigkeiten, Megan“, sagte er herzlich. „Wir haben den Auftrag, einen Teil des ‚Garrison Grand‘ umzudekorieren. Stephen war so beeindruckt von deiner Arbeit in der ‚Garrison Incorporated‘ vor vier Jahren, dass er dich für den Job haben möchte.“
    Misstrauisch sah sie Stephen an. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie deutlich, dass er mit dem Angebot bestimmte Hintergedanken verband.
    Er verzog nachsichtig den Mund. „Ich hatte Conrad eigentlich gebeten, die Details so lange geheim zu halten, bis wir den Vertrag unterschreiben.“
    Sie spürte, wie sie blass wurde. Hätte sie nicht an ihrem Schreibtisch gesessen, hätte sie sich schnell irgendwo gesetzt, so sehr zitterten ihr die Knie. Als sie nach Miami gezogen war, hatte sie selbstverständlich damit gerechnet, Stephen irgendwann über den Weg zu laufen. Dass sie jedoch für ihn arbeiten würde, kaum dass sie den neuen Job angenommen hatte – das wäre Megan nicht einmal im Traum eingefallen.
    Sie hoffte nur, schon bald zur Seniorpartnerin aufsteigen zu können – Elkind, Ross, Gardner und Simmons. Klang doch nicht schlecht.
    Im Augenblick stand ihr Stephen auf dem Weg zu ihrem Ziel wie ein riesiges, unverrückbares Hindernis im Weg.
    Mühsam nahm sie sich zusammen und stand auf, obwohl sie den Mann, der ihr Tag und – vor allem – Nacht nicht aus dem Sinn ging, am liebsten eisern ignoriert hätte.
    „Was für ein unerwartetes Kompliment“, erwiderte sie und kam um den Schreibtisch herum.
    Sie trug ein sandfarbenes Kostüm und eine smaragdgrüne Bluse, die ihre grünen Augen betonte. Das kühle Bürooutfit empfand Megan in diesem Moment wie einen Schutzschild. Sie war froh, dass sie sich heute Morgen dafür entschieden hatte. Dazu trug sie Riemchensandaletten. Obwohl schon September war, blieb das Wetter in Miami noch sommerlich.
    Trotz der zwei Zentimeter hohen Absätze kam sich Megan mit ihren ein Meter fünfundsiebzig klein und hilflos vor. Stephens Gegenwart war einschüchternd. Es lag nicht nur daran, dass er knapp einen Meter neunzig groß war. Er hatte Sex-Appeal, eine erotische Ausstrahlung, die ihr die Knie weich werden ließ.
    Für sie war er schon immer der Inbegriff des hochgewachsenen, attraktiven Mannes gewesen – mit seinem dunklen Haar und einem Körper, der wie für sündige Nächte geschaffen war. Wer immer behauptet hatte, dunkelhaarige Männer seien besonders sexy, musste an Stephen gedacht haben.
    Megan hatte vor vier Jahren mit ansehen müssen, was für eine Anziehungskraft er auf Frauen ausübte. Sie fielen reihenweise beinah in Ohnmacht, wenn er ihnen einen Blick schenkte. Und leider war Megan dumm genug gewesen, es ihnen nachzumachen. Auch jetzt verspürte sie ein seltsames, aufregendes Kribbeln im Bauch.
    Sie fragte sich, ob es an dem Kinngrübchen lag, das charakteristische Merkmal der Garrisons, das viele Frauen faszinierte. Unwillkürlich betrachtete sie seine Hand und stellte fest, dass er keinen Ehering trug.
    Conrad sah auf die Uhr. „Ich habe in fünf Minuten eine Telefonkonferenz und muss euch jetzt verlassen. Aber ihr kommt sicher ohne mich zurecht.“
    Mit Stephen Garrison allein in einem Raum sein, das war das Letzte, was sie sich gerade wünschte. Trotzdem nickte Megan ruhig
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