Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Ich halte es nur für möglich .«
    »Aber im offiziellen Bericht
wurde kein Wort von dieser Möglichkeit erwähnt ?«
    »Stimmt !«
    »War das alles, was Sie aus
Ihrem offiziellen Bericht weggelassen haben, Sergeant ?«
    Wieder erschien das krampfhafte
Grinsen auf seinem Gesicht. »Ich habe mir schon überlegt, wann Sie wohl diese
Frage stellen würden, Mr. Holman . Es gab noch etwas,
was in dem Bericht nicht erwähnt wurde. Der Bursche, der acht Kilometer weiter
hinten die Tankstelle hat, sagte, es hätte, als Blane anhielt, um zu tanken, eine Frau mit im Wagen gesessen.
    Die alte Dame, die in Richtung
Pasadena fuhr, hat Stein und Bein geschworen, es hätte, als der Wagen an ihr
vorüberraste, niemand außer dem Fahrer darin gesessen. Sie gab mir im übrigen eine verdammt zutreffende
Beschreibung von Blane . Offensichtlich hat wirklich
niemand sonst im Wagen gesessen, als er hier über den Straßenrand hinausfuhr,
sonst hätten wir die Leiche unten auf dem Grund der Schlucht gefunden — oder
zumindest Teile der Leiche .«
    »Hat Ihnen der Mann an der
Tankstelle eine Beschreibung der Frau gegeben ?«
    »Das war noch so etwas«, sagte
er düster. »Sie hatte einen Schal um den Kopf geschlungen und trug eine dunkle
Brille, sagte er, und er habe nur einen flüchtigen Blick auf sie werfen können,
weil sie zusammengekauert auf dem Sitz gesessen hätte. Er war wirklich eine
große Hilfe .«
    »Haben Sie später versucht, die
Frau ausfindig zu machen ?«
    »Ich habe es versucht. Ich
erkundigte mich bei Della August — der Filmschauspielerin — , deren Haus Blane gegen zwei Uhr an diesem Nachmittag
verlassen hatte. Sie sagte, sie sei seit dieser Zeit daheim gewesen, aber sie
konnte es nicht beweisen. Dann erklärte mir der bewußte Vorgesetzte, wie ich
den Bericht abzufassen hätte, und damit hatte es sich .«
    »Vielen Dank, Sergeant«, sagte
ich aufrichtig. »Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen, und ich wundere mich noch
immer, daß Sie so offen waren .«
    »All diese prominenten
Filmfritzen mit ihren Rechtsanwälten und allem Drum und Dran«, sagte er
verträumt. »- das, was sie über die Freunde des Toten und seine
Geschäftspartner sagten — wie unangenehm es für sie wäre, wenn ich nur den
geringfügigsten Beweis für einen möglichen Selbstmord beibrächte — , das
leuchtete mir ein. Ich glaube, ich hätte ohnehin nichts davon in meinem Bericht
erwähnt. Nur daß die das nicht abgewartet haben — daß sie mir einen hohen
Vorgesetzten auf den Hals hetzten, der mir Anweisung gab, wie ich meinen
Bericht abzufassen hätte«, er grinste vage, »das hat mir nicht gepaßt , Mr. Holman .«
     
    Das Haus war von der Sorte, wie
man es manchmal im entsprechenden Reklameteil der Times angepriesen
sieht: eine Villa in Bel Air, umgeben von anderthalb Hektar schön angelegtem
und in Terrassen aufgeteiltem Garten, komplett mit Schwimmbecken und
Tennisplatz. Den Trumpf pflegen für gewöhnlich die fünfeinhalb Badezimmer
darzustellen. Ich hatte mich von jeher über dieses halbe Badezimmer gewundert,
bis mir eines Tages klar wurde, daß der Typ des Großunternehmers, der in der
Lage ist, bis zu einer viertel Million Dollar für ein Haus anzulegen, es sich
einfach nicht leisten kann, nicht einmal in seinem Leben auch einen Zwerg
einzuladen.
    Ich hatte an diesem Vormittag
gegen halb zehn Uhr in Jerome T. Kings Büro angerufen — bevor ich mich mit
Sergeant Lovatt unterhalten hatte — und mit seiner
Sekretärin gesprochen. Mein Anliegen an King sei sowohl persönlicher Art als
auch dringend, hatte ich ihr erklärt, und schließlich hatte sie versprochen
zurückzurufen. Eine Stunde später rief sie in der Tat zurück und teilte mir
mit, Mr. King wolle mich um drei Uhr nachmittags in seinem Privathaus
empfangen. Sie gab mir die Adresse an.
    Nun, vierundzwanzig Stunden
nachdem mich Della August um Hilfe gebeten hatte, war ich im Begriff, dem Burschen
gegenüberzustehen, der sehr wahrscheinlich dafür gesorgt hatte, daß sie bei der
gesamten maßgeblichen Filmindustrie auf der schwarzen Liste stand. Nur war das
eine optimistische Betrachtungsweise, überlegte ich finster. »Sie müssen
herausfinden, wer dahintersteckt«, hatte Della gesagt, »und ihn davon abhalten,
weiterzumachen .« Einen Burschen wie Jerome T. King von
etwas, das er tun wollte, abzuhalten, würde schwierig sein, und Barney Ryan —
der mich haßte wie die Pest — konnte es gar nicht erwarten, zu sehen, was bei
meinem Versuch herauskam, weil er davon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher