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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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den roten Hedger: »Wer von euch ist eigentlich ein Terranaut?«
    Hedger erschrak. Er warf einen Blick in die Runde.
    »Warum richtest du diese Frage ausgerechnet an mich?«
    Karel Krystan betrachtete Cantos von der Seite.
    »Du hast es beim gemeinsamen Kontakt herausgefunden?«
    »Ja, du bist doch auch ein Terranaut, nicht wahr?«
    »Interessiert es dich?«
    »Bei Gelegenheit werde ich mich mit euren Ideen auseinandersetzen. Ja, es interessiert mich!«
     
    *
     
    Doug war unentschieden. Er wollte erst warten, was die Zukunft brachte.
    Später zerstreuten sich die Treiber. Die Nacht war über Memphis hereingebrochen.
    Erst am Morgen trafen sie sich wieder im Gildenhaus. Keiner vom Vortag fehlte.
    Und da öffnete sich plötzlich die Tür. Alle Gespräche verstummten.
    Sechs Männer kamen herein. Fünf von ihnen trugen das triadische Monochord auf der Brust – ein verdrehtes Dreieck mit einer unmöglichen Geometrie. Es handelte sich ohne Zweifel um Treiber.
    Das siebte Wesen, das eintrat, war kein Mensch!
    »Cantos!« murmelte der freie Doug.
    Dann war der ohne Erkennungszeichen gewiß Karel Krystan. Er war in der Art der Siedler gekleidet.
    Doug hob seine Stimme.
    »Ihr seid hierhergekommen?«
    »Ja, wie du siehst!« Cantos wandte sich an ihn. »Wir haben einen weiten Weg hinter uns. Der Gleiter steht vor der Stadt. Den Rest bewältigten wir zu Fuß. Die Nacht sorgte dafür, daß ich kein Aufsehen erregte.«
    Doug stand auf.
    »Ich habe es dir versprochen, Cantos: Wir sind bereit!«
    Der Außerirdische sah sich um.
    »Wer schließt sich uns an – ohne zu fragen, was wir zu unternehmen gedenken?«
    Zwanzig Treiber meldeten sich. Die anderen hielten sich zurück.
    Cantos kehrte sich ab. Er schritt hinaus.
    Jetzt waren sie mit Doug achtundzwanzig. Cantos spürte, daß er sich auf sie verlassen konnte.
    Dem freien Doug widmete er sich speziell.
    »Ich werde dir von meiner Heimatwelt Genessos erzählen, Freier. Deine Geisteshaltung imponiert mir. Fast entspricht sie dem Kodex der Genessaner. Fürchte nicht, dich mir unterordnen zu müssen. Karel Krystan ist der Führer bei der bevorstehenden Aktion. Ich befolge seine Befehle wie jeder, und wisse, daß er uns nur leitet, weil er die besten Erfahrungen hat. Das verspricht alleinig den Erfolg.«
    Der freie Doug entgegnete nichts. Er hatte Grund, sehr nachdenklich zu sein.
    Dieser Cantos gefiel ihm. Außerordentlich sogar!
    Endlich wurden sie in Kenntnis dessen gesetzt, was sie erwartete. Keiner machte daraufhin einen Rückzieher.
    Cantos hoffte, daß sie es schaffen würden, ohne daß einer zu Schaden kam. Doch eine dumpfe Ahnung hockte in seiner Brust. Gern hätte er auf den Kampf verzichtet. Doch wie hätte er das können?
     
    *
     
    Das Landefeld wurde nicht nur durch einen energetischen Zaun, sondern auch durch eine Vielzahl empfindlicher Sensoren gesichert. Unter normalen Umständen war es unmöglich, die Absperrung zu durchdringen.
    Allerdings betraf die Absicherung lediglich einen separaten Teil – den nämlich, den die Grauen Garden für sich beanspruchten.
    In der Deckung eines gedrungenen Gebäudes beratschlagten die Männer. Die Wüste, die sich auf dieser Seite anschloß, blies trockenen Sand in ihre Gesichter.
    Karel Krystan wirkte sehr ernst.
    »Es war nicht schwer, ungesehen hierher zu gelangen. Die Sperren müssen allein durch unsere Geisteskraft überwunden werden. Dabei dürfen wir keine Vorsicht außer acht lassen. Cantos garantiert uns zwar den konzentrierten Einsatz von PSI, doch denkt an die Folgen der Superloge. Ein Tor zu Weltraum II könnte unser Untergang sein. Die zweite Hürde nach der Absperrung ist die Bewachung der beiden Landefähren. Eine wollen wir erobern.«
    Die Männer lauschten aufmerksam.
    Dann gab Karel das Zeichen. Sie reichten sich die Hände. Cantos war mitten unter ihnen.
    Seine sechsfingrigen Hände, an denen sich jeweils eine Art Universaldaumen befand, den er sowohl als Daumen als auch als Finger gebrauchen konnte, fühlten sich fremd, aber nicht abstoßend an.
    Der Kreis war geschlossen. Die Treiber konzentrierten sich und fühlten sofort die PSI-Verbindung.
    Normalerweise hätten sie sich gescheut, so vorzugehen. Es war zu gefährlich. Aber nun vertrauten sie auf die Fähigkeiten von Cantos.
    Er bündelte ihre Kraft. Sie waren eins mit seinem Geist. Nicht durch ihre Augen sahen sie den Absperring, sondern mit ihren PSI-Kräften.
    Cantos dirigierte die geballte Macht nach den Anweisungen von Karel Krystan auf eine der
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