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Die Tiere in meiner Arche

Die Tiere in meiner Arche

Titel: Die Tiere in meiner Arche
Autoren: Gerald Malcolm Durrell
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Federation sich nicht zu Konzessionen bewegen, sondern bestand darauf, daß das Gesetz, abgesehen von einigen kleinen Änderungen, so bleiben sollte, wie es geplant war. Die Regierung jedoch, als sie sich zwei getrennten Körperschaften gegenübersah, die sich offensichtlich nicht darüber einigen konnten, was für Vorschriften sie in dem Gesetz haben wollten, ja, die sich nicht einmal darüber einig waren, ob sie überhaupt ein Gesetz haben wollten, krauste nur unwillig die Stirn und erklärte kurz und bündig: »Kitten Sie den Bruch in Ihren Reihen, überlegen Sie sich, welcher Art die gesetzliche Überwachung sein soll, die Sie wünschen, und kommen Sie dann mit Ihrem Gesetzesentwurf wieder her.«
    Es sind jetzt Bemühungen im Gange, eine Überwachung von Zoos durch Lokalbehörden zu erreichen. Das ist wahrscheinlich besser als gar nichts; wenn man aber, sagen wir mal, der Herzog von Dulally und gleichzeitig der reichste Großgrundbesitzer im ganzen Bezirk ist, der zufällig den Park seiner Ahnen in einen Safari-Park verwandelt hat, dann möchte ich den Beamten sehen, der die Courage aufbringt, einem ins Gesicht zu sagen, daß man seine Tiere schlecht behandelt, oder es fertigbringt, einem gar irgendwelche Beschränkungen aufzuerlegen. Es ist wirklich ein höchst unbefriedigender Stand der Dinge.
    Solange es keine gesetzlichen Regelungen gibt, kann eine Verbesserung des allgemeinen Standards in den Zoos am ehesten dadurch erreicht werden, daß die Zoobesucher Fragen stellen, und freundlich, aber beharrlich so lange fragen — wenn nötig auch in Briefen oder Anrufen — , bis sie eine zufriedenstellende Antwort erhalten. Hier sind einige grobe Richtangaben, worauf man achten und was man fragen sollte. Ich hoffe übrigens, Sie werden diese Methode auch anwenden, wenn Sie Jersey besuchen sollten. Wir sind nämlich längst nicht vollkommen. Diese kleine Hilfsanweisung gilt für Tierparks überall auf der Welt. Sie kann in zwei Spalten geteilt werden: worauf man achten und was man fragen sollte.

    Beachten Sie das Tier selbst, seine Verfassung. Achten Sie zunächst einmal nicht auf den Käfig. Suchen Sie nach Anzeichen dafür, daß das Tier sich wohlfühlt — ein glänzendes und dichtes Gefieder bei Vögeln; ein glattes, glänzendes, den ganzen Körper bedeckendes Fell bei Säugetieren; eine gesunde Haut bei Reptilien, Amphibien und Fischen. Achten Sie vor allem darauf, ob Sie die ruhige Gelöstheit entdecken, die ein Tier an den Tag legt, wenn es glücklich ist; sie ist ganz unverwechselbar, wenn man sie sieht.
    Vergessen Sie nicht, daß Neuankömmlinge, sehr alte Zooinsassen oder kranke Tiere erbärmlich aussehen können.
    Sehen Sie sich den Käfig an. Denken Sie daran, daß in vielen Fällen die Größe nicht so übermäßig wichtig ist — es sei denn, der Käfig ist wirklich winzig. Lassen Sie sich also nicht von den Ausmaßen oder von architektonischen Schönheiten täuschen. Ist der Käfig für das Tier geeignet? Gibt es Einrichtungsgegenstände darin - Baumäste, Holzklötze, Schaukeln, Fässer usw.? Ist für das Tier ein Platz da, an den es sich zurückziehen kann, wenn es alleinsein will? Können sich die Tiere auch einmal von ihren Artgenossen zurückziehen?
    Denken Sie, ehe Sie zu hart urteilen, daran, daß viele Zoos aus Mangel an finanziellen Mitteln Käfige benutzen, die noch aus viktorianischer Zeit stammen. Gleichzeitig sollten Sie aber nicht übersehen, daß viele Zoos neue Käfige bauen, die schlimmer sind als die viktorianischen.
    Sehen Sie sich den Wasservorrat an. Ist das Wasser sauber? Ist viel Wasser da oder wenig?
    Bitte denken Sie daran, daß manche Tiere ihre Näpfe, Teiche oder Seen als Toiletten benutzen, was die Pflege nicht gerade erleichtert. Andere waschen ihr Futter in ihrem Trinkwasser oder baden darin. Wer jedoch aufmerksam hinsieht, kann den Unterschied zwischen schmutzigem frischen Wasser und schmutzigem Wasser, das schon fünf Tage nicht erneuert wurde, erkennen.
    Achten Sie auf die Sauberkeit. Damit meine ich nicht, ob erkennbar ist, daß der Käfig gerade an diesem Tag gereinigt wurde. Sieht er so aus, als wäre er je gründlich gereinigt worden?
    Ihrem Wohnzimmer sieht man am Abend eines Tages an, daß Sie sich darin aufgehalten haben, doch im Grund ist es sauber. Genau so sollte es bei einem Tierkäfig sein. Man sollte ihm ansehen, daß er regelmäßig saubergemacht wird, aber er darf ruhig bewohnt wirken.
    Jetzt kommen wir zu den Fragen, die man stellen sollte.
    Diejenigen
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