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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll
Autoren: Gordon R. Dickson
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war.
    Allerdings, dachte Jim, hatten sie ihre Boten buchstäblich in letzter Minute ausgesandt, nachdem ihre Angreifer weniger als eine halbe Meile vor der Burg entdeckt worden waren. Möglich, daß die Männer, die nun versuchten, Malencontri einzunehmen, all diese Boten gefangengenommen oder getötet hatten. Aber einige hätten eigentlich durchkommen müssen.
    Nun gut, sowohl zu Dafydd ap Hywel wie auch zu Giles o' the Wold war es so weit, daß die zwei Tage, seit die Angreifer erschienen waren, möglicherweise nicht ausgereicht hatten, um die belagerte Burg rechtzeitig zu erreichen.
    Aber Sir Brians Burg - Burg Smythe - lag nur wenige Meilen von Malencontri entfernt, und bis zur Burg Malvern, auf der Lady Geronde lsabel de Chaney herrschte - Sir Brians Anverlobte -, war es auch nicht viel weiter. Sir Brian hätte herkommen und Geronde Bewaffnete zu ihrer Rettung schicken müssen, falls die Boten unbeschadet zu ihnen durchgekommen waren. Aber keiner von beiden hatte ihnen irgendwelchen Beistand geschickt.
    Das Merkwürdigste von allem war, daß Aragh ausblieb, der englische Wolf, der unausweichlich alles wußte, was sich in einem Umkreis von vielen Meilen im Land ereignete. Von Aragh hätte man vielleicht sogar erwarten dürfen, daß er aus eigenem Antrieb auftauchte; gewiß hätte er das auch getan, wenn er gewußt hätte, was vorging. Er hatte sich, als ihre Burg vor einiger Zeit schon einmal belagert worden war, zu ihnen gesellt und war zu diesem Zwecke über die Rücken Hunderter dicht an dicht liegender Seeschlangen gelaufen; damals hatten sie ihm von der Ringmauer aus ein Seil hinuntergeworfen und ihn daran hochgezogen, als er es mit den Zähnen gepackt hatte.
    Auch die Tatsache, daß Carolinus nicht auftauchte, war reichlich mysteriös. Nun gut, Jim hatte törichterweise sein magisches Konto überzogen - diesmal zu einem Zwecke, den selbst Angie (aber bestimmt nicht Carolinus) gebilligt hätte, nämlich um im Herbst zu helfen, die Ernte einzubringen und die Burg gegen den Winter zu feien.
    Kurzum: Niemand war ihnen zu Hilfe gekommen.
    »Höchstwahrscheinlich sind die Boten nicht durchgekommen«, sagte Jim, der geflissentlich die Tatsache übersah, daß Angie genausogut wie er wissen mußte, daß weder Aragh noch Carolinus einen Hilferuf benötigten. Sie hätten wissen müssen, daß Malencontri belagert wurde; und dann wären beide aus Freundschaft zu ihnen geeilt - obwohl keiner von ihnen eine solche Schwäche zugegeben hätte. Carolinus wäre außerdem aus Verantwortung für seinen Magierlehrling gekommen, denn das war Jim ebenfalls.
    »Es spielt keine Rolle«, murmelte Angie dicht an Jims Brust gepreßt.
    »Seid mir gegrüßt!« donnerte eine gewaltige Stimme.
    Jim und Angie blickten erschrocken auf und sahen einen Riesen - einen richtigen Riesen von ganz bestimmt dreißig Fuß Größe - mit zwanzig Fuß langen Schritten vom Wald auf die Burgmauer zukommen.
     

2
     
    »Rrrnlf!« sagte Angie.
    Es war tatsächlich der Seeteufel, den sie seit dem Sommer kannten, in dem die Seeschlangen zusammen mit den Franzosen eine Invasion Englands versucht hatten. Der unwahrscheinlichste aller Retter - so er dies denn war.
    Jim blickte kurz zu den Rauchschwaden über den Baumwipfeln hinüber. Rrrnlf mußte in der Nähe der Feuerstellen vorübergekommen sein. Die Rauchfahnen waren immer noch zu sehen, aber unverändert, sie schienen keineswegs dichter oder dunkler geworden zu sein. Also waren die Feuer nicht mit neuem Brennholz versorgt worden. Bei genauerem Hinsehen schien es sogar, als wäre der Rauch dünner und geisterhafter denn je, als würden die Feuer, von denen er aufstieg, langsam ersterben.
    Jim wandte sich hastig wieder dem Seeteufel zu. Rrrnlf hatte die Ringmauer jetzt beinahe erreicht und schien schon jetzt über ihnen aufzuragen.
    Er war nicht nur ein Elementargeist, sondern auch einer der größten Bewohner der Ozeane dieser Welt, obwohl er sich offensichtlich im Süßwasser ebenso wohl fühlte wie an der frischen Luft, in der er sich jetzt befand. Aber abgesehen von seinen dreißig Fuß Größe war sein Körper ein seltsames Gebilde.
    Im wesentlichen war er keilförmig, wobei die Spitze des Keils nach unten zeigte. Er lief buchstäblich vom Kopf bis zu den Fußsohlen hin spitz zu. Sein Kopf war, gemessen am Rest seines Körpers, überdimensioniert. Die Schultern waren ein wenig kleiner, als sie es nach menschlichen Proportionen hätten sein sollen, aber wirklich nur ein klein wenig. Unter diesen
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