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Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll
Autoren: Gordon R. Dickson
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fing sich gerade rechtzeitig wieder, um nicht hinzuzufügen, was die Gegebenheiten ihn konnten. Es verlangte ihn jedenfalls nicht im mindesten, eines der wilden, zwölf Tage währenden Feste des Grafen zu besuchen, auf denen Frömmigkeit, Gelage und gefährliche Gewalttätigkeit, die unter dem Namen Körperertüchtigung daherkam, miteinander abwechselten. Eine Feierlichkeit, von der Jim nicht glaubte, daß sie Angie auch nur im geringsten gefallen würde. Und daß das Ganze ihm nicht gefiel, das wußte er genau.
     »Die Antwort lautet NEIN «, sagte er.
    »Jim!« entgegnete Carolinus kalt. »Wollt Ihr mir wohl zuhören?«
    Carolinus hatte eine ganze Anzahl ärgerlicher Tonarten zu seiner Verfügung. Das hier war keine davon. Dies war kalter Ernst - kalt genug, um Jim eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.
    »Natürlich werde ich zuhören«, sagte Jim.
    »Die Beratung, der ich beigewohnt habe«, erklärte Carolinus, »wurde einberufen, weil eine Anzahl von genügend ranghohen Magiern unserer Welt Hinweise darauf bemerkt hat, daß die Dunklen Mächte versuchen werden, den Lauf der Geschichte bei einem ganz bestimmten Christenfest zu verändern - genauer gesagt, bei der Weihnachtsgesellschaft, die sich in einigen Tagen bei Eurem Grafen versammeln wird.«
    »Aber das können sie doch nicht, oder?« fragte Angie. »Es ist ein christliches Fest. Die Dunklen Mächte haben doch gar nicht die Macht, sich dort einzumischen. Selbst wenn sie es versuchten - von der Heiligen Feier einmal ganz abgesehen -, wird doch jeder Kirchenmann dort das Haus und seine Umgebung gewiß gesegnet haben, und nichts, was zu den Dunklen Mächten gehört, könnte sich dem Ort auch nur nähern.«
    »Ganz richtig«, erwiderte Carolinus, »deswegen ist die Situation auch so ernst. Wir können uns nicht vorstellen, wie sie unter solchen Bedingungen irgend etwas erreichen wollen. Aber die Hinweise sind zu zahlreich und zu auffällig, als daß man sie ignorieren könnte.«
    »Was für Hinweise sind es denn?« wollte Jim wissen.
     »Ich werde nicht versuchen, sie Euch jetzt zu erklären«, sagte Carolinus. »Wenn Ihr zum Beispiel sehen könntet, was am Weltende los ist - aber nein, es hat keinen Sinn, in die Einzelheiten zu gehen. Zum einen seid Ihr nicht annähernd weit genug in der Magie fortgeschritten, um die Bedeutung vieler Dinge, von denen ich Euch erzählen könnte, zu erkennen. Dazu müßtet Ihr einen Rang der ersten Kategorie bekleiden. Aber alles, was Angie gerade sagte, ist völlig zutreffend. Vernünftig betrachtet gibt es keinen direkten Weg, auf dem die Dunklen Mächte bei solch einer Gelegenheit irgend etwas erreichen könnten. Nehmt mein Wort darauf. Sie tun lediglich so, als könnten sie etwas erreichen - und das macht uns Sorgen.«
    »Aber wenn sie doch nichts erreichen können...«, begann Angie.
    »Wir möchten nicht einmal, daß sie es versuchen«, entgegnete Carolinus grimmig. »Wenn sie glauben, irgend etwas bewirken zu können, dann liegt es nur daran, daß sie sich einen Plan zurechtgelegt haben, wie sie ihren Einfluß ausdehnen können. Und das muß auf eine Art und Weise geschehen, von der keiner der Magier in unserer Welt etwas weiß. Es war nicht mein Vorschlag, aber die Versammlung hat sich mit einer überwältigen Mehrheit dafür ausgesprochen, daß Ihr mit Eurer anderweltlichen Vergangenheit an dem Fest des Grafen teilnehmen sollt, um festzustellen, ob Euch etwas auffällt, was einer von uns vielleicht übersehen würde. Wenn dem so sein sollte, erzählt es mir. Ich werde ebenfalls dort sein.«
    Sie sahen ihn fassungslos an.
    »Ihr?« fragte Angie.
    »Ich!« antwortete Carolinus. »Ist das in irgendeiner Weise besonders bemerkenswert? Ich bin ein alter Freund des Bischofs von Bath und Wells, der ebenfalls dort sein wird. Falls es zu irgendwelchen Schwierigkeiten kommen sollte, könnt Ihr Euch an mich wenden.«
    Er sah die beiden unverwandt an.
    »Also, Jim«, sagte er, »das ist doch wohl nicht zuviel verlangt von Euch?«
    Jim hätte ihm gern geantwortet, daß eine Teilnahme an dem zwölftägigen Weihnachtsfest des Grafen unter allen Umständen zuviel verlangt gewesen wäre. Aber Jim, der sich bereitgefunden hatte, die Magie dieser Welt zu seinen eigenen Zwecken zu nutzen, konnte sich in einem Fall wie diesem kaum auf dem Absatz umdrehen und sich weigern, seinerseits etwas zu geben. Aber so viele gute Gründe sprachen gegen eine Teilnahme an diesem Fest, auch wenn es nicht leicht sein würde, Carolinus das
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