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Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
Autoren: Greg Keyes
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erwürgen.
    Kraft durchströmte ihn, als der Klang seines angenommenen Namens zum Himmel aufstieg. Er ließ den Blick über seine Anhänger schweifen, und diesmal störten ihn ihre Gesichter nicht mehr so sehr.

 
     
    Teil I
     
    VISION

1
     
    Jemand folgte ihr.
    Sie blieb stehen, wischte sich eine feuchte blonde Haarsträhne aus der Stirn und berührte dabei kurz die Narben, die sie als Angehörige der Domäne Kwaad auswiesen. Sie ließ den Blick über die vielbeinigen Gnarlbäume schweifen, aber ihre Verfolger zeigten sich noch nicht. Sie warteten auf etwas − vielleicht auf Verstärkung.
    Leise stieß sie einen Gestalterfluch aus und machte sich erneut auf den Weg, hinweg über verfaulende Stämme, durch trägen Nebel und dichte Gehölze von Zischrohr. Die Luft war wie ein feuchtes Fieber, und das Zirpen, Trillern und gurgelnde Schlucken aus Wipfeln und Sumpf kamen ihr seltsam beruhigend vor. Sie behielt ihr Tempo bei − kein Grund, sie wissen zu lassen, dass sie sie entdeckt hatte, noch nicht −, aber sie veränderte ihren Weg kaum merklich. Es wäre sinnlos, zur Höhle zu gehen, bevor sie mit dieser Sache fertig geworden war.
    Oder ich könnte sie zur Höhle führen, dachte sie, und sie angreifen, während sie mit ihren inneren Dämonen beschäftigt sind.
    Nein. Das kam ihr beinahe wie ein Sakrileg vor. Yoda war hier gewesen. Luke Skywalker ebenfalls, und Anakin. Jetzt war sie dran. Jetzt war Tahiri an der Reihe.
    Anakins Eltern hatte Tahiris Idee, allein nach Dagobah zu gehen, nicht sonderlich gefallen, aber es war ihr gelungen, sie davon zu überzeugen, dass es wirklich notwendig war. Sie glaubte, dass die Menschen- und die Yuuzhan-Vong-Persönlichkeit, die sich einmal ihren Körper geteilt hatten, nun zu einer nahtlosen Einheit verschmolzen waren. Es fühlte sich jedenfalls so an, fühlte sich richtig an. Aber Anakin hatte eine Vision von ihr gehabt. Er hatte ebenfalls eine Verschmelzung von Jedi und Yuuzhan Vong gesehen, aber es war keine angenehme Vision gewesen. Zunächst, nachdem die Verbindung sie beinahe um den Verstand gebracht hatte, hatte sie angenommen, diesem Ergebnis entkommen zu sein. Aber bevor sie weitermachte, bevor sie die, die sie liebte, einer Gefahr aussetzte, musste sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Verschmelzung von Tahiri Veila mit Riina aus der Domäne Kwaad ein Schritt auf die Erfüllung von Anakins Vision zu war.
    Immerhin hatte Anakin sie besser gekannt als jeder andere. Und Anakin war sehr stark gewesen.
    Wenn dieses Geschöpf, das er gesehen hatte, wirklich in ihr lauerte, dann war es Zeit, sich ihm zu stellen. Sie durfte nicht noch länger warten.
    Also war sie hierhergekommen, nach Dagobah, wo die Macht so stark war, dass sie beinahe laut zu singen schien. Der Kreislauf von Leben, Tod und neuer Geburt wurde hier überall deutlich, nichts davon verzerrt durch die Biotechnologie der Yuuzhan Vong, nichts davon vergiftet von Maschinen, Gier und Ausbeutung, die in dieser Galaxis nur zu häufig waren. Sie war gekommen, um die Höhle aufzusuchen, ihr inneres Ich zu erforschen und zu erkennen, woraus sie wirklich bestand.
    Aber sie war auch nach Dagobah gekommen, um über Alternativen zu meditieren. Was Anakin gesehen hatte, waren die schlimmsten Eigenschaften der Yuuzhan Vong und Jedi gewesen, verbunden zu einem einzigen Wesen. Das zu vermeiden war das Wichtigste, aber sie hatte darüber hinaus noch ein anderes Ziel − ihr Gleichgewicht zu finden. Nicht nur um ihrer selbst willen, sondern weil die Versöhnung ihrer doppelten Identität ihr eins vollkommen klar gemacht hatte: Die Yuuzhan Vong und die Völker der Galaxis, in die sie eingedrungen waren, konnten viel voneinander lernen, und es war möglich, dass sie in Frieden miteinander lebten. Davon war sie vollkommen überzeugt. Die einzige Frage lautete nun, wie sie das erreichen konnte.
    Die Yuuzhan Vong würden niemals industrielle Wüsten wie Duro, Bonadan oder Eriadu schaffen. Andererseits war das, was sie dem Leben antaten − es zu brechen und zu verbiegen, bis es ihren Bedürfnissen diente, und es vollkommen auszulöschen, wenn es ihnen nicht in den Kram passte −, wirklich nicht besser. Sie liebten das Leben nicht, sie hassten nur Maschinen.
    Es musste so etwas wie eine gemeinsame Basis geben, die beide Seiten akzeptierten und die dem Schrecken und der Zerstörung des Krieges ein Ende machte.
    Die Macht war der Schlüssel zu diesem Verständnis. Die Yuuzhan Vong waren irgendwie blind für die Macht.
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