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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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während sich Aldo Fahns Leute um die Grauen kümmerten, die noch immer nicht ihr Bewußtsein zurückerlangt hatten.
    Cantos übernahm die Rolle des Logenmeisters. Sie spürten seine ungeheuren PSI-Kräfte. Cantos ging sehr vorsichtig zu Werke. Er wagte es nicht, seine Fähigkeiten voll zu entfalten. Auch beim Angriff auf das Lager hatte er etwas Zurückhaltung geübt.
    Als hätte er selber Angst vor den Folgen.
    Und dann kam die Verbindung mit dem freien Doug zustande!
    Das war mehr, als sie sich erhofft hatten.
     
    *
     
    Doug sah vor seinen geistigen Augen die grüne Gestalt des Außerirdischen.
    »Ich bin Cantos!« stellte sich der Fremde vor.
    Doug bemerkte die ungeheure Muskulatur unter der elastischen und sehr strapazierfähig aussehenden Haut. Auch er vermißte instinktiv Geschlechtsmerkmale.
    Unter welchen planetarischen Bedingungen entsteht ein solches Wesen? fragte er sich.
    »Wir grüßen dich!« lautete ihr vereinter Ruf.
    »Ich bin im Grunde genommen ein Treiber wie ihr.«
    »Dann willst du dich auf unsere Seite stellen?«
    »Das habe ich vor, obwohl ihr euch davon nicht zuviel versprechen dürft. Ich werde diesen Planeten verlassen und brauche euch dazu.«
    Mehr teilte ihnen Cantos nicht mit. Es wäre gefährlich gewesen, den Treibern alles anzuvertrauen, ehe er ihrer sicher war.
    »Du kannst dich auf uns verlassen!«
    Die Verbindung riß. Die Treiber sahen sich an.
    Und dann blickten sie in die Runde.
    Die Andeutungen von Cantos waren – eher vage gewesen. Wie würde ihre Zusammenarbeit konkret aussehen?
    Doug überlegte nicht zum ersten Mal, ob einer dieser Terranauten anwesend war. Er selbst gehörte der geheimen und verbotenen Vereinigung von Treibern nicht an, denn ihre Sache war nicht unbedingt seine eigene.
    Vor allem war für ihn das Wichtigste, seine Freiheit zu behalten.
    Gelang ihm das, wenn er sich Cantos anschloß?
    Die Sache war ihm nicht ganz geheuer.
     
    *
     
    Der Abschied kam. Cantos gab Aldo Fahn letzte Instruktionen.
    Zur Ausrüstung des Aufklärers gehörte natürlich ein Gleiter. Im Lager hatten sie keinen gefunden.
    »Damit willst du die Reise nach Memphis wagen?« erkundigte sich der rote Hedger skeptisch. »Die Grauen werden Unsorten!«
    Cantos ging gar nicht darauf ein. Er untersuchte den Gleiter eingehend. Dann nahm er ein paar Veränderungen vor. Kaum einer der Treiber war Techniker genug, um zu begreifen, was Cantos überhaupt tat.
    Als er fertig war, gab er Hedger endlich Antwort: »Keine Sorge, unsere Freunde werden vergeblich nach uns Ausschau halten. Natürlich haben sie in ihrem vollbestückten Gleiter einen Quasiortungsschutz. Mit normalen Mitteln ist er so gut wie unsichtbar. Nur die Grauen hätten ihn orten können. Ich habe ein wenig nachgeholfen. Sobald wir in Memphis angelangt sind, muß ich die Sache wieder rückgängig machen. Die Grauen sollen keine Hinweise erhalten.«
    »Auch gut«, knurrte Hedger, »besser noch, als zu Fuß zu gehen. Soll ja ziemlich weit sein.«
    Sie stiegen ein. Die Rebellen unter der Führung von Aldo Fahn blieben hinter ihnen zurück.
    Vor allem Karel Krystan spürte Wehmut. Trotz allem hatte er sich mit den Siedlerrebellen verbunden gefühlt.
     
    *
     
    Auch mit dem Gleiter war es eine gehörige Strecke. Cantos bediente die Steuerungselemente selber. Er tat es, als hätte er ein Leben lang nichts anderes getan.
    Karel Krystan saß neben ihm. Wieder einmal kam ihm der Genessaner unheimlich vor.
    »Mir scheint, wir kennen uns eine ganze Ewigkeit, obwohl ich nicht viel von dir weiß.«
    »Was hast du auf dem Herzen, Karel?«
    »Du könntest uns mehr über deine Heimatwelt erzählen, Cantos. Es würde uns alle interessieren.«
    Der Genessaner zögerte.
    »Es ist sehr schwierig, mit der menschlichen Sprache ein Bild von Genessos zu schaffen. Es wird auch nicht besser, wenn ich es telepathisch versuche.«
    »Nun gut, dann benutze die Sprache!« ermunterte ihn Karel Krystan.
    Die anderen horchten ebenfalls auf.
    Cantos begann: »Die Entwicklung des Lebens auf Genessos verlief anders als auf eurer Erde, eine Evolution besonderer Art. Wir kennen bei uns nicht den Urbaum Yggdrasil und seine Mistelblüten, denn von jeher besteht eine hauchdünne Verbindung zwischen dem Raum-Zeit-Kontinuum und Weltraum II. Wir können das vielleicht mit dem Verhältnis von Yggdrasil zu Weltraum II vergleichen. Ihr Menschen repräsentiert nicht nur in eurer Grundeinstellung und Mentalität eine eigene Gattung, sondern auch im Aussehen. Es spielt kaum eine
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