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Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
Autoren: Greg Keyes
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Prolog
     
    Es begann drei Kilometer unterhalb der Oberfläche von Yuuzhan’tar − einem Planeten, der einmal als Coruscant bekannt gewesen war. Von dort trieben die Laute der Rezitationen einen Schacht hinauf, der beinahe so breit war wie tief. Die melancholischen Klänge erhoben sich zu den wenigen fernen Sternen, die man vom Boden des Schachts aus sehen konnte. Im hellblauen Licht des Lumenrieds wirkten die Gesichter der Rezitierenden verwüstet, ihre Körper verformt.
    Es waren die Beschämten der Yuuzhan Vong, und die Rezitation war an ihren Propheten gerichtet.
    Nom Anor kam bei ihrem Anblick die Galle hoch. Auch nach langer Zeit als »Prophet« fiel es ihm noch schwer, seine Verachtung für solche Personen abzuschütteln.
    Aber sie stellten seine Hoffnung dar. Sie waren seine Armee. Früher einmal, vor noch nicht allzu langer Zeit, hatte er gewagt zu träumen, dass er mit ihrer Unterstützung Shimrra − den Höchsten Oberlord der Yuuzhan Vong − von seinem Polypenthron werfen, ihn in die Grube schleudern und seinen Platz einnehmen könnte.
    Aber es hatte Rückschläge gegeben. Seine Augen und Ohren in Shimrras Palast waren entlarvt und getötet worden. Jeden Tag wurden mehr seiner Anhänger entdeckt, und immer weniger folgten seinem Ruf.
    Ihr Glaube war ins Wanken geraten, und es war an der Zeit, ihn ihnen zurückzugeben.
    »Höret mich!«, rief er, und seine Stimme hob sich über das Gebet hinweg. »Höret die Worte der Prophezeiung!«
    Die Rezitation verklang, und begieriges Schweigen senkte sich herab.
    »Ich habe gefastet«, sagte er. »Ich habe meditiert. Letzte Nacht habe ich hier unter den Sternen gesessen und auf etwas gewartet, wovon ich selbst nicht wusste, was es war. Und in den dunkelsten Stunden kam ein großes Licht über mich, ein läuterndes Licht, das Licht der Erlösung. Ich blickte auf, und dort, wo die Sterne auf uns herunterstrahlen, war eine Kugel − eine Welt, ein Planet am Himmel über uns. Seine Schönheit ließ mich beben, und seine Macht erschütterte mich. Ich spürte gleichzeitig Liebe und Schrecken. Und dann vergingen diese Emotionen, und ich empfand … Zugehörigkeit. Ich wusste, dass der Planet selbst lebte und mich willkommen hieß. Es ist der Planet des Ursprungs, der Planet der Jeedai, ihr geheimer Tempel, Quelle ihres Wissens und ihrer Weisheit. Und ich sah uns, die Beschämten, gemeinsam mit den Jeedai auf seiner Oberfläche wandeln, eins mit ihnen und eins mit dem Planeten.«
    Er senkte die Stimme zu etwas, das beinahe ein Grollen war. »Und in der Ferne hörte ich Shimrras verzweifeltes Jammern, denn er weiß, dass dieser Planet − dieser lebende Planet − unsere Rettung und sein Untergang sein wird. Er weiß, dass dieser Planet ihn eines Tages vernichten wird, denn eines Tages wird er erscheinen und uns holen.«
    Er ließ die Hände fallen, und einen Augenblick herrschte Stille. Dann erklang ein gewaltiger Jubel, begeistert und freudig, und Nom Anor hörte, was er am dringendsten hören wollte − den Klang der Hoffnung, die Rufe religiöser Eiferer und seinen Namen auf den Lippen der Menge.
    Was zählte es schon, dass er die Geschichte aus ein paar Gesprächen und Gerüchten zusammengestückelt hatte, die ihm aus Shimrras Palast zu Ohren gekommen waren, bevor seine Informantin starb? Es gab tatsächlich einen Planeten, der angeblich auf ungewöhnliche Weise lebendig war. Shimrra fürchtete sich tatsächlich davor und hatte den Kommandanten, der die Nachricht von der Existenz des Planeten brachte, töten lassen, zusammen mit der gesamten Besatzung seines Schiffs. Diese Geschichte würde seinen Leuten Hoffnung geben. Sie würde sie ermutigen zu kämpfen. Und wenn man sie gefangen nahm und sie ihren Folterern die Prophezeiung verrieten, würde Shimrra davon erfahren und noch mehr Angst bekommen. Und was noch besser war, Nom Anor hatte aus seinen Quellen in der Galaktischen Allianz vernommen, dass die Jedi eine Suche nach genau diesem Planeten gestartet hatten. Was sie damit bezweckten, wusste er nicht, aber es sah aus, als hätte der Planet eine Kampfgruppe der Yuuzhan Vong abgewehrt; also verfügten seine Bewohner vielleicht über mächtige Waffen.
    Wie auch immer, Gerüchte würden sich auf Gerüchte häufen, die Wahrhaftigkeit seiner Vision verstärken und die Entschlossenheit seiner Anhänger wachsen lassen; sie würde einzelne Strähnen zu Seilen und Seile zu Kabeln verbinden, bis sie stark genug waren, um sich um Shimrras Hals zu schlingen und ihn zu
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