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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Kay Andrews
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Geliebter«, stieß Maryn durch die zusammengebissenen Zähne hervor. »Klar, jemand der so leichtfertig wie du mit jeder ins Bett steigt, glaubt das vielleicht nicht, aber ich habe dich nie betrogen. Weder mit Adam noch mit sonst wem.«
    »Das sagst du. Aber ich hatte den Eindruck, dass du vorhattest, mich zu betrügen. Und dass du mit ihm durchbrennen wolltest, sobald er dieses Geld hier in der Hand hielt.« Don klopfte auf die Laptoptasche.
    »Adam wusste nichts von dem Geld«, log Maryn. »Ich habe ihm absichtlich nichts davon erzählt.«
    »Er wusste es ganz genau«, widersprach ihr Don. »Es war ja für ihn bestimmt. Soll das heißen, das wusstest du nicht?«
    »Ich glaube dir nicht«, gab Maryn zurück, doch die plötzliche Übelkeit in ihrer Magengrube verriet ihr, dass Don die Wahrheit sagte.
    »Am Anfang sollten es nur fünfundzwanzigtausend Dollar sein«, erklärte Don. »Adam ist nicht annähernd so schlau, wie er denkt, aber er war gerade schlau genug, seine Nase in Dinge zu stecken, die ihn nichts angehen. Er sprach mich auf seinen Verdacht an, und obwohl ich nichts zugab, erklärte ich mich einverstanden, ihn abzufinden. Von fünfundzwanzigtausend war die Rede. Dann wollte er den Mund halten, aber der geldgierige kleine Hund bekam den Hals einfach nicht voll. Er setzte mich weiter unter Druck. Dann … na, du weißt ja, was dann geschah.«
    »Adam hat die Rechnungsprüfer geholt?«, fragte Maryn verwirrt. »Warum hätte er das tun sollen?«
    Don zuckte mit den Achseln. »Er wollte noch mehr Geld aus mir rausholen, aber ich hab seine Drohungen nicht wirklich ernst genommen. Ich denke, er wollte mir zeigen, dass er am längeren Hebel sitzt. Anfängerfehler.«
    »Aber warum hat er es mir erzählt?«, fragte Maryn.
    »Wahrscheinlich dachte er, du würdest mich verlassen und mit ihm durchbrennen«, schmunzelte Don. »Auch wenn das jetzt egal ist. Ich habe fünf Millionen Dollar auf die Seite gelegt. Und Adam? Na, der arme Adam wird keine leeren Drohungen mehr ausstoßen.«

    Mit großen Augen starrte Dorie Ellis an, die unentwegt das Handy an ihr Ohr drückte. »Bist du immer noch in der Warteschleife?«
    Ellis nickte.
    »Wir müssen was unternehmen«, sagte Dorie. Sie griff zu einer Shorts und einem T-Shirt und zog sich an. »Dieser Typ ist irre. Hört ihr, wie ruhig er ist? Wie er über Erpressung und Unterschlagung redet? Und Mord? Der bringt Madison um, das sage ich euch! Was sollen wir nur tun?«

    »Was redest du da?«, fragte Maryn entsetzt. »Was hast du mit Adam gemacht?«
    Immer noch tastete sie unter der Matratze herum und versuchte dabei, einen ruhigen, unbeteiligten Eindruck zu machen. Hatte Don den Revolver gefunden und eingesteckt? Er wusste bestimmt noch, dass er ihn ihr gegeben hatte, dass er ihr sogar gezeigt hatte, wie man die Waffe benutzte.
    »Adam wollte noch mal hunderttausend, nachdem er die Rechnungsprüfer geholt hatte. Und dich. Er meinte, wenn ich nicht mit dem Geld rausrückte, würde er anonym Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstatten. Die waren schon am Rumschnüffeln, deshalb erkärte ich mich einverstanden, auf die Forderungen des kleinen Schweins einzugehen. Und so«, schloss Don und klopfte auf die Laptoptasche, »gerieten die hunderttausend Dollar in diese Tasche hier.«
    »Adam hat dich erpresst? Das glaube ich nicht«, sagte Maryn mit gespieltem Staunen. Sie wollte Zeit gewinnen, denn inzwischen konnte sie sich durchaus vorstellen, dass Adam zu einer Erpressung fähig war.
    »Geht mir am Arsch vorbei, was du glaubst oder nicht«, sagte Don. »Aber da wir schon miteinander plaudern, solltest du wissen, dass ich an jenem Vormittag eigentlich Adam treffen wollte, als du auf die unglückliche Idee kamst, in meinem Büro herumzuschnüffeln.«
    »Warum? Warum sollte er so was tun?« Maryns Hand war jetzt vollständig unter der Matratze verschwunden, aber der Revolver war definitiv nicht dort, wo sie ihn versteckt hatte. Hatte Don ihn? Nein, der hätte ihr als Erstes die Waffe gezeigt und sie damit verhöhnt. Langsam dämmerte es ihr. Julia! Sie war die einzige Person, die allein in diesem Zimmer gewesen war. Das Geld hatte sie ja auch entdeckt. Hatte sie den Revolver gefunden und mitgenommen? Verflucht!
    »Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie verzweifelt Adam war, als er merkte, dass sein Plan nach hinten losging«, sagte Don. »Und dass du dich mit seinem Geld verdrückt hattest. Nicht dass ich jemals die Absicht hatte, ihm auch nur einen Cent zu geben«, fügte er
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