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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll
Autoren: Gordon R. Dickson
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war nach Art der Höhlenmenschen gekleidet; das Fell lag über einer Schulter und endete wie ein Kilt unmittelbar oberhalb seiner Knie.
    Die Hand umschloß und verbarg, was er zuerst hervorholte, und er streckte diese gigantische Faust Angie hin, die unbewußt einen halben Schritt zurücktrat.
    »Für Euch!« Rrrnlf war offensichtlich nicht aufgefallen, daß Angie vor ihm zurückgewichen war. »Das ist für Euch, kleine Dame. Haltet die Hände auf.«
    Angie hielt ihm die Hände hin, und Rrrnlf öffnete sehr vorsichtig und ganz allmählich seine riesige Faust, schüttelte sie ein wenig - und etwas, das wie eine Reihe zusammengebundener kleiner Gegenstände aussah und in dem Licht des frühen, wolkenverhangenen Tageslichts rötlich glitzerte, fiel in Angies Hände und füllte sie zur Hälfte.
    Angie zog scharf die Luft ein.
    Jim riß die Augen auf.
    Angie schien eine Art Collier in Händen zu halten; mehrere Schnüre liefen zu einer einzigen zusammen, die wahrscheinlich im Nacken verknotet werden sollte. Eine jede dieser Schnüre würde von etwas geziert, bei dem es sich offensichtlich - auch wenn es wegen ihrer Größe kaum zu glauben war - um riesige Rubine handelte. Sie waren nicht geschliffen, wie man es in späteren Jahrhunderten mit Juwelen gemacht hätte. Aber sie waren blankpoliert worden, und sie verströmten in dem grauen Tageslicht und vor dem Hintergrund der winterlichen Bäume, der Steine, des Schnees und der zertrampelten Erde ein herrliches, warmes Leuchten.
    »... und das ist für Euch, kleiner Magier«, fuhr Rrrnlf fort.
    Jim konnte gerade rechtzeitig ebenfalls die Hände aufhalten, um einen Kasten in Empfang zu nehmen. Der Kasten war ungefähr zehn Zoll lang, acht Zoll tief und vier Zoll hoch und wunderschön geschnitzt und bemalt. Auf dem Deckel und allen Seiten waren Zeichen zu sehen, die nach Sanskrit aussahen.
    Der Kasten war außergewöhnlich leicht. Da Rrrnlf dies von ihm zu erwarten schien, unternahm Jim den Versuch, den Deckel zu öffnen. Er ließ sich mühelos abheben.
    Der Kasten war leer. Sauberes, hellbraunes, wunderschön gearbeitetes Holz bildete ein Behältnis, in dem sich absolut nichts befand. Das einzig Auffällige war ein schwacher, aber angenehmer Duft, der an Zedernholz erinnerte.
    Jim setzte ein erfreutes Lächeln auf und öffnete den Mund, um Rrrnlf zu danken. Aber Angie, die sich mittlerweile von der Überraschung angesichts ihres Geschenks erholt hatte, kam ihm zuvor.
    »Rrrnlf!« rief sie. »Die sind ja riesig! Wo habt Ihr die bloß gefunden?«
    »Ach, auf dem Boden des Meeres, irgendwo. In irgendeinem alten Schiffswrack...«
    Rrrnlf blickte auf die Rubine hinab, die in Angies geöffneten Händen lagen.
    »Riesig? Nein. Ihr seid zu freundlich, kleine Dame, wie das eben Eure Art ist. Aber ich werde noch etwas für Euch finden, damit Euer Geschenk dem gleichkommt, das ich dem kleinen Magier gegeben habe. Das verspreche ich. Übrigens, wie gefällt Euch sein Geschenk? Es war gar nicht leicht, das zu bekommen, das kann ich Euch sagen! Es ist ein Kasten für seine Magie.«
    »Oh - ja?« sagte Jim zweifelnd. »Ich meine - ja natürlich! Genau das, was ich brauchte. Ich kann gar nicht glauben, daß ich ihn wirklich geschenkt bekommen habe. Ich kann es kaum fassen, daß er echt ist!«
    Er fing Angies Blick auf.
    »Ja«, sagte Angie, »ja wirklich. Jim wird dieses Geschenk niemals vergessen, Rrrnlf, das verspreche ich Euch!«
    »Hm, nun ...«, meinte Rrrnlf mit einem beinahe verlegenen Lächeln.
    »Hm, nun«, sagte er noch einmal. »Es ist nichts Besonderes, nein wirklich. Aber für den Augenblick wird es wohl genügen. Euch jedoch, kleine Dame, verspreche ich, Euch bei nächster Gelegenheit ein würdigeres Geschenk zu überreichen.«
    »Das ist nicht nötig, Rrrnlf«, sagte Angie mit großem Ernst.
    Während Jim überlegte, mit welchen Worten er sich bei Rrrnlf noch für das Geschenk des leeren Kastens, so hübsch dieser auch sein mochte, bedanken sollte, ließ er den Blick über die Ringmauer hinwegschweifen und bemerkte augenblicklich, daß die aufsteigenden Rauchfahnen über dem Wald kaum noch sichtbar waren. Die Zwänge des Hier und Jetzt verscheuchten alle anderen Gedanken. Unvermittelt wandte er sich an Rrrnlf.
    »Ihr seid von dort gekommen«, sagte er und zeigte auf die Bäume. »Sagt mir, habt Ihr irgendwelche Spuren von anderen - ehm - kleinen Männern im Wald gesehen?«
    »Nein«, erwiderte Rrrnlf nachdenklich. »Ich habe aber auch nicht darauf geachtet.«
    Dann hellte
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