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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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Prolog
    Etwas, das nie geschah

    »Ich habe einige Transmitter gekauft, ehe die Leiche gefunden wurde.« Die braunen Augen des Tefroders wichen dem Blick des Ermittlers aus. »Oder sagen wir besser: Ich habe einige Transmitter bestellt. Leute wie du, Egrega, wollen ja alles immer ganz genau wissen und drehen einem dann hinterher einen Strick aus den eigenen Aussagen.«
    »Einen Strick drehen?«
    »Eine alte terranische Redensart. Sie bedeutet so viel wie ...«
    »Ich weiß«, unterbrach Aerga Egrega. Sein Nacken schmerzte, und er hatte keine Lust, sich über Nichtigkeiten zu unterhalten. »Ich frage mich nur, wer auf die Idee kommen sollte, ich wolle irgend jemandem, verstehst du, auch nur irgendjemandem das Wort im Mund herumdrehen. Warum so misstrauisch?«
    Der Geschäftsführer einer mittelgroßen Import- und Exportfirma nahm im Gehen die Brille von der Nase, indem er die Bügel aus den schwabbelnden Fettmassen seiner Schläfen und Wangen zog. Jeder Schritt hallte von den metallenen Wänden. »Ist ein gewisses grundlegendes Misstrauen etwa nicht angebracht, wenn man des Mordes verdächtigt wird?«
    »Ich verdächtige niemanden«, stellte Egrega klar. »Zumindest noch nicht.«
    Wenn aber doch , ergänzte der Ermittler in Gedanken, wärst du der erste auf der Liste, Fettsack. Er zeigte ein zuckersüßes Lächeln. »Du weißt, dass mich die planetare Regierung mit besonderen Vollmachten ausgestattet hat. Es besteht großes Interesse daran, diesen ... Vorfall aufzuklären. Wegen den, sagen wir, interkulturellen Verwicklungen könnten leicht übergeordnete Stellen mit einbezogen werden.«
    Eine dicke Hand begrub den Sensor unter sich, der die Tür vor den beiden Tefrodern öffnete. Die Enge des unterirdischen, metallverkleideten Korridors wich einem Büro von verschwenderischer Größe.
    »Übergeordnete Stellen? Du sprichst von ...«
    »Die gesamte Galaxis ist immer noch höchst sensibel, wenn es um die Akonen geht.« Aerga Egrega legte eine genau bemessene Pause ein. »Und da der fragliche Transmitter nun einmal von den Akonen stammt, wird sich nur schwer verhindern lassen, dass dieses Volk bald durch die Medien geistert.«
    Hurgac Eylia erbleichte. Wahrscheinlich stellte er sich gerade vor, wie der Name seiner Firma – Tiquerst’Cin – die besten Früchte dies- und jenseits von Neu-Tefa – in einem Atemzug mit einem Todesfall und Vorwürfen gegen das akonische Volk genannt wurde.
    Seit die Heimatwelt der Akonen von der Terminalen Kolonne zerstört und damit ein ganzes Volk seiner Wurzeln beraubt worden war, hatte sich in der galaktischen Öffentlichkeit das Bild festgesetzt, man hätte den Akonen helfen müssen – selbst wenn eigentlich jeder wusste, dass dies nicht möglich gewesen war. Aber man war sich im Klaren: Jedes Volk hätte das gleiche Schicksal treffen können.
    Und genau auf dieser Betroffenheit gedieh eine Art universelles Mitleid und Schuldbewusstsein. Wo die samthäutigen Bewohner des Akonsystems früher wegen ihrer sprichwörtlichen Unnahbarkeit, Arroganz und oft genug Hinterlist misstrauisch beäugt worden waren, schien ihr Bild einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen zu haben: Sie waren Opfer geworden und sehr schnell als heimatloses Volk zu einem Symbol des galaktischen sozialen Gewissens. Von daher vergriff sich seit einigen Jahren jeder, der schlecht über einen Akonen oder gar über die Akonen als Gruppe redete, an einem Tabu erster Güte.
    »Die Opfer TRAITORS«, »die Heimatlosen«, »die Vertriebenen«, all das waren Begriffe für die Akonen geworden, und jede Äußerung, die das dadurch erzeugte Gefühl gefährden konnte, wurde tabuisiert.
    Durch eine Panoramaglaswand am anderen Ende des Büros fiel das orange-blaue Licht der untergehenden Abendsonne und überstrahlte das Gebirge und den davor liegenden kristallklaren Hochplateau-See mit unwirklichem Glanz.
    Nein , verbesserte sich Egrega selbst in Gedanken, es gibt diesen Ausblick nicht. Wir befinden uns knapp hundert Meter unter der Erdoberfläche. Vor mir erstreckt sich eine raffinierte Projektion, die indirekt aus zahllosen Quellen beleuchtet wird, mehr nicht.
    Aus der bis dahin glatten Oberfläche des Sees stießen in diesem Augenblick drei silbern glänzende Fischleiber. Unter den tropfenden Flossen entfalteten sich Flughäute. Die Tiere trieben im sanften Abendwind dicht über dem Wasser, näherten sich von außen der Scheibe immer mehr und drehten im letzten Augenblick ab.
    Egrega rieb sich den schmerzenden Nacken, von dem
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