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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd
Autoren: Ian Whates
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    Leyton kauerte am Fuß der Mauer und passte den richtigen Moment ab. An der Innenseite seines Visors rückten zwei rote Punkte stetig aufeinander zu: die beiden Wachen auf ihren Runden, die sich jeden Augenblick über ihm begegnen mussten.
    Als sie näher kamen, rückte er von der Mauer ab, hob seine Gun und hielt sie schussbereit.
    »N OCH ZWEI G RAD HÖHER «, flüsterte eine Stimme in seinem Ohr.
    Er hasste es, wenn seine Waffe so mit ihm redete, doch für alle Fälle nahm er die winzige Korrektur vor. Sobald sich die beiden Punkte in seinem Visier berührten, betätigte er den Abzug. Die Gun war mit zwei Granaten bestückt, die in dem ungewöhnlichen, ein wenig klobigen hinteren Ende des Laufs steckten. Eine davon schnellte nun hoch und wurde nach vorn katapultiert. Sie drehte sich, während sie über die Mauer flog und auf dem dahinter liegenden Balkon landete. Wenige Sekunden später zerriss die Explosion der Granate die nächtliche Stille.
    Etwas sauste in hohem Bogen über seinen Kopf hinweg und schlug klatschend auf dem Rasen auf; es konnte ein Arm oder irgendein anderer Körperteil sein, aber Leyton verschwendete keine Zeit damit, es herauszufinden. Die Gun im Anschlag, hastete er bereits die breite Treppe hoch, feuerte, als er die Veranda erreichte, und bombardierte die vor ihm liegenden Glastüren mit einer Garbe aus Schallimpulsen. Das kugelsichere und verstärkte Glas hatte der Wucht der Detonation problemlos widerstanden, doch die maschinengewehrschnellen Impulse brachten dessen innere Struktur zum Vibrieren, ehe sie ihm einen sonischen Hammerschlag versetzten. In einem spektakulären Schauspiel zerbarsten die Türen, und ohne innezuhalten konnte er so durch einen Vorhang aus Glassplittern in das dahinter liegende Gebäude stürmen.
    Noch mehr rote Punkte: drei, die auf ihn zu rannten. Nonvokal formulierte er das Wort »Projektil«, entfernte sich hastig von den Türen und drückte sich gegen eine Wand, wobei er sich voll auf den optischen Täuschungseffekt seines Shimmer-Suits verließ.
    Drei weitere Wachen stürzten aus dem schmalen Korridor, der neben der Treppe mündete. Sie hetzten direkt an ihm vorbei, verlangsamten ihr Tempo, als sie sich der weit klaffenden Türöffnung näherten, und hielten Ausschau nach einem Feind.
    »K ÖRPERPANZER «, wisperte die Stimme.
    Jetzt, da die Wachen ihnen den Rücken zukehrten, hob er das Gewehr und feuerte in Kniehöhe eine Kugelsalve auf das Trio. Körperpanzer schützten den Torso, aber nicht die Beine; alle drei gingen schreiend zu Boden. Einer der Wachposten schoss aus seiner eigenen Waffe, die er umklammert hielt, ein paar Kugeln ab, weil sein Finger am Abzug instinktiv zuckte, als er hinstürzte; es genügte, um das Gesicht des Mannes neben ihm in einen blutigen Matsch zu verwandeln.
    Wieder nahm Leyton sich nicht die Zeit, um die Leute zu erledigen, sondern rannte weiter, jeweils zwei Marmorstufen auf einmal nehmend. Sensoren und Alarmanlagen zeigten sich in seinem Visor als orangefarbene Strahlen, die kreuz und quer über der Treppe verliefen. Er ignorierte sie. Wenn nicht jede Warnanlage an diesem Ort längst losgegangen war, dann hatten diese Typen ein paar ernsthafte Probleme mit der Technik.
    »A UTOMATISCHE W AFFENANORDNUNG «, raunte die Stimme, und sein Visor hob das Zentrum einer rasch näher kommenden Säule hervor, welche das obere Ende der Treppe markierte.
    »Beste Abwehr?«
    »E NERGIE , KEINE P ROJEKTILE .«
    »Energie!«, schnappte er sofort, hob die Gun und feuerte. Das Kernstück des Pfostens explodierte einen Sekundenbruchteil, bevor er ihn erreichte. Marmorsplitter bohrten sich in seine Beine, durchschnitten den Shimmer-Suit und beschädigten die Integrität des Anzugs, aber er hoffte, von diesem Punkt an würde das Teil keiner genauen Inspektion mehr standhalten müssen.
    Er befahl seiner Waffe, wieder auf »Projektil« zu gehen, denn er wusste, wie schnell »Energie« die Aggregate erschöpfte. Noch zwei rote Punkte gingen zu Boden, während er durch den Korridor fetzte. Ein verschossener Lade-Clip wurde ausgestoßen, und dann stand er vor der bewussten Tür.
    Der Visor meldete, dass sich dahinter zwei Personen aufhielten. Eine versteckte sich hinter einer falschen verstärkten Wand in der linken Ecke des Raums, die andere presste sich gegen die Wand zu einer Seite der Tür. Dieses Individuum war bewaffnet. Ansonsten keine versteckten Waffen.
    »P ANZERBRECHENDE G RANATE .«
    Die Gun verfügte lediglich über drei solcher
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