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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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hielt sie zusammen – nicht mit eiserner Gewalt, sondern mit der Behutsamkeit des PSI-Experten, der wußte, worauf es ankam und die Treiberkraft kannte.
    Die Landefähre hatte einen Schutzschirm, der natürlich für den direkten Beschuß eines der riesigen Kampfschiffe unzureichend war. Dennoch schaltete ihn Cantos ein. Er war als einziger in der Lage, sich teilweise aus dem Zusammenschluß zu lösen, um das Schiff zu steuern.
    Karel Krystan sagte ihm, was geschehen würde, und es traf tatsächlich zu.
    Ein Energieschuß löste sich von dem unförmigen Kampfschiff, das wie ein graues Gebirge vor ihnen auftauchte.
    Ein solches Schiff konnte niemals auf einem Planeten landen. Es wurde in erster Linie durch Treiberkraft gelenkt, und die Hilfstriebwerke waren relativ schwach. Bei zu großer Planetennähe wurde es kritisch.
    Noch eine Minute bis zum Ziel. Der Energieschuß traf den Schutzschirm und verpuffte wirkungslos. Das schaffte der Schirm gerade noch.
    Damit ließ es die Besatzung des Schiffes SOLAR natürlich nicht genug sein.
    Aus dem Lautsprecher der Funkanlage bellte der Befehl, das Anflugmanöver sofort zu beenden.
    »Weiter!« riet Karel Krystans Geist. Er war nicht in der Lage, sich verbal verständlich zu machen.
    »Sie werden abermals schießen, doch die schwersten Waffen wegen unserer relativen Nähe nicht einsetzen. Und wir geben Vollschub, wie für eine beabsichtigte Kollision. Sie werden uns mit Traktorstrahlen abfangen müssen, sonst gibt es ein gehöriges Loch in diesem häßlichen Kasten.«
    Cantos konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er hätte den Kampf nicht führen können. Dafür war er ungeeignet. Selbst der Angriff auf das Lager mit den fünf gefangenen Treibern hatte nur unter der Anleitung von Karel Krystan geschehen können.
    Cantos mußte noch viel lernen, obwohl er bereits mehr wußte als die meisten Menschen.
    Denn nicht nur einen Gleiter verstand er zu bedienen, sondern auch dieses Raumschiff, als wäre es sein eigenes.
    Seine Spezialbegabung: technisches Verständnis!
    Der nächste Schuß folgte nur mit Sekundenverzögerung. Mehrere gleißende Energiestrahlen gleichzeitig zuckten auf und trafen sich im Schutzschirm der anfliegenden Raumfähre.
    Diesmal hätte der Schutzschirm nicht mehr ausgereicht. Also legte man es darauf an, sie zu atomisieren.
    Eine Befürchtung, die Karel Krystan bereits geäußert hatte. Unter solchen Umständen nahmen die Grauen keine Rücksicht mehr auf den Außerirdischen.
    Der Schutzschirm wurde von der Geisteskraft der vereinten Treiber verstärkt.
    Es half! Nur die Schiffshülle dröhnte wie eine Glocke unter wuchtigen Schlägen.
    Noch immer beschleunigte die Landefähre. Der Abstand verringerte sich rapide.
     
    *
     
    Die Mater der Grauen Treiber an Bord der SOLAR befand sich diesmal nicht in der Zentrale. Sie wußte nichts von den neuerlichen Ereignissen, sondern saß bei ihren Schützlingen auf der Treiberplattform über der Zentralkugel.
    Deshalb bemerkte sie es auch als erste. Sie schreckte auf.
    Ein eigenartiges Knistern lag in der Luft.
    Die sieben Grauen Treiber wurden aufmerksam. Sie sahen sich an.
    Kaum sichtbare Strahlenbahnen zuckten kreuz und quer durch den Raum, endeten bei den Treibern.
    Schlagartig wurden ihre Blicke starr. Sie hörten etwas, was sich den Sinnen der Mater entzog.
    Wie ein Mann wandten sie sich gegen sie. Eine schiere Unmöglichkeit.
    Die völlig überrumpelte Mater kam nicht einmal dazu, um Hilfe zu rufen. Ein Faustschlag genügte, um sie auszuschalten.
    Die Treiber blieben stehen und schienen auf neue Order zu lauschen. Dann verließen sie den Ruheraum.
    Soeben ging ein Grauer über den Flur. Verständnislos betrachtete er die Treiber, die sich seiner Meinung nach seltsam benahmen.
    Trotz seiner Ausbildung hatte er keine Chance, denn die Grauen Treiber entwickelten Titanenkräfte, als sie ihn seiner Waffen beraubten und niederschlugen.
    Die sieben rannten zur Zentrale und tauchten dort unerwartet auf.
    Queen Ann schwenkte mitsamt Pneumosessel herum. Der Betäubungsstrahl traf sie genau in den Kopf.
    Ein kurzer Kampf entstand. Das Überraschungsmoment ließ die Treiber gewinnen und die Zentrale übernehmen.
     
    *
     
    Lange hielten die Treiber an Bord der Fähre nicht mehr durch. Cantos wußte es. Er spürte am eigenen Leib die Erschöpfung. Dabei mußte er auch noch die Handlungen der Grauen Treiber in der Zentrale der SOL koordinieren. Sie waren zu willenlosen Geschöpfen geworden, die nur noch im Sinne von Cantos
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