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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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Landefähren zu.
    An Bord befand sich ein einzelner Grauer, der gelangweilt seinen Dienst versah. Er durfte auf die Technik vertrauen, die ihm Sicherheit gewährleistete.
    Die kollektive PSI-Macht der Loge widmete sich seinem veränderten und konditionierten Geist. Es war nicht möglich, seinen Willen zu brechen. Die Berührung mit der PSI-Energie raubte ihm nur das Bewußtsein.
    Psychokinese erzeugte in dem relativ kleinen Schiff gespenstisches Leben. Die Triebwerke wurden vorbereitet, die Hauptschleuse öffnete sich wie von Geisterhand bewegt.
    Eine energetische Brücke zwischen den versammelten Treibern und der Fähre entstand.
    Bevor sie den Absperring sprengten, mußten sie noch den Grauen auf dem zweiten Schiff ausschalten. Das war schnell geschehen.
    Und dann war es soweit.
    Im Tower wurde eine plötzliche Energieemission von beträchtlichem Ausmaß registriert. Die Raumhafenüberwachung reagierte augenblicklich. Sie schaltete die Fernerkennung ein.
    Bei einem der Gebäude am Rande des Landefeldes tat sich etwas. Eine Titanenfaust schien daran zu rütteln.
    Achtundzwanzig Gestalten lösten sich aus dem Schatten. Sie marschierten wie Roboter auf die Absperrung zu, vorbei am Landetrichter eines Flugcontainers – so knapp, daß man befürchten mußte, sie stürzten hinein.
    »Halt!« brüllte der Lotse ins Mikrophon. Eigentlich hätte es ihn wenig gekümmert, was da draußen vor sich ging, aber er befürchtete Komplikationen mit den Grauen Garden, die zur Zeit gewissermaßen überall und nirgends waren, um in alles ihre gepanzerten Nasen zu stecken.
    Seine Stimme, die aus den Außenlautsprechern über das riesige Feld scholl, konnte die Gestalten nicht aufhalten, und bei den Landefähren rührte sich nichts.
    Eine unmögliche Situation.
    Der Absperring brach auseinander. Eine glühende Spur entstand in dem Betonplast, die sofort wieder erkaltete, ehe die achtundzwanzig ihre Füße daraufsetzten.
    In der Überwachung verstärkte man die Fernerkennung.
    Es nutzte nichts. Ein Nebelschleier hatte sich scheinbar auf die achtundzwanzig gesenkt. Ihre Konturen verschwammen.
    Einer verlor die Nerven und betätigte den Auslöser einer Laserwaffe. Der sonnenheiße Strahl überbrückte die Entfernung mit Lichtgeschwindigkeit. Natürlich zielt der Mann nicht direkt auf die Leute, sondern knapp davor.
    Eine unsichtbare Macht teilte den Strahl in tausend Einzelblitze. Er brach sich wie in einem Prisma, wurde wirkungslos und überschüttete die beiden Landefähren mit rotem Licht.
    Die unheimliche Prozession erreichte das erste Schiff und begab sich ins Innere. Sekunden später erschien ein Grauer in der Schleusenöffnung. Man bugsierte ihn nach draußen, wo er regungslos liegenblieb.
    Am liebsten hätten die Leute von der Überwachung aus allen Rohren geschossen, doch fühlten sie sich wie gelähmt. Das Unfaßbare hatte sie in seinen Bann geschlagen.
    Bis das Raumschiff startete!
    »Verdammter Treiberspuk!« krächzte jemand und rief damit die Erinnerungen an die Superloge wach.
    Das zum Himmel schießende Schiff konnten sie dennoch nicht aufhalten.
    Aber sie gaben Alarm. Die Flotte der Grauen Garden und ihre Kommandantin Queen Sari Oon wurde in Kenntnis gesetzt.
    Kein Zufall, daß sie sofort an Cantos dachten.
    Sari Oon sprach mit Queen Ann und äußerte die Vermutung, daß man mit der Fünftagefrist einen Fehler begangen hätte.
    Darauf hatte Queen Ann nur eines zu entgegnen: »Wenn Cantos dahintersteckt, müssen wir genau überlegen, was wir tun. Es darf ihm nichts geschehen.«
    »Das ist Theorie!« warf ihr Sari Oon vor. »Wenn er uns angreift, müssen wir uns wehren, denn in einem solchen Fall erweist sich Cantos als Gefahr nicht nur für uns, sondern für die menschliche Rasse!«
    Queen Ann kam nicht mehr dazu, ihre Meinung weiter zu verteidigen, denn man meldete ihr, daß die erbeutete Landefähre genau auf ihr Schiff zuhielt.
    Eine Rücksprache mit Queen Sari Oon war unnötig, denn die Flottenführerin hatte deutlich genug gesagt, was sie dachte.
    Queen Ann befahl, das Feuer zu eröffnen. Erst dann teilte sie es Sari Oon mit.
    »Es hat keine Folgen!« versicherte Queen Sari Oon beruhigend. »Niemand kann uns einen Vorwurf mehr machen, denn die großzügige Fünftagefrist hat alles bereinigt.«
    Queen Ann sah zu, was mit der Landefähre geschah.
     
    *
     
    Noch bildeten ihre Geister eine Einheit. Immer wieder schien es so, als würde der eine oder andere ausbrechen. Die Belastung für den Einzelnen war immens. Cantos
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