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Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske: Roman (German Edition)

Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske: Roman (German Edition)

Titel: Die Stadt des roten Todes - Das Mädchen mit der Maske: Roman (German Edition)
Autoren: Bethany Griffin
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Elliott fort, »aber die ist blanker Irrsinn.«
    »Und zwar?«
    Er hält das leere Fläschchen zwischen zwei Fingern. »Wir kehren in die Stadt zurück und suchen den einzigen Mann, der uns helfen kann, all dem hier auf den Grund zu gehen.«
    Wir blicken auf das Chaos hinab – überall Brände, Überflutung und Tod. In diesem Moment zerreißt ein lautes Donnern die Luft. Wir sehen zu, wie einer der Akkadian Towers – nicht der unsere, sondern der Turm, der niemals vollendet wurde – in sich zusammenstürzt. Offensichtlich hat jemand unser Haus in Brand gesetzt.
    »Oh nein.« Ich umklammere die hölzerne Reling. Ein kleiner Teil von mir hat immer noch gehofft, dass ich eines Tages zurückkehren und von meinen Eltern an der Eingangstür empfangen werde.
    »Tut mir leid«, sagt er und will den Arm um mich legen, doch dann weicht er zurück. »Vielleicht sollte sich ja einer deine Wunde ansehen und sie nähen.«
    »Will kann so etwas«, sage ich seufzend.
    »Dann lass uns nach unten gehen und ihn fragen. Ich will nicht, dass du verblutest.«
    »Das ist das Netteste, was du je zu mir gesagt hast.«
    Unsere Blicke begegnen sich, und mir fällt wieder ein, wie er gesagt hat, er sei drauf und dran, sich in mich zu verlieben. Vielleicht werde ich ihm ja endlich glauben. Seine versengten Finger berühren meine Schulter, und ich lasse mich gegen ihn sinken. Ich bin so müde. Aber da gibt es noch ein paar Dinge, die ich ihm sagen muss.
    »April hat sich mit der Seuche angesteckt.«
    Er versteift sich. »Was?«
    »Reverend Malcontent hat sie mit Absicht infiziert. Wir könnten alle sterben.«
    »Nicht, wenn wir deinen Vater finden.«
    Das Flugblatt raschelt in meinem Ärmel. Ich ziehe es heraus und drücke es an meine Brust.
    »Es heißt, er hätte einen Impfstoff entwickelt. Doch in der Nacht, als dein Bruder gestorben ist, hätte er die Menschheit verflucht und ihn ins Hafenbecken gekippt.«
    »Wer sagt das?«
    »Kents Vater. Er hat früher mit deinem Vater zusammengearbeitet.«
    »Er hat doch keine Ahnung. Finn ist nicht während der Nacht gestorben.«
    Aber vielleicht hat Vater auch herausgefunden, dass Finn bereits am Abend gestorben ist. Ich weiß es nicht. Wieso sollte ein Vater die gesamte Menschheit verfluchen, solange er noch ein Kind hat, das am Leben ist?
    »Wir müssen deinen Vater finden. Aber zuerst müssen wir uns erholen und Pläne schmieden. Wir ziehen uns für ein paar Tage zurück und fangen neu an.«
    In der Ferne sehe ich Baumwipfel – eine Oase am Rand der Stadt, die wir mit ein bisschen Glück erreichen können.
    »In die Stadt zurückzukehren wird sehr gefährlich werden«, flüstere ich. Aber ich will es unbedingt tun. Wir werden zuerst Vater finden und dann Mutter.
    Elliott zündet ein Streichholz an. »Sag Kent nichts davon. Eigentlich dürfen wir an Bord nicht rauchen. Wegen des Wasserstoffs.«
    Irgendwo weit unter uns ertönt eine Explosion, aber nicht wegen Elliotts Streichholz. Das hoffe ich zumindest.
    Ich höre ein Geräusch hinter uns. April betritt das Oberdeck. Sie setzt sich zwischen uns und zieht die Knie an ihre Brust.
    Sie nimmt meine Hand. Ich drücke sie, ohne einen Gedanken an die Seuche zu verschwenden. Sie ist infiziert. Und wir sind hier, alle zusammen. Elliott nimmt ihre andere Hand und blickt mich über den Rand seiner Maske hinweg an. Er lässt ihre Hand los und legt den Arm um sie. Ich lächle.
    Als ich die Augen schließe, umfängt mich eine tiefe Dunkelheit und Stille. Ich fühle mich so schwerelos wie das Schiff, das durch die Lüfte schwebt.
    Kalter Regen fällt vom schiefergrauen Himmel, als wir weiterschweben, fort aus der Stadt und hinein in die Wildnis, die sich dahinter erstreckt.

Danksagung
    Ich danke:
    Den Musers, die mir zum einen tagtäglich helfen, dass ich nicht wahnsinnig werde, und mir zum anderen im Wahnsinn Gesellschaft leisten.
    Suzanne Young und Amanda K. Morgan, die in jeder Phase dieses Abenteuers an meiner Seite waren.
    Kurt Hampe, der so nett war, all die Informationen über Luftschiffe zusammenzutragen, und sich gemeinsam mit Katie McGary, Collette Ballard und Bill Wolfe zu meiner Kritikergruppe zusammengefunden hat.
    Lee Faith, der sich nicht daran stört, dass ich unansprechbar bin, solange ich schreibe.
    Ezra und Noël, weil sie mich jeden Tag aufs Neue glücklich machen.
    Meiner Mutter, weil sie mir so viele Bücher vorgelesen und mit Ezra und Noël unendlich viele Oma-Ausflüge unternommen hat, damit ich an meinen eigenen Büchern schreiben
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