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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Kay Andrews
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der in einem Einkaufszentrum geparkt war. Ich hätte auch in diesem Kofferraum gelegen, wenn ich euch nicht gehabt hätte. Also noch einmal danke. M.
    »Ooh«, machte Dorie, schniefte und tupfte sich die Augen mit dem Saum ihres T-Shirts trocken. »Wo hast du den Brief gefunden, Ellis?«
    »Auf der vorderen Veranda«, erwiderte sie. »Ich bin so gegen halb sieben aufgewacht, weil ich dachte, ich hätte eine Wagentür gehört. Nach allem, was gestern Abend geschehen ist, war ich wohl noch ein bisschen nervös. Ich bin nach unten gelaufen und hab gerade noch rechtzeitig aus dem Wohnzimmerfenster geguckt, um ein Taxi wegfahren zu sehen. Madisons Volvo war direkt dahinter. Die Nachricht und die Schuhe hatte sie hier liegenlassen.«
    »Wow«, sagte Dorie und ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Die arme Madison! Zuerst erfährt sie, dass sie von dem einzigen Menschen verraten wurde, dem sie vertraut hat, und dann hört sie, dass er tot ist. Damit muss man erst mal klarkommen.«
    Julia nahm einen Pfirsich aus der Schale auf dem Küchenschrank und biss hinein. Eine Weile kaute sie eifrig, der Saft lief ihr am Kinn hinunter. »Ich weiß, es ist gemein, aber ich werde keine Zeit damit verschwenden, diesen Typen zu bedauern. Ich nehme mal an, dass Adam derjenige war, der Don verraten hat, wo er Madison finden kann. Er hat sie ausgeliefert!«
    »Das werden wir wohl nie ganz genau erfahren«, sagte Ellis. »Ich denke, dass es einen Prozess geben wird, entweder hier oder oben in New Jersey. Ob Madison wohl auftaucht und aussagt? Oder wird sie wieder von der Bildfläche verschwinden?«
    »Ich wette, sie sagt aus«, antwortete Dorie zuversichtlich. »Adam war ihr wichtig, selbst dann noch, als sie ziemlich sicher war, dass er sie verraten hatte. Tief im Innern ist sie ein guter Mensch. Ich meine, sie hätte ja mit dem ganzen Geld verschwinden können, wenn sie richtig schlecht gewesen wäre. Ist sie aber nicht, oder?«
    »Was das Geld angeht«, sagte Julia langsam. »Was passiert damit? Ist ja nicht gerade wenig.«
    »Ich hab gesehen, wie einer der Polizisten die Laptoptasche hinten in den Streifenwagen gelegt hat«, erklärte Dorie. »Vielleicht bekommt es die Firma zurück, der Shackleford es gestohlen hat? Ich werde Connor mal fragen.«
    »Und wann triffst du dich wieder mit deinem neuen Freund?«, neckte Julia sie.
    »Er kommt heute Vormittag vorbei, um die Regenjacke abzuholen, die er mir gestern Abend geliehen hat, und um mir beim Einladen zu helfen«, gestand Dorie. »Aber er ist nicht mein Freund. Er ist nur ein guter Freund …«
    »Der zufällig total verknallt in dich ist«, ergänzte Ellis. »Was hält er denn davon, dass du heute nach Savannah zurückfährst?«
    Dorie seufzte. »Er wollte mich begleiten, da Julia ja nicht mitfährt, aber ich habe ihm gesagt, das würde ich für keine gute Idee halten. Ich habe so viel zu tun, wenn ich nach Hause komme, ich muss das Haus auf den Verkauf vorbereiten, habe Besprechungen in der Schule, und nächste Woche geht der Unterricht wieder los. Ganz zu schweigen von dem langen Gespräch mit meiner Mutter und Willa, das mir noch bevorsteht. Und, ach ja, das Treffen mit dem Scheidungsanwalt! Connor hat im Oktober zwei Wochen Urlaub, dann kommt er mich besuchen.«
    »Weißt du schon, wo du wohnen willst?«, fragte Ellis.
    Dories Gesicht hellte sich auf. »Willa – die sich zum Glück immer einmischen muss – hat das für mich geklärt. Ich glaube, sie hat bei Phyllis den Knopf mit den Schuldgefühlen gedrückt. Könnt ihr das glauben? Meine Mutter hat heute Morgen angerufen und gesagt, ich könnte in das Haus meiner Oma in Ardsley Park ziehen! Mietfrei! Mein Bruder wäre damit einverstanden.«
    »Natürlich ist Nash damit einverstanden«, sagte Julia. »Wahrscheinlich freut er sich schon darauf, dass du da wohnst und für ihn kochst und bügelst.«
    Dorie schüttelte den Kopf. »Nix da. Nash kann sich auf was gefasst machen, wenn er glaubt, ich wäre seine Haushälterin. Ich bin nicht länger Dorie, der nützliche Fußabtreter«, verkündete sie.
    »Hast du was von Stephen gehört?«, fragte Julia.
    »Er möchte mich gerne sehen, sobald ich zu Hause bin«, erwiderte Dorie. »Und er hat gefragt, ob er beim nächsten Termin zum Frauenarzt mitkommen darf. Er möchte gerne dabei sein, wenn ein Ultraschall gemacht wird.«
    »Na, gib ihm doch das ausgedruckte Bild«, bemerkte Julia.
    »Ich hab ihm gesagt, dass er von mir aus gerne mitkommen kann«, sagte Dorie. »Schließlich ist er
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