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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
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Bursche, den er
immer herumzuschubsen pflegte — er hieß Steve Douglas
und war so was wie ein Alleinunterhalter. Er spielte Klavier und sang ein
bißchen in einer der schicken Bars am Strip. Bei Roberto — klingt ein
bißchen nach Schwulenlokal, ist aber keins .«
    »Danke, Barney.«
    Ich stand auf und stellte das
leere Glas auf den Schreibtisch. Dann fiel mir ein, daß in mir noch ein Rest
unbefriedigter Neugierde steckte.
    »Barney? Ihre Empfangsdame —
haben Sie die eigentlich auch durch eine Ihrer Postwurfsendungen bekommen ?«
    »Ja.« Er kicherte schwerfällig.
»Sie hätten sie sehen sollen, als sie in die Stadt kam! Oh, Mann! Genau der Typ
des Frauenzimmers, das man auf dem Gehsteig aus Versehen zu Tode trampelt, ohne
es zu bemerken. Ich habe sie gleich einer gründlichen Behandlung unterziehen
lassen, und es hat einen Haufen gekostet! Ich habe ihr die Nase kürzen und die
Vorderzähne richten lassen — dann die Haare blond färben und eine schicke
Frisur machen lassen. Jetzt sieht sie doch nach was aus, nicht ?«
    »Stimmt«, bestätigte ich, ohne
näher darauf einzugehen, wonach. »Der ausgepolsterte Büstenhalter mit der nach
oben gerichteten Spitze macht auch viel aus, nicht wahr ?«
    »Hm?« Er blickte mich
überrascht an. »Woher, zum Kuckuck, wissen Sie das ?«
    Ich war beinahe an der Tür
angelangt, als er meinen Namen rief, und so drehte ich mich noch einmal zu ihm
um.
    »Erinnern Sie sich, daß ich
sagte, die Luft an der Spitze der Pyramide sei ein wenig zu dünn für meinen
Blutdruck ?« fragte Barney obenhin. »Das stimmt, aber
trotzdem führt eine Geheimverbindung von dort oben direkt durch dieses Fenster
hier in mein Büro .«
    »Was erwarten Sie? Daß ich
Ihnen gratuliere ?« fragte ich.
    »Ich möchte Ihnen nur Arbeit
ersparen, Baby .« Er lächelte bedächtig. »Das einzige
Finanzierungssyndikat, dessen finanzieller Einfluß genügend weit reicht, um
Della August nur mit Hilfe einer Andeutung auf die schwarze Liste zu setzen,
ist das, welches von Jerome T. King geleitet wird .«
    »Jerome King?« Ich überlegte
einen Augenblick lang scharf und schüttelte dann den Kopf. »Ich habe nie von
ihm gehört .«
    »Die meisten Leute haben nie
etwas von ihm gehört«, sagte er. »Er hat sich auf den riskanten Teil des
Geschäfts spezialisiert. Wenn ein Studio noch weitere hunderttausend Dollar
braucht, um einen Film fertigzustellen — und wenn das Budget bereits mit einer
halben Million überzogen ist und die Bank nichts mehr herausrücken will — ,
dann wird es Zeit, mit King zu reden. Zufällig hat King zur Zeit überall sein
Geld stecken, und wenn er den Mund auftut, so müssen eine Menge Leute
stehenbleiben und zuhören .«
    »Nochmals vielen Dank, Barney«,
sagte ich. »Ich wüßte nicht, was ich ohne Sie anfangen soll .«
    »Ich wollte ursprünglich gern,
daß Sie sich ein wenig den Kopf zerbrechen, Rick, Baby .« Er lächelte wieder, und zwar diesmal unverhohlen boshaft. »Aber plötzlich kann
ich gar nicht mehr erwarten, bis Sie sich an Jerome T. King heranmachen,
Herzchen! Das wird Sie Kopf und Kragen kosten !«

DRITTES KAPITEL
     
    D ie Straße verlief am Rand der
Schlucht entlang und bog dann im rechten Winkel ab, bevor sie wieder bergan
stieg. Ein Teil des Sicherheitszauns war da, wo er vor kurzem repariert worden
war, mit frischer weißer Farbe bestrichen. Ich lehnte mich gegen den Zaun und
blickte in die hundertzwanzig bis hundertfünfzig
Meter tief, fast senkrecht abfallende Schlucht hinab.
    »Genau hier stürzte er
hinunter«, sagte Sergeant Lovatt mit leiser Stimme.
»Er fuhr einen dieser modernen ausländischen Sportwagen, und man nahm an, daß
er ungefähr hundertzwanzig bis hundertdreißig drauf
hatte, als er um die Ecke kam. Er raste geradewegs durch den Schutzzaun
hindurch ins Nichts und landete dort unten .« Er
deutete vage auf eine winzige Baumgruppe unten in der Schlucht.
    »Hat der Wagen gebrannt ?« fragte ich.
    »Dazu hatte er gar keine
Gelegenheit«, sagte er gleichmütig. »Er prallte an allen Ecken und Enden an und
war in Stücke zerschmettert, bevor er auf die Bäume fiel .«
    »Und was war mit Blane ?«
    »Dasselbe.«
    Ich wandte mich von dem
dramatischen Ausblick ab, lehnte mich mit dem Rücken gegen den Schutzzaun und
zog ein Päckchen Zigaretten heraus. Der Sergeant nahm eine der angebotenen
Zigaretten und hielt mir ein Zündholz hin, bevor er sich selber Feuer gab.
    »Er fuhr zu schnell, und er hat
die Kurve nicht geschafft«, sagte ich vage. »Es
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